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Donnerstag, 2. Juni 2011

Hallo Welt

"Hallo Welt"
- wie oft habe ich diese Zeile schon in kleinerem Umfang programmieren müssen und als Text automatisch, per Tastendruck oder nach einer gewissen Zeitspanne anzeigen lassen. Nun soll sie mein Schritt nach draußen, an die Öffentlichkeit sein.

In diesem Blog will ich meinen Hochschulalltag beschreiben. Vielmehr aber vielleicht sogar das Außergewöhnliche im Hochschulleben, was Außenstehende nicht sehen oder kaum glauben können. Ich will einen Einblick geben, darin wie sich ein Student fühlen kann, was die Professoren für Launen haben können, welche Steine einem in den Weg gelegt werden können, wie die Organisation abläuft, wie saublöd man sich als Bachelor-Student vorkommt, aber auch all das, was mir jetzt nicht einfällt und sich wirklich als positiv heraus stellt.

Die ersten (vermutlich hunderte) Blogposts werden nicht "neu" sein, sondern ich kopiere sie aus meinem anderen Blog einfach Stück für Stück heraus und versehe sie mit dem ursprünglichen Erscheinungsdatum. Wenn es dann endlich geschafft ist die vergangenen zweieinhalb Jahre aufzuholen gibt es hier einen Sektempfang - also nicht verpassen.

Noch einige Worte vorneweg, um das Umfeld zu beschreiben:

Der Student
Ich bin Student an der Hochschule Darmstadt und habe den Fachbereich Bauingenieurwesen zu meinem Heimspiel gemacht. Die Studienberechtigung habe ich in Niedersachsen an einer Fachoberschule erworben, nachdem ich Schulabgänger nach der 10. Klasse war und eine Elektronikerlehre im mittelständischen Handwerksbetrieb von Nebenan abgelegt habe.

Die Wahl "Darmstadt" traf ich, weil ich einen Standort suchte, der keine Studiengebühren mehr verlangt (was ich und meine Familie mir nicht hätten leisten können) und - ganz wichtig - der nicht mehr 400 km entfernt von meiner Freundin ist.

Der Studiengang
Der angestrebte Abschluss "Bachelor of Engineering" (B. Eng.) wurde bei der Immatrikulation, also zu Beginn meines Studiums, noch mit 6 Semestern Regelstudienzeit angeboten. Da zu Beginn der Einführung des Bachelor-/Master-Systems und dem Auslaufmodell "Diplom" noch niemand so ganz genau wusste, wie all das ablaufen würde, hat jeder sein eigenes Ding gemacht - dummerweise ist die Hochschule Darmstadt die einzige Hochschule im Bundesland gewesen, die sich für 6 Semester entschieden hat, und somit erfolgt in diesem Jahr, 2011, zum Wintersemester eine Umstrukturierung auf 7 Semester. Mal wieder Chaos pur, von dem niemand so genau versteht, warum es sein muss. Die "alten Hasen", die den neuen Studenten hundertprozentige Antworten auf die Fragen über den Studiengang geben können, wird es wieder einmal nicht geben, weil wieder einmal neue Richtlinien gelten und niemand genau wissen wird, wie diese überhaupt aussehen.


Die Regelstudienzeit
"Regelstudienzeit" ist ein schreckliches Wort mit grausamem Hintergrund. Es sagt aus: "in dieser Zeit soll das Studium machbar sein". Das zuständige BAföG-Amt übernimmt diese Aussage gern und zahlt innerhalb der Regelstudienzeit ganz normal die Unterstützung aus (zur Hälfte geschenkt, die andere Hälfte als unverzinsliches Darlehen), sobald man aber länger benötigt als es die Regelstudienzeit besagt wird das Studium nur noch als verzinsliches Bankdarlehen finanziert.

Schaffbar ist ein Studium in der Regelstudienzeit kaum. Und selbst wenn es theoretisch möglich ist würde ich niemandem, auch nicht denen, die viel intelligenter sind als ich, raten, die Regelstudienzeit anzustreben. Es wird einfach viel zu viel Wissen in viel zu kurzer Zeit eingepresst, wovon allerdings bei derartigem Zeitdruck nicht viel hängen bleibt. Für "den Blick über den Tellerrand" der uns von den Professoren nahegelegt wird, bleibt keine Zeit, zumal es ja nicht einmal möglich ist ausreichend Schlaf zu bekommen, alle Übungen zu bearbeiten und noch soziale Kontakte aufrecht zu halten, geschweige denn am Wochenende wenigstens einige Stunden auszuspannen.

Mein Rat
Du studierst, für dich allein. Also nimm dir auch die Zeit, die du brauchst. Professoren und Alumni bestätigen, dass niemanden interessiert, ob du nun 6 oder 8 Semester benötigt hast. Solang du nicht mehr als 10 Semester dort gehockt hast fragt niemand nach. Also lass die Fächer weg, bei denen du dir unsicher bist und hör sie dir ein Jahr später noch einmal an. Bereite dich auf die Fächer richtig vor, fang frühzeitig mit Lernen an und geh den Profs gewaltig mit deinen Fragen auf den Keks - solang es fachlich relevante Fragen sind, auf dumme Fragen steht wirklich niemand.



Abschließend wünsche ich Studieninteressenten, Studenten, Alumni oder einfach nur den zufällig vorbei schauenden Lesern viel Spaß an diesem Blog. Vielleicht sieht man sich ja mal bei einem Kaffee in der Fachschaft - dort gibt es den besten Kaffee vom ganzen Campus, fair gehandelt und für nur günstige 70 Ct ist es sogar der preisgünstigste.

Kommentare und Diskussionen sind immer gern gesehen, also keine Schüchternheit.

Denk immer daran:
Du bist h_da!

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