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Samstag, 25. Juni 2011

History Blog #23

Die Reihe "History Blog" besteht aus Kopien aus meinem eigentlichen und aktuellen Blog, in dem ich alles raus lasse. Die Blogs, die von dort hier herüber wandern, drehen sich ausschließlich im weitesten Sinne um das Studium und sollen einen Einblick auf mein Leben bis zum Studienabschluss an der Hochschule Darmstadt vermitteln.

Bis ich die Gegenwart erreiche wird hier täglich ein History Blogs neu veröffentlicht.


Erstveröffentlichung: Dienstag, 21. Oktober 2008 - 21:25



Ursprünglicher Blogtitel: "Mein Uhrwerk braucht mehr Saft



Ist schon seltsam.

Da sitz ich hier mit dem Matheskript auf den Knien, lese eine Seite und beginne von vorn und lese mir die Definitionen drei viermal durch.

Nichts kapiert.

Ich setz mich anders hin, lese die nächste Seite, beginne dann wieder mit den Definitionen, schaue mir einige Skizzen dazu an und bin wirklich aufmerksam.

Nichts kapiert.

Ich lege mich auf die Seite, blättere um, gehe wieder aufmerksam Stück für Stück die Seite durch und wundere mich, dass es hier um "Wiederholung" geht, ich aber bisher nur Fragezeichen anstatt Worten lese.

Nichts kapiert.

Ich nehme mir die nächste DIN A4-Grausamkeit vor, meine Gedanken beginnen abzuschweifen, nach kurzer Zeit bemerke ich das und beginne die Seite von vorn, lese mehrfach.

Nichts kapiert.

Das Handy klingelt, ich bekomme die Mitteilung, dass auf irgendwelchen ominösen Listen doch eine Kontaktmöglichkeit zu einem seit eineinhalb Wochen verschollenen Mitstudent besteht und sofort werfe ich den Rechner an um ihm eine Mail zu schreiben.

Bloß weg von Mathe.

Aber nein, ich muss es ja können, verstehen, damit ich morgen nicht 180 Minuten sinnfrei dort verbringe. Da könnte ich daheim sinnvoller nichtstun als dafür extra nach Darmstadt zu fahren.

Ich lese die Seite noch einmal, irgendwo klickert es ein wenig. Drei Begriffe scheinen plötzlich einen Sinn zu ergeben, blättere um zu den Beispielaufgaben; ja, sie ergeben Sinn.

Fantastisch!

Der Blick zur Uhr sagt mir aber, dass ich erst vor dreißig Minuten eine Raucherpause gemacht habe, es dazu jetzt einfach noch zu früh ist.

Dabei will ich doch bloß weg von diesem blöden Matheskript!

Ich schau kurz ob mit jemand schrieb. Natürlich nicht, schließlich hab ich doch erst vor 30 Minuten nachgeschaut bevor ich den Rechner aus geschaltet hab. Aber irgendwie muss ich ja Zeit raushauen.

Ich schau aufs Skript.

Ja, "aufs", ich mache mir nichtmal die Mühe hineinzuschauen.

Erneuter Blick auf die Uhr.

Was könnte ich sonst noch tun? Zocken. Aber was? Hm, WoW-Zeit kaufen? Hm... Kurze Gedanken daran, dann eingestehen, dass ich dort einfach nicht hingehöre und sowieso keinen Plan hab was im November kommt und ich mit allen derzeit eingetretenen Veränderungen sowieso wieder nur mein mimimi abspule und mich peinlich mache.

Also nicht.

Ich schaue wieder auf die erste Seite des Matheskripts.

Nichts kapiert.

Auf den nächsten Seiten das gleiche Ergebnis.

Ah, endlich, das hast du eben kapiert gehabt.

Jetzt ists weg, so'n Mist.

Blick auf die Uhr, 10 Minuten vergangen. Noch immer keine Rauchen, Vernunft ist 'ne tolle Sache.

Und dann kam der Gedanke, der mich am meisten faszinierte und den ich eher aus der Schule kenne:

"Noch so lang, bis ich endlich ins Bett kann."


Wer sprach doch gleich von Motivation?

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