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Mittwoch, 31. August 2011

History Blog #83

Die Reihe "History Blog" besteht aus Kopien aus meinem eigentlichen und aktuellen Blog, in dem ich alles raus lasse. Die Blogs, die von dort hier herüber wandern, drehen sich ausschließlich im weitesten Sinne um das Studium und sollen einen Einblick auf mein Leben bis zum Studienabschluss an der Hochschule Darmstadt vermitteln.

Bis ich die Gegenwart erreiche wird hier täglich ein History Blogs neu veröffentlicht.



Erstveröffentlichung: Sonntag, 7. Februar 2010 - 6:44


Ursprünglicher Blogtitel: "Da schlägsts dreizehn (halbe minus nullfünf)" 



Dem hochrangigen Mathematiker unter euch wird sicherlich aufgefallen sein, dass
13 / 2 - 0,5 = 6

ist. Meine Mutter würde mit ein wenig Sorge gespielt mit mir schimpfen, wenn sie mitbekommen würde, dass ich Sonntags um sechs Uhr aufstehe und gleich schon wieder am PC sitze. Aber Mami, Kevin spielt auch schon um die Uhrzeit WoW... ;)

Was soll man an einem Sonntag morgen auch schon anderes machen? Mal ehrlich... Eigentlich schlafen, oder?

Das würde ich auch gern, aber wenn ich aus dem Augenwinkel den kleinen Terry (einer unserer Mäusejungs) schon wieder ganz munter in seinem Laufrad rennen sehe bekomm ich richitg Motivation mir auch ein Laufrad zu kaufen. Vielleicht überdenke ich diese Entscheidung auch noch einmal.

Ja, ich weiß, ich sollte vor dem vierten Kaffee am besten gar nichts sagen. Aber der läuft noch durch, ein paar Sekunden muss ich noch warten.

Also folgendes: Montag schreibe ich um 12:30 Uhr Verkehrswesen, Mittwoch irgendwann vormittags Siedlungswasserwesen, Donnerstag um 8:30 Uhr Holzbau und Freitag um 8:30 Uhr Geotechnik. Meine Woche ist also doch mal relativ voll gestopft mit Klausuren. Da ich mich vor Geotechnik die letzten Wochen erfolgreich gedrückt habe ist da doch noch weit mehr zu tun als schaffbar und auch wenn ich noch genauso wenig Lust dazu habe wie in den letzten Wochen wollte ich doch gestern abend wenigstens ein Klausur fertig durchrätseln und ggf. noch eine weitere anfangen.

Um noch ein wenig Tempo aus der ganzen stressigen Situation zu nehmen sind Yvonne und ich gestern noch beim Chinesen gewesen und haben versucht sein Buffet leer zu futtern. Wir sind gescheitert. Lecker war es, obwohl das Essen vom Buffet auch letztes Mal schon mehr an der Kaltgrenze kratzte.

Halb neun. Wieder daheim angekommen probierte ich noch einige Sekunden herum, wie denn die Tragfähigkeit eines Passbolzens berechnet wird, da es zwischen einem Buch, dass ich habe und einer Arbeitshilfe, die wir in der Klausur benutzen dürfen, bei einem Wert einen Zahlendreher gibt, ich aber nicht herausfinde in welcher Unterlage er falsch ist. Nicht, dass das jetzt unbedingt nötig wäre... aber es schindet Zeit.

Yvonne lud mich noch zu einer Runde Motivationskuscheln ein und dann, tja, das nächste woran ich mich erinnere ist, dass ich mich wegen Überhitzung ganz dringend aus der Bettdecke schütteln musste, da sowohl die Heizung noch an war als auch ich noch vollkommen schlafunpassend gekleidet.

Und der Wecker zeigte 5:56 Uhr.

Doch was nun? Zu so einer Uhrzeit lernt man doch nicht! Das ist unanständig. Aber jetzt noch groß was zocken? Das wär auch irgendwie doof. Außerdem - so überraschend das für mich auch ist - hab ich grad auch keine Lust. Da würd ich dann doch eher lernen. Aber natürlich nicht Geotechnik, sondern eher sowas wie Holzbau. Das macht wenigstens Spaß ;)

Falls jemand von euch in der Lage ist mir das Thema "aktiver Erddruck" verständlich innerhalb kürzester Zeit beizubringen spende ich gern ein offenes Ohr.

Hier noch ein Video aus der Kategorie meines Bruders "als wir noch Jung waren".

Montag, 29. August 2011

History Blog #82

Die Reihe "History Blog" besteht aus Kopien aus meinem eigentlichen und aktuellen Blog, in dem ich alles raus lasse. Die Blogs, die von dort hier herüber wandern, drehen sich ausschließlich im weitesten Sinne um das Studium und sollen einen Einblick auf mein Leben bis zum Studienabschluss an der Hochschule Darmstadt vermitteln.

Bis ich die Gegenwart erreiche wird hier täglich ein History Blogs neu veröffentlicht.



Erstveröffentlichung: Donnersag, 4. Februar 2010 - 12:22


Ursprünglicher Blogtitel: "Moretivation" 



Eine etwas eigenwillige Wortneuschöpfung mit eingebundenem Anglizismus, geb ich ja zu.

Nachdem meine Motivation nun Richtung Klausuren kontinuierlich weiter abnimmt ist es natürlich nicht so einfach sich selbst vom Gegenteil zu überzeugen.

Mit Verkehr habe ich weitestgehend abgeschlossen. Ich werde Sonntag noch ein letztes mal das Skript durchblättern und vermeintlich relevante Dinge in Erinnerung bringen, aber das soll mir persönlich dann reichen. Ich hoffe einfach, dass ich es mir damit nicht zu einfach mache. Wir werden sehen.

Siedlungswasserwesen ist so eine Sache. An sich ist das alles nicht unschaffbar, aber es fehlt einem dann doch die Routine um eine gewisse Sicherheit zu bekommen. Genau aus diesem Grund sind alte Klausuren bei Studenten so beliebt. Man bekommt ein Gefühl dafür, was für Eigenarten manche Professoren bei der Formulierung haben. Und da sich die meisten Profs die Mühe geben jedes Jahr eine neue Situation auf die Beine zu stellen kommt natürlich so einiges an Durchblick und Taktik mit jeder alten Klausur, die man rechnet, zusammen. Man merkt wie vielfältig alles ist, wenn die möglichen Faktoren immer auf neue Art und Weise kombiniert werden. Man lernt einfach worauf man achten muss. Blöd nur, dass es in diesem Fach nur zwei Beispiele im Internet gibt. Wenn man die bereits durch hat sieht es mit der Routine gar nicht mal so gut aus...

So ähnlich sieht es auch in Holzbau aus. Alte Klausuren gibt es zu Hauf - nur ohne Lösungen. Es geht ja gar nicht darum, die Lösungswege auswendig zu lernen, sondern einfach darum zu rechnen, ein Vergleichsergebnis zu haben um zu wissen ob man richtig gerechnet hat und dann, falls ein Fehler dabei war, nachvollziehen zu können woran es gelegen hat. Wir haben genau... zwei Klausuren mit Lösungen, wobei bei der zweiten davon nicht alle Lösungswege richtig sind, wenn ich das mit meinem Wissen richtig einschätzen kann.

Zu guter Letzt bleibt da noch Geotechnik. Das Fach demotiviert mich an sich schon. Beste Situation im ganzen Semester:
Eine Frage wurde gestellt, der Prof antwortete etwas wie "im wahren Leben würden sie (...)" und wurde vom Studenten höflich mit den Worten "für die Klausur reicht" unterbrochen.
Aussage Professor: "Na sie lernen ja hier für's Leben."

Soweit mag das sein, aber dann sollte jemand dem Kultusministerium bitte verklickern, dass ich dazu mehr Zeit brauche. Oder man sollte die Klausur weglassen. Geotechnik ist wahnsinnig umfangreich, noch dazu sehr schleppend zu erklären. Es bleibt nicht die Zeit neben dem Umfang aller anderen Fächer (und ein kleinwenig Leben) jedes davon so nachzubereiten wie es nötig wäre oder wie man möchte. D.h. irgendwas bleibt auf der Strecke und das ist besonders in Geotechnik deutlich zu sehen.

Einziger Lichtblick: Im Bereich Geotechnik ist seit hunderten von Jahren keine neue DIN raus gekommen, d.h. die alten Klausuren kann man auch noch alle rechnen (muss nur unterscheiden zwischen dem Arbeitsaufwand der Diplomer und Bachelor und sich die richtigen Aufgaben raussuchen). Und im Internet stehen die Klausuren ab ca. 1995.

Jetzt brauch ich nur noch die Lust mir das Wissen eines vollkommen theoretischen Faches eines ganzen Semesters reinzuziehen, dann noch etwa zwei Wochen hinten dran um die alten Klausuren alle zu rechnen und dann könnte ich eventuell mit einer 4,0 bestehen. Dummerweise habe ich die Zeit nicht, denn nächste Woche Freitag um 8:30 Uhr ist Klausur. Das widerum steigert meine Motivation nicht sonderlich... Und rein hypothetisch gesehen könnte ich auch in den anderen Fächern noch genug tun, da würde mir auch überall noch was einfallen - sogar in Verkehr.

Was auch immer: heute ist mein freier Tag. "Frei" ist hier als relativ zu betrachten. In diesem Zusammenhang bedeutet es lediglich, dass ich heute zuhause geblieben bin. Vorlesungen sind heute und morgen keine und ich hab mich dieses Semester doch eher aufs allein lernen beschränkt. Einfach, weil ich mich zu sehr ablenken lasse, wenn ich mit anderen zusammen lerne. Aber immerhin hab ich gelernt meine Fragen an andere zu stellen ;)

Aber was mache ich denn nun hier? Es ist jetzt fast halb eins. Aufgestanden bin ich um halb acht, gegen halb zehn wollte ich loslegen und hab immerhin schon zwei pdf-Dateien runtergeladen, geöffnet, was gesucht, wieder geschlossen und meine Mitschriften aus dem Bereich Abwasser durchgeblättert.

Das ist doch schonmal was.

Sonntag, 28. August 2011

History Blog #81

Die Reihe "History Blog" besteht aus Kopien aus meinem eigentlichen und aktuellen Blog, in dem ich alles raus lasse. Die Blogs, die von dort hier herüber wandern, drehen sich ausschließlich im weitesten Sinne um das Studium und sollen einen Einblick auf mein Leben bis zum Studienabschluss an der Hochschule Darmstadt vermitteln.

Bis ich die Gegenwart erreiche wird hier täglich ein History Blogs neu veröffentlicht.



Erstveröffentlichung: Montag, 3. Februar 2010 - 19:22


Ursprünglicher Blogtitel: "With a Brechreiz in your Koffer" 



Eine Überschrift, die so nichtssagend ist wie der Rest des Blogs.

Einfach nur mal so nebenbei bemerkt: Der Tag war grausam!
Er begann mit dem Aufstehen nach einer viel zu kurzen Nacht. Gegen 12 konnte ich mich gestern abend doch von Holzbau losreißen, nahm Yvonnes Lernkarten von meinem Kopfkissen, durfte noch einmal Lächeln, während ich sie da so schlafend ansah und warf dann die Lampe aus dem Fenster. Den Schalter konnte ich so schnell nicht finden.

Ebenso wenig konnte ich Schlaf finden. Erst wollten die Augen einfach nicht zu gehen und als das dann geschafft war verbrachte ich die nächsten Stunden mit diesem Zustand zwischen Schlafen und Wachen, der näher am Wachen als am Schlafen ist. Nicht sonderlich erholsam. Dementsprechend fühlte ich mich heute morgen auch.

Das Wetter ist gemein zu mir und es taut und taut und taut. Das wäre ja alles zu verschmerzen, wenn das nicht heißen würde, dass der vorher wadenhohe, wunderschöne Schnee plötzlich zu knöchelhoher, nerviger, kalter Pampe geworden wäre. Am Auto angekommen hatte ich bereits nasse Füße.

Da die Busse heute einen Streik aufgefahren haben hab ich eine gemütliche Stunde im Wagen verbracht.

Die "Fragestunde" zum Thema Wasserversorgung lief nicht sonderlich informativ ab. Die zum Thema Abwasser war da schon besser, da ein komplettes Beispiel mit Hand und Fuß durchgerechnet wurde. Trotzdem war alles woran ich denken konnte ein gemütliches Bett und ein schöner heißer Tee, den ich durch Kaffee ersetzen würde.

Vorlesung Geotechnik: ein grausames Fach, dass immer zwischen Einschläfern und nerven schwankt. Leider hat unsere Vorlesungszeit heute dann doch nicht dazu gereicht das große, abschließende Beispiel des Semesters durchzurechnen. Aber für Interessierte bietet er kommende Woche eine Zusätzliche Vorlesung an in der das ganze dann bearbeitet wird. Nur doof, dass ich eigentlich genug anderes zu tun habe - bei 4 Klausuren nächste Woche.

Aber selbstverständlich werde ich hingehen, denn schließlich bin ich einer von wenigen, die sich für die Geotechnik Klausur angemeldet haben. Ich sage es ohne Beschönigungen: Das wird die erste Klausur, bei der ich mehr als einen Versuch brauchen werde. Aber dann hab ich wenigstens noch mehr Grund das Semester mit einem großen Schluck am kommenden Freitag als beendet zu erklären.

Allerdings wird das erst sein, nachdem ich Freitag "gearbeitet" habe. Seit mittlerweile 4 Monaten bin ich studentische Hilfskraft im Baustoffprüflabor und meine Cheffin hat mich und meinen Kollegen dazu abkommandiert am Freitag die Baustoffkundeklausur der Architekten zu betreuen, da sie nicht gleichzeitig auf 200 Studenten acht geben kann...

Muuuharr harr :clap:

Aber nein, ich werd ganz artig sein. Ich werd mich mit dem Rücken zu den Studenten setzen und die ganze Zeit mit den Fingernägeln über die Tafel kratzen. Oder im Baustoffkundebuch lesen.

Einziger Lichtblick heute war Holzbau. Die Vorlesungen sind einfach schrecklich und das Fach hat schon lang den Ruf weg, dass man es sich selbst beibringen soll. Dennoch war ich in jeder Vorlesung da. Ganz schön schwer sich Mittwochs ab 16 Uhr dazu durchzuringen, aber jetzt am Ende hat es mir doch wirklich gefallen. Nachdem ich mir drei Abende mit einer Klausur vertrieben habe hat gestern eine weitere recht gut geklappt und ich konnte heute die (hoffentlich letzten) klärenden Antworten einheimsen.

Ab nach hause, erstmal die seit 11 Stunden nassen und eiskalten Socken in die Ecke werfen und die tauben Zehen in den Teppich pressen.

Und jetzt, nach dem Essen... Ja, was eigentlich? Zu tun hab ich genug, nein, sogar mehr als genug. Eigentlich quasi zu viel!

Aber irgendwie...

Freitag, 26. August 2011

History Blog #80

Die Reihe "History Blog" besteht aus Kopien aus meinem eigentlichen und aktuellen Blog, in dem ich alles raus lasse. Die Blogs, die von dort hier herüber wandern, drehen sich ausschließlich im weitesten Sinne um das Studium und sollen einen Einblick auf mein Leben bis zum Studienabschluss an der Hochschule Darmstadt vermitteln.

Bis ich die Gegenwart erreiche wird hier täglich ein History Blogs neu veröffentlicht.



Erstveröffentlichung: Montag, 1. Februar 2010 - 17:04


Ursprünglicher Blogtitel: "Man lernt nie aus" 



Heute war wieder ein sehr lehrreicher Tag.

1. Stadtstrecken können sich im Schneechaos unendlich lang hinziehen und man kann für eine Strecke von ca. 3 km doch tatsächlich über eine halbe Stunde brauchen.

2. Ein Professor kann 180 Minuten dazu brauchen ein wenig plus und minus zu erklären und beizubringen, wie ein Netzplan und ein Balkendiagramm funktionieren.

3. Egal in welche Richtung man geht: Schnee fliegt immer ins Gesicht.

4. Trotz anhaltenden Winters kommt jeder Schneefall für die Darmstädter Räumdienste immer wieder so überraschend, dass die Straßen nach vier Stunden noch immer ungeräumt bleiben.

5. Konsequent die Handbremse in den Rennspielen, die ich seit dem N64 gespielt habe, benutzt zu haben zahlt sich im Winter in Darmstadt aus und Mitsu freut sich darüber noch intakt zu sein.

6. Mensa ist nicht gleich Mensa und man findet trotz aufmerksamen Blick nicht einmal die eigene Freundin, wenn sie nur 5 Meter entfernt sitzt.

7. Nur weil die Tankanzeige des Autos noch drei Striche Füllung anzeigt heißt das nicht, dass auch tatsächlich noch die angezeigte Menge drin ist...

8. Ein 5-Liter-Kanister kostet bei Aral inklusive 5 Litern Super ungefähr 13 €uro.

9. Es gibt tatsächlich Menschen, die sich ein Herz für Studenten nehmen und einen solches Exemplar einige hundert Meter im Auto mitnehmen - mitsamt stinkendem Kanister.

10. Wenn man einen dunklen BMW im Schneegestöber fährt braucht man kein Licht einschalten und auf den fließenden Verkehr achten, wenn man aus einem Waldweg auf die ungeräumte Kreisstraße fährt.

11. Die Hupe im Mitsu funktioniert auch im Schneegestöber auf einer Kreisstraße im fließenden Verkehr, wenn ein dunkler BMW ohne Licht einfach so aus einem Waldweg heraus fährt.

12. Es gibt Berliner (wahlweise auch "Krapfen" genannt) mit rosa Zuckerguss.

13. Auch wenn meine Nachbarin mit Schneeschieben dran ist und heute innerhalb von vier Stunden über 10 cm Neuschnee gefallen sind findet sie das Wetter immernoch geil.
Ich kann sie verstehen.

14. Der Wald oberhalb Darmstadts kann aussehen wie der Kristallsangwald. Nur mitohne lila.

15. Die Mandelirgendwas-Seife von "ja" riecht wie die Kaugummis aus dem Kaugummiautomaten vor 20 Jahren.

16. Bob Kelso ist 65, obwohl der Running Gag seit der ersten Staffel seine alljährliche Behauptung ist 58 zu sein.

17. Alle Jahre wieder drücke ich mich durch das Schreiben eines Blogs vor dem lernen.

18. Buffed produziert noch immer alle Jahre wieder seltsame Fehler, die ich nicht im geringsten nachvollziehen kann.

19. Schumi hat noch immer nicht bemerkt, dass "Daumen hoch"-Fotos seit Knight Rider und A-Team mal gar nicht mehr gehen. :yo:

20. Auf die Musikempfehlung von amazon.de kann man doch hin und wieder mal was geben. Auf eine Mischung von Saosin und 30 Seconds To Mars bekam ich Emery vorgeschlagen.

Donnerstag, 25. August 2011

History Blog #79

Die Reihe "History Blog" besteht aus Kopien aus meinem eigentlichen und aktuellen Blog, in dem ich alles raus lasse. Die Blogs, die von dort hier herüber wandern, drehen sich ausschließlich im weitesten Sinne um das Studium und sollen einen Einblick auf mein Leben bis zum Studienabschluss an der Hochschule Darmstadt vermitteln.

Bis ich die Gegenwart erreiche wird hier täglich ein History Blogs neu veröffentlicht.



Erstveröffentlichung: Sonntag, 31. Januar 2010 - 9:18


Ursprünglicher Blogtitel: "1/12" 



Die Überschrift will lediglich sagen, dass mir mit einem Blick auf das heutige Datum klar wurde, dass schon wieder ein Monat vorbei ist und das Jahr 2010 zu einem Zwölftel abgehakt ist. Was ist in dieser Zeit da draußen alles geschehen?

Ich muss echt sagen, dass ich keine Ahnung habe. Ich würde das nun gern auf die viele Arbeit schieben, die das Studium mit sich bringt, aber auch mit einem höheren Freizeitsgrad würde sich das ärgerlicherweise nicht ändern. Ich bin einfach nicht so.

Ich habe gehört es hab ein schlimmes Erdbeben. Und angeblich leidet ganz Europa unter dem heftigen Winter. Und... das war es auch schon mit meinen Informationen über die Außenwelt. Ich könnte nicht einmal sagen, was aus der Geschichte mit / um Opel geworden ist.

Dafür ist es in meiner Welt für mich einfach spannender. Z.B. schau ich mir den Schnee noch immer gern an und freue mich über jede Schneeflocke die ich fallen sehe, auch wenn das vielleicht für viele schon lange genug war. Von mir aus kann es noch einige Zeit so weiter gehen.

Und ich hab gestern abend mal Guitar Hero III ausprobiert und finde, dass es der würdigste Guitar Hero (I) Nachfolger ist - was natürlich nicht bedeutet, dass ich die anderen schlecht finde. Bei Guitar Hero III kommt einfach mal wieder mehr von dem anfänglichen Gefühl herum und auch wenn ich unter den ersten 20 Songs kaum bekannte Stimmchen vernehmen konnte waren die Lieder doch so gut gewählt, dass man einfach weiter spielen wollte.

Jedes Spiel hat aber seine Macken. In diesem Teil der Plastikklampfenreihe sind es eindeutig die Boss-Battles.
Am Ende jeder zweiten Bühnenshow stapft ein mehr oder minder bekannter Gitarrist auf die Bühne und will dich battlen. Man spielt abwechselnd einige Takte einer Gitarrenimprovisation von besagtem "Boss" und bekommt für die richtigen Noten keine Star Power sondern kleinere und größere intrigantische Scherze, die man seinem Gegenspieler unterjubeln kann. Z.B. sind plötzlich die Hälfte der Noten nicht mehr zu sehen, oder der Bildschirm wackelt. Dadurch verspielt man sich natürlich - wer am Ende noch steht hat gewonnen.

Mag sein, dass es jemanden gibt, dem das gefällt, aber meine Welt ist das nicht. Das raubt mir irgendwann den Spaß, weil man weder das Lied kennt, noch vorgewarnt wird was einen erwartet und dann auch noch Stöcke in die Beine geworfen bekommt... Als ob es im Profi-Modus nicht schon schwer genug wäre ein komplett als Solo aufgebautes Lied zu überleben.
Tom Morello nach Bühne 2 war anstrengend, Slash nach Bühne 4 hat mich ins Bett getrieben - und zwar ganz kurz bevor ich zwei Dinge kombinierte, die ich mag: Guitar Hero und Schnee ;)

Und somit muss die Karriere dort auch erst mal wieder etwas auf Eis liegen, bis ich ihn bezwungen habe. Denn ohne gehts ja bekanntlich nicht weiter.

Und was steht sonst so an? Der Samstag stand seit mehreren Tagen als Verkehrswesen-Tag fest. Naja... Wie das eben so ist... Erstmal ausschlafen und dann ein wenig gammeln. Dann dies, dann das, und dann so weiter... Und irgendwann legt man dann los...

Eigentlich...

Nachdem ich angefangen hatte bin ich doch häufiger ins Forum der Bau-Ings geschlichen und hab gehofft, dass sich was tut. Und alles, was sich so tat musste ich mir natürlich durchlesen, auch wenns um Stoff aus höheren Semestern ging, den ich einfach nicht kapiere. Irgendwie musste man ja Zeit tot schlagen, weil Verkehr ja nunmal nicht unbedingt meine Welt ist.

Irgendwann, so gegen 17:45 Uhr dachte ich mir, dass eine der alten Klausuren mal ausprobiert werden sollte in den vorgesehenen 90 Minuten bearbeitet zu werden... Bis ~ 21:00 Uhr hatte ich drei Stück gemacht. Wenn man das so überschlägt sind das ca. 60 Minuten pro Klausur. Was sagt uns das? Entweder mache ich irgendwas falsch, übersehe riesige Mengen (gut, ich hab nicht so viel Wert auf die gestalterischen Zeichnungen der Kreuzungen und Kreisverkehre gelegt sondern - wie in den Aufgabenstellungen beschrieben - meine Entwürfe nur skizziert) oder aber (übrigens mein Lieblingsargument) das Fach ist einfach nur billig.

Ich will mich damit jetzt nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Erstens gibt es Leute, die ganz gewaltig auf die Nase fallen und ich gehöre dummerweise dazu. Und zweitens muss man auch in dem Bereich was drauf haben... vermute ich. Mit Plus, Minus und ein wenig Multiplikation kann schließlich nicht jeder umgehen.

Mir klingt es noch in den Ohren:
"Verkehr ist der einzige Bereich, wo du als Bau-Ing selbst noch gestalten kannst und dir kein Architekt was vorsetzt."
Mag sein... Aber bisher entzieht sich mir der Blick für die Daseinsberechtigung für die Veranstaltung "Verkehrswesen 1". Dafür brauch ich nicht studieren.

Mittwoch, 24. August 2011

History Blog #78

Die Reihe "History Blog" besteht aus Kopien aus meinem eigentlichen und aktuellen Blog, in dem ich alles raus lasse. Die Blogs, die von dort hier herüber wandern, drehen sich ausschließlich im weitesten Sinne um das Studium und sollen einen Einblick auf mein Leben bis zum Studienabschluss an der Hochschule Darmstadt vermitteln.

Bis ich die Gegenwart erreiche wird hier täglich ein History Blogs neu veröffentlicht.



Erstveröffentlichung: Montag, 25. Januar 2010 - 5:55


Ursprünglicher Blogtitel: "Ich bin ein Montag - bitte wirf 'ne Mark ein" 



Ich möchte meinen, dass mal wieder Montag ist, denn meine ausgesprochen übernatürliche Kombinationsgabe hat verknüpfen können, dass
- ich vor fünf mal schlafen das letzte mal in einer Vorlesung gesessen habe,
- ich vor vier mal schlafen eine Klausur geschrieben habe,
- ich vor drei mal schlafen arbeiten war und wir unsere Nachbarin bis tief in die Nacht mit Guitar Hero beglückt haben,
- ich vor zwei mal schlafen einen Turm aus Millionen von Indizes bei einer simplen Holzbauberechnung gebaut und ihn einstürzen lassen habe, weil ich die Indizes doch verwechselte und mich abends mit Yvonne in die falsche Bahn gesetzt habe (was nur Samstags passiert),
- ich vor einem mal schlafen den ganzen Tag dachte "der Tag ist doof, der Tag ist doof, der Tag ist Sonntag, der Tag ist doof (...)" und immer so weiter und - last, not least,
- ich während dem letzten mal schlafen einfach fast mal wieder verschlafen hätte.

Ist schon doof, ich hatte gehofft mir die zweite, dritte und vierte Weckerrunde irgendwann einmal abgewöhnen zu können, wenn ich groß bin. Bin wohl noch icht groß genug.

So, was macht man an einem solchen morgen? Same procedure as every monday, James? Aye... Oder nee, lass' mal die Reihenfolge wechseln; heute mach ich mir mal zuerst mein Futterpaket und gehe dann duschen, bevor ich Yvonne wecke und dann mal schauen, ob noch Zeit zum zocken ist oder ob Link heute einfach wieder stehen bleiben muss.

Mal ehrlich, die alte Grünmütze ist schon sehr geduldig.

Tja, was ist nun das Resultat dieser Planung? Es ist 5:45 Uhr und ich bin wieder einmal begeistert von der Erfindung des W-LANs, gerate langsam in Zeitdruck (wenn ich Yvonne pünktlich wecken und dafür nicht kurz meine Dusche unterbrechen will) und nach all dem wird die verbleibende Restzeit bis zur planmäßigen Abfahrt des Nahverkehrs zu lang sein um sie einfach verstreichen zu lassen und zu kurz um 'Mütze' doch noch aufsatteln zu lassen.

Nachdem es bereits seit gestern morgen wieder schneit liegt natürlich heute wieder eine geschlossene Schneedecke auf Fenstern und Straße. Was bedeutet das? Richtig, heute gibt es wieder massenhaft Unfälle "aufgrund eines plötzlichen Wintereinbruchs in weiten Teilen Deutschlands"...
Leute, wer kann schon mit Schnee im Winter rechnen? Das wäre ja wie beim duschen nass zu werden.

Und was in der Heimat standard ist - nämlich Wetternachrichtenpflicht und Urlaubssperre im ganzen Winter für die Jungs vom Bauhof - gibt es hier im vor-Odenwald nicht: rechtzeitigen Winterdienst. Ergo könnte ich auch mit eindeutiger Unpünktlichkeit des Nahverkehrs kalkulieren... Aber wenn man sich mal auf etwas verlässt ist man meist verlassen.

Lassen wir es lieber.

Statt dessen werde ich lieber den Laptop unter die Dusche stellen und meinen Akku aufladen, den Kakao wecken und Yvy in die Mikrowelle packen, denn der Rucksack steht auf warmen Kakao am morgen. Apropos Rucksack:

Hat irgendjemand meine Latschen gesehen? :stop:

Dienstag, 23. August 2011

History Blog #77

Die Reihe "History Blog" besteht aus Kopien aus meinem eigentlichen und aktuellen Blog, in dem ich alles raus lasse. Die Blogs, die von dort hier herüber wandern, drehen sich ausschließlich im weitesten Sinne um das Studium und sollen einen Einblick auf mein Leben bis zum Studienabschluss an der Hochschule Darmstadt vermitteln.

Bis ich die Gegenwart erreiche wird hier täglich ein History Blogs neu veröffentlicht.



Erstveröffentlichung: Sonntag, 24. Januar 2010 - 7:53

Ursprünglicher Blogtitel: "Wtf ist Knörz?" 



"Knörz".

Mit diesem Wort wurde ich kürzlich konfrontiert und konnte mir im ersten Moment gar nichts darunter vorstellen (außer vielleicht 'Studienrat Dr. Knörz" aus der "Lümmel"-Reihe). Was zum Geier ist ein "Knörz"?

Doch der Reihe nach.

Zu Beginn des Studiengangs Bauingenieurwesen wird der Ball noch flach gehalten; "Willkommen an der 'h_da', schön, dass Sie sich zum Studium blabla bla bla, knüpfen Sie Kontakte, auch zu anderen Studiengängen und halten Sie die Augen offen zwischen den einzelnen Vertiefungsrichtungen."

Irgendwann beginnt man dann zu merken, dass man mit den anderen Studiengängen ganz und gar nichts zu tun hat und den Maschinenbauern, den Informatikern und allen anderen gerademal in der Mensa über den Weg läuft - bis auf den Architekten. Die Architekten sieht man immer und überall und sie fallen allein schon durch ihre modische Gewandheit auf.

Architekten sind diejenigen, die den Bauingenieuren am nächsten stehen - sie bringen uns Arbeit. Und somit schaut man dann immer etwas in die Richtung derjenigen, die um ein vielfaches mehr verdienen werden als wir, fragt sich warum ein Gestalter mehr Geld für etwas bekommt als jemand, der dafür sorgt, dass alles stehen bleibt und niemand stirbt und nach einiger Zeit kommt man ganz natürlicherweise an den Punkt, an dem man eine gewisse Aversion gegen den Architekten an sich entwickelt und er gern Ziel von Spott wird. Und das, obwohl man ja eigentlich nur neidisch ist.

Nachdem sich dieser Zustand gefestigt hat stellt man fest, dass es in den eigenen Reihen ja auch komische Lebewesen gibt. Alle mit unterschiedlichen Vorlieben in Bezug auf die Vorlesungen, alle mit unterschiedlichen Stärken und alle mit sehr ausgeprägten Eigenheiten und Macken. Und so beginnt auch intern ein kleiner Krieg (wenn auch nicht so ausgeprägt) und man merkt schnell, dass plötzlich ganz viele kleine Grüppchen gebildet sind und einige davon einfach nur egal, andere einfach nur störend und wieder andere einfach nur ätzend sind. Da gibt es diejenigen, die gern alles nehmen ohne selbst etwas zu tun, aber auch diejenigen die jede Menge tun und scheinbar fast alles können, sich aber nicht scheuen von anderen das zu nehmen was sie brauchen ohne sich jemals dafür zu revangieren. Ich liebe solche Leute...

Im Laufe dieser Entwicklung bildet sich eine Gruppe heraus von denen man ganz genau weiß, dass sie totale Versager sind und wahrscheinlich niemals das Studium beenden oder - was leider am wahrscheinlichsten ist - irgendwie gerade so nach viel zu vielen Semestern durch die Klausuren schlittern, einen Abschluss zwischen 3,5 und 4 ergattern und den Arbeitsmarkt zuschwemmen um das Bild weiter zu vermitteln, dass jeder Depp studieren kann.

Und irgendwann ist man (erst) im dritten Semester und weiß, dass man bald seine Vertiefungsrichtung wählen muss. Der Bauingenieur wird im Bereich Verkehrswesen, Wasserwesen, Baubetrieb (Wirtschaft) und dem konstruktiven Ingenieurbau eingesetzt, was natürlich alles ein gewisses anderes Wissen erfordert. Im Grundstudium wird eine gemeinsame Basis geschaffen, im Hauptstudium wird diese ausgebaut und die Möglichkeit gegeben ein wenig von jedem Studiengang zu sehen um sich ein Bild machen zu können und im Kernstudium wird es dann zur Sache gehen - mit wieder einem neuen Kleinkrieg.

Ich durfte Donnerstag nach einer Klausur noch eine Unterhaltung zwischen sechs oder sieben Leuten mitverfolgen, von denen vier aus dem konstruktiven Bereich stammten, einer aus Baubetrieb und nicht fehlen durfte natürlich ein Verkehrsvertiefer. Ich frage mich wo die Wassernixen sind, ich seh davon nie einen... Gibt es überhaupt jemanden, der Wasserwesen vertieft?

In besagter Unterhaltung stellte sich jede Seite mal wieder dar, jeder motzte über ein anderes Fach und irgendwann lief es doch mal wieder darauf hinaus: die Konstruktiven haben es am schwersten, die Baubetriebler machen wirre Theorie und die aus dem Verkehrswesen machen auch irgendwas...

Es ist schon interessant anzusehen, dass sich im Endeffekt doch alle einig sind, egal aus welcher Vertiefungsrichtung man kommt: die Konstruktiven haben es irgendwie am schwersten. Worauf man da alles so achten muss ist schon echt krank, für jeden Werkstoff andere Berechnungen, die Nachweise für jedes Bauteil sind einfach nur krank und aufwändig und obwohl man das Grundwissen darin für jede Vertiefungsrichtung benötigt ist es doch auch der Bereich, der die meisten abschreckt und wo die mesiten ihre Probleme haben.

Nach derlei Ansichten wundert es wohl niemanden, wenn besagte Nullnummern-Gruppe von eben alle Verkehrswesen vertiefen.

Versteht mich nicht falsch, ich will das Verkehrswesen nicht schlecht machen, denn auch da gibt es einige, die das Studium wirklich ernst nehmen und wirklich brauchbar sind, aber es ist schon auffällig, dass alle diejenigen, die ich als studienungeeignet einschätzen würde hinterher ihren Bachelor in diesem Bereich machen...

Doch bevor ich mich nun noch weiter in Aussagen verstricke, die mir den Unmut eines jeden Verkehrsvertiefers einbringen ohne, dass ich das eigentich beabsichtige komme ich wieder zurück zum Thema: Knörz.

Ich liebäugle schon seit dem ersten Tag mit dem konstruktiven Ingenieurbau - "K" genannt. Das hat ganz simple Beweggründe: Ich finde es toll, wenn Wasser da ist und ich finde auch die Ansicht irgendwo auf der Welt Staudämme zu bauen und die Wasserver- und entsorgung herzustellen recht romantisch behaftet, aber ich kann mir einfach nicht mehr dafür begeistern als es zum duschen, trinken und kochen zu nutzen. Sorry, aber "W"-Vertiefung fällt einfach aus.
Straßen sind in meinen Augen spitze, sofern sie auch noch Platz für Begrünung lassen und intakt sind, was aber beides nicht häufig vorkommt. Außerdem ist grau nicht sonderlich meine Lieblingsfarbe. Auch wenn die "V"-Vertiefer meinen, dass es der einzige Bereich ist, in dem man als Bauingenieur selbst noch gestalterisch tätig werden kann (was auch stimmt, da hier kein Architekt den Ton angibt) ist es doch einfach nichts für mich.
"B" wie Baubetrieb: Ach bitte, geh weg. Ich hasse Paragraphen und Kosten und das willenlose herumwerfen mit Vorschriften. Auch wenn im Bereich K so manche DIN eingehalten werden muss etc. kann ich mich schlicht nicht damit anfreunden.

Somit also blieb nach dem Ausschlussverfahren nur Konstruktiv übrig, was einen Haufen Arbeit bedeutet.

Ich habe in diesem Semester bereits einen Wahlkurs aus dem Bereich K belegt und einige weitere Einblicke darin bekommen und festgestellt, dass die Leute, die am Ende dafür übrig bleiben zwar krank in Sachen Berechnungen sind, aber ebenso krank im Kopf. Ich hab selten so viel gelacht wie in diesem Kurs, weil die Leute einfach in Puncto Spontanität und Wortwitz voll auf meiner Länge waren. Und das Beste daran war einfach, dass ich bei den meisten davon eher das Gefühl hatte, dass sie trotz der Wahl der angeblich schwersten Vertiefungsrichtung nie zu den geistigen Überfliegern gehört haben. Die meisten teilen einfach meine Ansicht über die anderen Studiengänge.

Kürzlich erzählte einer aus besagtem Kurs völlig betroffen, dass die V-Vertiefer, bzw. die Nullnummern aus dem Bereich, einen eigenen Spitznamen für 'uns' hätten. "Knörz" nannte er es. Und wie eingangs erwähnt wusste ich nicht wirklich, was er damit meinen könnte, doch seine Erklärung folgte auf dem Fuße und klingt recht einleuchtend:

"K-Nerds".

Die Konstruktiven gelten einfach als Streber und Idioten (es gibt einfach vielfältige Übersetzungen dieses Wortes) und obwohl ich alles, nur kein Streber bin und auch fast nur Leute kennen gelernt habe, bei denen es ähnlich aussieht muss ich ganz ehrlich sagen:

Ich will ein Knerd sein!



In diesem Sinne: drückt mir die Daumen für die Klausuren. Die letzten sind zwar erst zwei bis vier Blogs her, aber die Zeit vergeht ja bekanntlich schnell.

Und warum bin ich eigentlich Sonntags wieder um halb sechs wach (nachdem ich von Verkehrswesen geträumt habe) und werd dafür Montag bis Freitag wieder nicht aus den Federn kommen? :angry:

Montag, 22. August 2011

History Blog #76

Die Reihe "History Blog" besteht aus Kopien aus meinem eigentlichen und aktuellen Blog, in dem ich alles raus lasse. Die Blogs, die von dort hier herüber wandern, drehen sich ausschließlich im weitesten Sinne um das Studium und sollen einen Einblick auf mein Leben bis zum Studienabschluss an der Hochschule Darmstadt vermitteln.

Bis ich die Gegenwart erreiche wird hier täglich ein History Blogs neu veröffentlicht.



Erstveröffentlichung: Donnerstag, 14. Januar 2010 - 7:16


Ursprünglicher Blogtitel: "3:1" 



Also mal ehrlich, welche Dinge nerven im Leben so richtig? Und damit meine ich jetzt nicht so Dinge die einfach nur nerven, sondern ich meine Sachen die so richtig nerven.

Keine Ahnung worauf ich hinaus will?

Na gut, beginnen wir anders: Meine Top 3 der "Dinge, die ma' gar nich' geh'n":

1.)
Wenn ich die Wahl hätte ob mir der gesamte Körper weh tun soll oder ich 'nur' Kopfschmerzen habe wäre die Antwort schnell getroffen; lasst meinen Körper zuerschmettert auf dem Feld des Kampfes verrotten! Kopfschmerzen gehören einfach zu den Dingen, die die Welt nicht braucht und die einfach nerven.

Wusstet ihr übrigens, dass Kopfschmerzen gar nicht so natürlich sind? So lang ich mich zurück erinnern kann muss ich mit Kopfschmerz leben. Er war immer mal wieder da, ob ich wollte oder auch nicht. Ich musste sogar einmal aus dem Kindergarten abgeholt werden, weil ich solche Schmerzen hatte, dass ich nur noch heulend unter dem Tisch lag - kommt heute auch noch manchmal vor, manchmal auch aus anderen Gründen ;) Wie dem auch sei, ich ging immer davon aus, dass Kopfschmerz einfach etwas ist, dass jeder Mensch andauernd hat, da man das ja auch öfter bei Bekannten hört als "ich bin erkältet" oder sonstige Krankheitsbilder.

Aber: mein Freund der Fernseher sagte mir neulich, dass das gar nicht so einfach hinzunehmen sein sollte. Denn Kopfschmerz ist eine ganz ganz böse Sache, weil der Kopf gar nicht dafür ausgelegt ist weh zu tun. Also eigentlich zumindest. Wenn der Kopf weh tut bedeutet das (wie an jeder anderen Stelle auch), dass irgend etwas nicht in Ordnung ist. Und das will man im Kopf ja ganz und gar nicht, oder?

Nun... was wollte ich jetzt eigentlich damit sagen? Ähm... Kopfschmerzen sind doof, die "Volkskrankheit Kopfschmerz" gibt es noch gar nicht so lange und einige Wissenschaftler möchten gerne wissen, warum in den letzten 15 Jahren auf einmal alle Kopfschmerzen haben - früher sind wir doch auch ohne ausgekommen.

2.)
Wenn es irgendetwas gäbe womit man Zahnleiden komplett abwehren könnte würde ich den Erfinder für den Nobelpreis vorschlagen. Zähne, bzw. ein oder mehrere nicht intakte Exemplare nerven einfach. Zu schmaler Kiefer, Unter-/Überbiss, Weisheitszähne die nicht passen, andere Problemchen - und vom Lochfraß will ich gar nicht erst sprechen.

Ich meine: ich brauch die Dinger ein Leben lang, warum gibt es da keine Garantie für? Oder wenigstens einen Zahnersatz der nicht weh tut und keinerlei Probleme bereitet?

3.)
An dritter Stelle steht nun der eigentliche Initiator dieses Blogs.
Wenn ich morgens aufstehe geht es los, verfolgt einen zu dieser Jahreszeit den ganzen Tag und verlässt einen dann weder im Büro, der Schule oder der Uni, erst recht nicht auf der Baustelle, abends auf dem Sofa nicht und im Bett geht es fröhlich weiter damit: Kälte.

Wenn wir die Heizung nachts nicht ein wenig einschalten sinken die Temperaturen im Schlafzimmer auf ein unschönes Maß im einstelligen Bereich herunter. Das ist keine Übertreibung sondern (sofern das Werbegeschenkt von Yvonnes alter Firma funktioniert) digital ablesbar. Bei solchen Temperaturen zieht sich bekanntlich alles zusammen und das merke ich sogar spürbar an meinem dann folgenden Tag. Der ist dann nämlich gleich mal um eine Stunde kürzer, weil ich es nicht schaffe mich in meiner grandiosen Laune aus dem kühlen Bett in die Kälte außerhalb des Bettes zu werfen und den Wecker aus mache und liegen bleibe. Mehrfach.

Sollte ich es doch aus dem Bett geschafft haben hoffe ich, dass die Heizung im Bad noch immer mindestens auf 2 steht, denn andernfalls sind die Temperaturen auch hier einstellig - allerdings mit anderem Vorzeichen. Gut, ich gebe zu, dass das nicht belegt ist, aber kalt bleibt kalt, besonders wenn man nix am Hintern hat.

Frieren ist einfach eine Sache mit der ich mich nicht anfreunden kann. Frieren nervt. Frieren nervt so richtig. Besonders diese feuchte kälte, die einfach überall durch kriecht und man friert ohne Ende, obwohl es gar nicht so übermäßig kalt ist.

Man kann sich auch nicht so richtig dafür kleiden, weil man ja die Aussicht hat auch irgendwo einen beheizten Raum zu finden in dem man sich einige Stunden aufhält und man ja auch ungern schwitzen möchte. Toll sind in solchen Fällen immer die öffentlichen Gebäude (Ämter ausgenommen), in denen in jedem Raum eine andere Temperatur herrscht und man eigentlich 15 verschiedene Outfits aus den angelegten Kleidungsstücken zaubern können muss, die alle unterschiedlich warm halten.

Wirklich: frieren nervt mich.

Und doch bin ich seit ein paar Wochen doch sehr zufrieden und fröhlich, wenn ich raus sehe. Klar, ich friere viel im Moment aber trotzdem... Ich meine genau das ist so Wetter, an das ich mich aus meiner Kindheit noch erinnere. Ein Winter mit Schnee. Also richtigem Schnee. Schnee der nicht nur fällt, sondern Schnee der auch noch liegen bleibt. Und das sogar mehr als zwei Stunden.

Ich schaue raus, die Welt ist weiß und fluffig und die übermäßige Hektik, mit der sonst jeder Tag in dieser Gesellschaft beseelt ist, scheint einfach irgendwo auf der Strecke geblieben zu sein. Warum beschweren sich alle über den Schnee? Viele Leute sagen der Winter sei so grau, das würde deprimieren; da ist doch weißer Schnee eine tolle Abhilfe. Wenn man der Meinung ist mit dem Auto fahren zu müssen kann man sich meist auch den Verkehrsbedingungen anpassen -> da passiert nichts und man braucht nur geringfügig länger. Ich persönlich fand es letzte Woche sehr entspannend zu fahren, obwohl ich erstmal 10 cm Schnee vom Auto beseitigen musste und bei weitem nicht alle Straßen geräumt und/oder gestreut waren. Es hat wirklich Vorteile bei diesem Wetter, denn es hetzt einen nicht wirklich jemand, man kann nunmal nur so schnell fahren wie man sich selbst zutraut - und bei diesem Wetter bleiben die meisten dann auch bei der Geschwindigkeit und fahren nicht doch schneller, weil der Hintermann so dicht auffährt.

Ich mag Schnee. Ich schaue jeden Tag in den Wetterbericht und habe schon Angst davor, dass die Vorhersage behauptet es solle wieder positive Temperaturen geben. Ich hasse frieren, aber Schnee ist einfach toll. Ich schau in der Hochschule aus dem Fenster, seh es von oben rieseln und freu mich schon auf die Pause - einfach so. Mir macht das Wetter extrem Spaß. Auch ohne, dass ich etwas "damit unternehme", wie Skilaufen, Schneeballschlachten, etc.

Winter, ich mag dich, wenn du so bist.


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Der Blick aus unserem Flurfenster zur Weihnachtszeit



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Darmstadt im Schnee - nicht schön, aber selten



Mal ehrlich: was werdet ihr euren Enkeln später mal erzählen? Dass es auch in Deutschland manchmal Schnee gegeben hat? Das werden sie euch sowieso nicht glauben.

History Blog #75

Die Reihe "History Blog" besteht aus Kopien aus meinem eigentlichen und aktuellen Blog, in dem ich alles raus lasse. Die Blogs, die von dort hier herüber wandern, drehen sich ausschließlich im weitesten Sinne um das Studium und sollen einen Einblick auf mein Leben bis zum Studienabschluss an der Hochschule Darmstadt vermitteln.

Bis ich die Gegenwart erreiche wird hier täglich ein History Blogs neu veröffentlicht.



Erstveröffentlichung: Donnerstag, 24. Dezember 2009 - 20:22

Ursprünglicher Blogtitel: "Ich hab auch mal was gewonnen, ohne was gespielt zu haben" 



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Ich denke, da wurde ein herrlich wunder Punkt bei mir getroffen, denn auch ohne dieses Angebot fällt mir das erste Weihnachtsfest seit vier Jahren ohne World of Warcraft schwer genug.

Doch was mache ich an Heilig Abend? Ich schreibe einen Fragenkatalog für "Instandsetzung von Betonbauwerken" zusammen, nachdem ich heute morgen bereits die Statikübung eines Kommilitonen 'korrigiert' habe. Und trotzdem meldet sich an den Feiertagen das Zittern immer wieder.

Wie im letzten Jahr auch hier wieder meine eingestaubte Eigenkreation für Euch:





Ein paar besinnliche Tage wünscht Euch,

Euer Stenkerzwerg Khanor ;)

Sonntag, 21. August 2011

History Blog #74

Die Reihe "History Blog" besteht aus Kopien aus meinem eigentlichen und aktuellen Blog, in dem ich alles raus lasse. Die Blogs, die von dort hier herüber wandern, drehen sich ausschließlich im weitesten Sinne um das Studium und sollen einen Einblick auf mein Leben bis zum Studienabschluss an der Hochschule Darmstadt vermitteln.

Bis ich die Gegenwart erreiche wird hier täglich ein History Blogs neu veröffentlicht.



Erstveröffentlichung: Montag, 7. September 2009 - 9:23


Ursprünglicher Blogtitel: "Montag" 






Ein weiterer Tag an dem ich mich versuche zum Lernen zu Motivieren. Und bisher ein weiterer Tag, an dem mich alles andere auf dieser Welt mehr interessiert.

Was habe ich also bisher getan? Nunja, Frühstück gemacht, begonnen meine Kaffeelosigkeit von gestern etwas zu kompensieren (obwohl ich schon merke, dass ich darauf gar nicht so viel Lust verspüre Oo) und die üblichen Kleinigkeiten in WoW: Bankgeschäfte auf Seiten der Allianz, einen Rare Mob abgegrast in der Hoffnung ein weiteres Haustierchen für Zonorm zu ergattern, eine tägliche Quest für den Reitsaurier meines Todesritters und anschließend auch Bankgeschäfte für die Horde.

Alles in allem sogar mehr oder minder ohne Freude daran. Ich kenn mich halbwegs aus und es ist Routine, auf neue Sachen verspüre ich wenig Lust derzeit und auch das Vorrankommen meiner Charaktere interessiert mich derzeit wenig bis gar nicht. Nicht dur das Leveln sondern auch das Questen mit Zonorm reizen mich gerade ganz und gar nicht, weder in der Scherbenwelt, in Nordend und auch in den alten Teilen Azeroths. Also versuche ich die ganzen Items, die ich von meinem Schwarzfelsbesuch mitgebracht habe an den Mann oder die Frau zu bringen und wenigstens noch ein wenig Gold zusammen zu tragen. Aber auch das funktioniert nur mäßig, denn die Klamotten sind für Verzauberer zu teuer und die Dinge, die ab Level 58 tragbar sind unterschreiten natürlich bei weitem jegliche Dinge, die man in der Scherbenwelt bekommt.

Übrigens habe ich in den schwarzfelstiefen meinen zweiten nicht beim aufheben gebundenen epischen Gegenstand gefunden. Ich hab mich recht gefreut, auch wenn mir klar war, dass er weder sonderlich nennenswerten Ertrag einbringen wird noch lohnenswert für meinen Paladin anzulegen wäre.



Eingef�gtes Bild


Immerhin knapp 80 Gold Sofortkauf, wenn auch erst nach über einer Woche. Trotzdem traurig, wenn man bedenkt, was es früher bedeutete einen epischen Gegenstand zu erhalten. Aber Zeiten ändern sich ja bekanntlich.

Danach habe ich mich wenigstens so weit um die weiteren Prüfungen gekümmert, dass ich die Anmeldefrist wahrgenommen habe. Von vergangenem bis zu kommendem Freitag ist die Anmeldung für Hydromechanik, Tragwerklehre 2 und Mathematik 2 freigegeben um dem Lernunmut ein wenig mehr Druck zu verleihen.

Warum es nur eine Woche ist, die einzuhalten dringend geboten ist verstehe ich nicht wirklich. Ebenso, dass bis zum 21.08. alle Klausuren korrigiert, die Noten ins Internet übertragen und die Einsichtstermine abgearbeitet sein mussten (!), sich aber wieder mal ein Teil der Dozenten nicht daran hält. So weiß ich in EDV 2 noch immer keine Note und finde die Punkte nur auf einer internen Seite, nicht aber im offiziellen System. Ebenso fehlt auch noch die Aktualisierung und Zusammenführung von Bauzeichnen 1 und 2, wo ich stolz darauf warte meine 1,0 mit 4 Creditpoints lesen zu können.

Aber für Dozenten gelten eben andere Regeln als für Studenten.

Was also wird der heutige Tag noch so bringen? Ich könnte mich augenblicklich wieder zum Schlafen hinlegen. Das werde ich aber wohl nicht tun, sondern... hm... Eigentlich hab ich noch so einiges zu erledigen, auch wenn man das Lernen mal weglässt.

Ein kleiner Abriss der akuten Dinge, die mir so einfallen:
- Aufräumen, sowohl den Schreibtisch als auch das Wohnzimmer allgemein
- jede Menge Abwasch (am Wochenende ist mehr Geschirr angefallen als in eineinhalb Wochen davor und obowhl ich erst Freitagmorgen abgewaschen habe ist mittlerweile keine einzige Gabel mehr da -.-)
- Staubsaugen, schon wieder...
- endlich mal Kisten im Schlafzimmer sichten und platzmäßig optimieren, schließlich wird der Platz am Samstag gebraucht
- Fliegen töten (ich krieg einen mittelschweren Blutrausch bei diesen Drecksdingern!)
- diverse Unterlagen für Yvonnes BAFöG einscannen
- mir eine passende Ausrede einfallen lassen, warum ich Samstag nicht auf der Geburtstagsfeier einer Kommilitonin war ("keinen Bock" zählt wohl nicht...)
- Schreibtischschubladen aufräumen, sortieren, optimieren; eine Sache, die ich mir schon seit dem Einzug vornehme

Klingt alles gar nicht so viel oder so schlimm, aber da ich bekanntlich nicht der Schnellste bin wird das den ganzen Tag dauern. Wenn nicht sogar länger. Allein für den Abwasch muss ich 2,5 Stunden einrechnen.

Ferien bekommen mir einfach viel zu gut. Ich kann mich wunderbar beschäftigen, egal ob mit spielen, sinnlos Filme schauen, lesen... Auch mit Langeweile kann ich irgendwie brauchbar umgehen. Das wird ein Spaß sich wieder ins Studium zu werfen ;)

Also, wie sagte Oberstudiendirektor Dr. Gottlieb Taft doch immer so schön:

"Frisch, fromm, fröhlich, frei ans Werk."

Samstag, 20. August 2011

History Blog #73

Die Reihe "History Blog" besteht aus Kopien aus meinem eigentlichen und aktuellen Blog, in dem ich alles raus lasse. Die Blogs, die von dort hier herüber wandern, drehen sich ausschließlich im weitesten Sinne um das Studium und sollen einen Einblick auf mein Leben bis zum Studienabschluss an der Hochschule Darmstadt vermitteln.

Bis ich die Gegenwart erreiche wird hier täglich ein History Blogs neu veröffentlicht.



Erstveröffentlichung: Mittwoch, 2. September 2009 - 13:52


Ursprünglicher Blogtitel: "Wer hat noch nich', wer will mich ma'?" 



Und mal wieder ist es lange her, dass ich mich mal zu Wort meldete. Und noch länger ist es her, dass ich mal etwas aus meinen Tagen verlauten ließ, dass nichts mit World of Warcraft zu tun hatte. Daher will ich mich damit auch nicht lang aufhalten, sondern nur kurze Fakten bekannt geben und danach - wahrscheinlich ebenso kurz - auf weiteres eingehen.

Ich habe mich die letzten Tage, sofern ich überhaupt gespielt habe, mit Zonorm auf die Bewältigung einiger sehr alter Questreihen begeben und meinen geliebten Schwarzfels mehrfach umgekrempelt, angefangen bei den Schwarzfelstiefen, über zweieinhalb Runden Untere Schwarzfelsspitze bis hin zur Oberen Schwarzfelsspitze mit allen mir dort bekannten Erfolgen. Leeeeeeeeeeeeeeeeeeroy wehrte sich dabei ein wenig und ich habe unrühmich drei mal ins Gras gebissen, bis ich am darauffolgenden Tag auf die Idee kam die ganze Geschichte einmal mit meiner ältesten Begleiterin, Menorea, zu bestreiten, die ein weit dickeres Fell und besseres Aggromanagement beweist als Adjeema.

Nahezu unproblematisch darf sich Zonorm nun also mit dem Beinamen "Jenkins" schmücken, bleibt aber trotzdem bei dem Titel des Botschafters. Jenkins klingt mir zu sehr nach einem Draufgänger, der ich nicht bin. Ich geh zwar oft und gerne drauf, aber ihr wisst was ich meine ;)

Ferner habe ich festgestellt, dass man mit Level 65 bereits die Berufe auf Nordend-Standard erlernen kann habe aber noch keine Motivation gefunden Quson in der Scherbenwelt auf selbiges Level zu bringen, obwohl es Zonorms Verschleiß an Munition sicherlich gefallen würde, wenn ihm der kleine Gnom endlich ultrasichere Kugelmaschinen herstellen könnte. Also auf nach Silithus.

Dem Zwergenkoch fehlen nur noch fünf Kochrezepte um die 160 und somit den Chef de Cuisine zu erreichen und ich werde die Befürchtung nicht los, dass eines davon mein liebster Feind, das pikante Deviat Supreme sein wird.

Einen hordlerischen Todesritter habe ich nun auch, aber mehr aus praktischen Gründen und weniger aus Spielfreude. Ich habe ihn noch nicht ausgibig im PvP testen müssen, aber "schwer" ist was anderes, wenn man erstmal mit der Handhabung der Fertigkeiten klar gekommen ist.

Als ich aber mehr versehentlich nach Un'Goro ritt fiel mir ein Questgeber auf, den ich trotz zwei Jahren Bekanntschaft mit Un'Goro noch nicht kannte (und der auch maximal zwei Monate alt sein kann!) und siehe da: dieser Kerl soll wohl das Gegenstück zu den Winterquellfrostsäblerausbildern darstellen und bietet nach einigen Quests für 80 Gold und kleinere weitere Gegenstände einen Saurier zum Reiten an. Im Vergleich zur Allianz, bei welcher der Erfolg lediglich vom Durchhaltevermögen des Einzelnen abhängt die gleichen drei Quests immer und immer wieder zu erledigen geht es hier nach dem Prinzip der täglichen Quests. Nachdem also 20 Tage Zeit investiert wurden kann man dieses Reittier erhalten, wovon ich mich natürlich nicht abhalten lassen konnte. Ein Taure auf einem Pferd sieht nunmal einfach sehr verloren aus.

Die Quests sind genauso spannend wie die täglichen Quests in Nordend und die Reitarbeit ist das aufwendigste daran, da die entsprechenden Questgegner die Items mit 100 %iger Chance hinterlassen und man nur zehn bis fünfzehn davon benötigt.

Wenig spannend, aber für mich doch irgendwie unumgänglich, damit ich - falls jemanls jemand fragen sollte - immer motzen kann, dass es die Allianz doch viel schwerer hat ;)

Soviel zu diesem Thema. Und sonst?

Ich habe vor zwei Wochen mal wieder mit Prince of Persia - The Sand of Time begonnen. Ich steh auf dieses Spiel, auch wenn ich es mittlerweile leicht an einem Tag durchspiele. Ich habe es Yvonne auch schon einige Male ans Herz gelegt, aber nur skeptische Abwehr erfahren. Kein Problem, nicht jeder muss alles mögen oder ausprobieren, was einem geraten wird. Als ich dann aber vor ihren Augen durch den Palast schritt weckte ich wohl ihre Neugier und am nächsten Tag durfte ich den Controller an sie weiter reichen und ihre Anfangs unsicheren Schritte beobachten, die sie nun immer weiter gen Finale treiben.

Nachdem ich bereits vor der JAhreswende mit Guitar Hero begonnen und zwischenzeitlich einfach keine Zeit und Motivation dazu fand hat es sich in den letzten Wochen immer wieder in meinen Tagesablauf geschlichen, mal hier eine halbe Stunde, dann dort ein Stündchen, weitere zwei Tage später mal wieder ein wenig. Die meisten Lieder konnte ich im ersten Versuch mit durchschnittlich 95 % bezwingen, einige Ausnahmen erforderten einen zweiten Versuch, bei anderen brachte mich einfach die Freude am Lied selbst dazu es noch ein weiteres Mal zu spielen. Die letzten Lieder im schweren Modus erforderten das Eingeständnis, dass ich mich nach über 15 Jahren Gitarrenpraxis doch langsam ein wenig mit meiner Fingerfertigkeit und dem verbesserten Einsatz besonders meines kleinen Fingers widmen sollte. Hier waren definitiv einige Versuche mehr nötig, wenn ich mir Cream, Hendrix, Pantera und besonders Ozzy ansehe.

Doch auch diese Stufe sollte kein unüberwindliches Hindernis darstellen.

Profi: Bäm!

Ein Schlag ins Gesicht. Die ersten Songs waren auch hier recht schnell durchwandert, wenn man einmal von Smoke on the Water absieht, bei dem mich der Solo-Part ein wenig aus der Bahn warf. Ausgerechnet bei diesem Lied, wo ich von dem simplen Aufbau sowieso schoon Ausschlag bekomme...

Schließlich ging es dann aber doch, Tag für Tag, ein wenig weiter und immer näher an die letzten fünf Songs ran. Wieder einmal war es Mr Clapton bei Cream, der mir die Schamesröte ins Gesicht und den Wutschweiß in die Handflächen trieb, doch auch er konnte bezwungen werden.

Gut? Nein, ich bin durch das ganze mehr durchgestolpert und habe mich mit der Starpower gut bis zum Ende geschummelt. So wie bei den folgenden Liedern dann auch.

Cowboys from Hell von Pantera ist in der Strophe schon unangenehm genug, aber der Solo-Part bringt mich um. Und bei Bark at the moon hätte sich Ozzy auch mal einen Gitarristen suchen können, der mich nicht in den Wahnsinn treibt. Das Schlimme an diesem Solo ist einfach, dass ich weiß, was ich wann und wie tun muss (zumindest zum größten Teil, was ich von Cowboys from Hell ganz und gar nicht behaupten kann) und es einfach von der Koordination nicht hinbekomme.

Doch schlussendlich musste sich auch dieser Song mit nur 73 % getroffener Noten beugen und ich konnte das Thema Guitar Hero für mich befriedigend beenden (während meine als lecker geplante Lachspizza viel zu lange im Backofen auf ihre Endlagerung in meinem Magen wartete -.-). Ich bin nicht der Typ, der sich nun daran setzt und jeden Song auf 100 % hochspielt und am Ende dann noch weiter probiert noch immer an dieser oder jener Stelle ein paar hundert Punkte mehr heraus zu holen ;)

Mein Bruder meinte, ihn hätte das Spiel wenigstens dazu gebracht sich ein wenig eingehender mit der Gitarre zu beschäftigen, auch wenn er es nicht komplett geschafft hat. Bei mir sieht es ähnlich aus und ich bin auf eine seltsame Weise motiviert, mich um meine "Handhabung" zu kümmern. Wie setze ich die linke Hand komplett ein, wie setze ich die einzelnen Finger so, dass ich sie alle vier angemessen benutzen kann und nicht wild mit zweien oder dreien hin und her rutsche, sodass es nur gerade halbwegs passt, wie schaffe ich es endlich auch bei schnelle anschlägen die rechte und linke Hand in Einklang zu bringen, wie kann ich endlich Tappings und Pulloffs vernünftig bewältigen, etc.

Da gibt es noch viel zu tun, aber ich mache Fortschritte. Meine achbarn werden sicherlich langsam genervt davon. Besonders, weil ich nach ein paar alkoholischen Getränken auch spät nachts gern noch dem Jucken in den Fingerspitzen erliege...

Außerdem habe ich vor drei Wochen endlich mal meinen zweit-N64 wieder gefunden... Ja, ich habe mehrere davon *hust* Ich war schon bei meinem Auszug zuhause irritiert und davon überzeugt, dass ich mal einen zweiten hatte und siehe da, vor einigen Wochen stellte sich heraus, dass ich ihn meinem älteren Bruder gegeben hatte. Da er derzeit keine Verwendung mehr dafür fand nahm ich ihn nach einem gemütlichen Grillabend wieder mit. Dieses Gerät hat, im Gegensatz zu "meinem", scheinbar keine Probleme mit grafischen Höchstleistungen. Zur Erklärung: am Nintendo 64 ist eine Klappe zu finden unter der sich ein sogenanntes "Jumper Pak" verbirgt. Diesen Jumper kann man entfernen und statt dessen ein "Expansion Pak" einsetzen, welches für manche Spiele erforderlich ist um höhere grafische Leistungen zu erbringen.

Ich verstehe zwar nicht, warum man diese Geldmacherei noch integriert hat und nicht diese Leistung von vornherein installierte, aber egal...

Für Zelda - Majora's Mask ist diese Expansion beispielsweise erforderlich, aber ärgerlicherweise quittierte meine Konsole hin und wieder den Dienst und hängte sich auf, manches mal auch mit dem Ergebnis, dass alle Spielstände auf der Cardridge gelöscht waren. Anders jedoch mit dem "neuen" Gerät und so war es mir nun auch endlich wieder möglich mich mit Link in den Kampf gegen das Horror Kid unter dem Einfluss von Majoras Maske zu werfen. In diesen Spielgefilden bin ich aber derzeit etwas weniger ausdauernd unterwegs, da ich die ersten zwei Dungeons schon viel zu oft begonnen und bestritten habe, bis sich immer entweder Zeit, Motivation oder technische Umstände in Rauch auflösten.

Aber kommt Zeit, kommt Fortschritt.

Sollte man meinen.

Wenn ich allerdings an die bevorstehende Zeit denke sehe ich noch nicht ganz so viel Fortschritt. Man sollte meinen, dass zweieinhalb Monate Semesterferien so manches davon mit sich bringen, aber Zeit ist ein Geist der immer dann verschwindet, wenn wir der Meinung sind ihn erwischt zu haben.

Planung: Erste Ferienwoche so ganz und gar nichts tun. Zweite Ferienwoche so tun als ob man daran denkt die Zeit sinnvoll zu nutzen, aber sich im Endeffekt nur seelisch darauf vorzubereiten in der dritten Woche so langsam wieder zu beginnen. Dritte Ferienwoche als Lernbeginn eingeplant aber von vornherein bereits beschlossen das ganze auf die vierte Woche - mit schlechtem Gewissen und deswegen umso ernsthafter - zu verschieben.

Nunja, mittlerweile sind es noch knapp vier bis fünf Wochen, bis die letzten drei Klausuren anstehen und ich habe erst heute die Unterlagen unter dem Schrank hervor gekramt.

Aber genug der Meckerei. Besser jetzt den Absprung davon schaffen, bevor ich erst richtig anfange damit. Es wird wieder hart, aber immerhin sind es "nur" drei Fächer. Und auch wenn diese alle mit Berechnungen zu tun haben und sehr Umfangreich sind werd ich es schon irgendwie schaffen. Und wennnicht, meine Güte; ich habe bisher alle Klausuren im ersten Anlauf bestanden, wenn auch nicht immer mit dem erhofften Ergebnis. Da soll es mich nicht aus der Bahn werfen, wenn es auch mal irgendwo nicht auf Anhieb funktioniert, schließlich kann man nicht überall perfekt sein!

... sprach er und geriet gedanklich in Panik ;)

Aus meine Boxen dröhnt gerade Stairway to Heaven, ich wiege den Kopf gemütlich mit, schüttele ihn an den passenden Stellen und... yeah, ich steh auf Musik! :clap:

Ganz ruhig, Brauner.

Mittlerweile sind auch die letzten Punkte der Klausuren eingetrudelt und auch wenn noch nicht überall klar ist, welche Note sich dahinter verbirgt hab ich doch mal wieder alles bestanden. Besonders freut mich das bei EDV 2, in dem sich ursprünglich 5 / 10 Leute meiner Lerngruppe angemeldet hatten (wobei die verbleibenden 5 die Mädels waren, von denen eine noch nicht einmal EDV 1 bestanden hat...), sich dann aber eine Woche vorher der erste wieder abmeldete und nach der 180-minütigen Klausur in Baukonstruktion und -physik weitere zwei dazu entschlossen damit die Ferien einzuläuten und sich auszutragen. Der letzte erschien am darauffolgenden Tag nicht zur Klausur, da er sich "festgegrillt" hatte und einen Vollrausch einem Stück weniger Lernstress vorzog und sich kurz vor Mitternacht auch noch online aus dem ganzen zurück gezogen hatte.

Selbst schuld, die Klausr war verhältnismäßig leicht. Zumindest sofern man einige Grundgedanken in VBA neben Grundverständnis beherrscht. Für mich ist das Thema damit gegessen, wenn auch leider nicht so gut wie ich gewollt hätte, aber ich kenne einen mittelschweren Fehler auch ohne einen Besuch bei der Klausureinsicht. Den wusste ich bereits eine halbe Minute nach dem Verlassen des Klausurraumes und habe mich schon genug geärgert DAS übersehen zu haben ;) 72,5 % sollten aber wohl zu einer brauchbaren Note reichen.

Was mir schwer fällt ist die Erkenntnis zu verinnerlichen, dass man die Benotung im Studium nie und nimmer mit der bekannten aus Schule und Ausbildung vergleichen darf. Denn irgendwie klingt die Argumentation dahinter mehr wie eine Ausrede für diejenigen, die es gerademal so durch die Klausuren schaffen. Natürlich ist ein Studium schwer und der Umfang auch immens, aber will ich als Arbeitgeber einen Ingenieur einstellen, der von vier möglichen Noten (die zum erfolgreichen Abschluss des Studiums führen können) gerademal die drittbeste erreicht hat?

So klingt es, wenn das Glas halbvoll ist. Wenn das Glas als halbleer bezeichnet wird muss man sagen, dass eine 3 die zweitschlechteste Note ist.

Trotzdem ist eine 3 schon gar nicht so schlecht und die 2,3 in Baukonstruktion, mit der ich gar nicht so sehr zufrieden bin, ist verhältnismäßig gut. Aber wenn man das genauer betrachtet liegt sie gerademal im Mittelfeld, was mich nicht sonderlich befriedigt. Man kann das nicht vergleichen, man sollte auch nicht, denn das geprüfte Wissen ist weit umfassender als "früher" und findet schließlich nicht dreimal in vier Monaten verteilt statt, sondern in vier bis zehn Fächern innerhalb von zwei Wochen mit dem Wissen aus einem halben, teilweise sogar einem ganzen Jahr.

Ach, ich weiß auch nicht... Mein Notendurchschnitt ist bisher okay, aber ich kann mich schwerlich gut fühlen damit. Ehrgeiz? Hm, so meint es Yvonne zumindest. Vielleicht beweist das auch hier einfach nur wieder, dass ich schlecht verlieren kann :D Es gibt Leute im Studium, die besser sind als ich. Natürlich, das wird immer so sein und darum geht es auch gar nicht. Oder doch?

Nein, wohl nicht. Aber ich will einfach richtig gut sein und mir auch mal einen Ausrutscher oder einen richtig derben Reinfall erlauben können. Wenn ich aber derzeit gerademal so in jedem Semester die nötigen Noten habe um halbwegs ausgeglichen zu sein und die Tendenz zum 2,5er Schnitt bezubehalten, auch wenn ich ihn noch nicht hab, dann würde mich einer der besagten Ausrutscher ganz schön in den Mist reiten und unter Druck setzen.

Aber sei es drum, was Vergangen ist kann man sowieso nicht mehr ändern oder verbessern (auch wenn ich schon einen mehrseitigen Brief an den Dekan begonnen habe um mich über die Unfairness in der Geodäsieklausur zu beschweren bzw. sachlich darauf hinzuweisen, dass es so einfach ncht gehen darf) und der Blick sollte sich nach vorne richten. So schwer es auch ist meinen Ausrutscher in Tragwerklehre aus dem ersten Semester zu vergessen und zu wissen, dass ich darin nun eigentlich eine 1,0 brauchen könnte...

Frisch gestärkt mit dem Wissen, dass ich in Baustoffkunde 2 einer von drei Leuten aus über 90 bin, die eine 1,3 geschrieben haben sollte sich doch auch noch irgendwas weiteres reißen lassen ;)

Während nun also die Sonne jeden Tag ein immer trügerisches Licht verbreitet und es bereits morgens wieder empfindlich kalt zu sein scheint, wenn man sich leicht bekleidet aus der Bettdecke schält fällt mir bei einem Blick aus dem Fenster mal wieder auf, dass ich meine Brille in den letzten zwei Monaten nur etwa drei Stunden getragen habe, ohne dass mir das aufgefallen wäre - bis jetzt. Meine Augen werden fortschreitend bedürftiger, was die Sehhilfe angeht.

Und die Fenster könnten schon wieder geputzt werden, obwohl ich das erst vor eineinhalb Monaten zum ersten Mal erledigt habe -.-

Yvonne hat nun hier seit bald eineinhalb Monaten nichts mehr von sich hören lassen und ich will wenigstens kurze, unverfängliche Eckdaten von ihr bekannt geben. Nicht zu viel versteht sich, denn wer weiß wieviel sie euch eines Tages selbst erzählen möchte ;)

Sie hat das zweiwöchige Praktikum in ihrem Resturlaub (kombiniert mit einigen Überstunden) gut und sehr erfolgreich hinter sich gebracht und mit einigen Betreuern und einer großen Kindergruppe u.a. eine "Villa Kunterbunt" gebaut und sich dabei sehr gut angestellt, sowohl was handwerkliches Gepfusch*husthustHUST* Geschick (;)) angeht als auch Verantwortungsbewusstsein. Ich bin sehr stolz auf sie und das, was sie alles in diesen zwei Wochen und in der Zeit danach geleistet hat.

Im Internet stand, dass die Bestätigungen der TU Darmstadt für angenommene Studieninteressenten Anfang August verschickt werden. Mit jedem Tag wurde sie unglücklicher damit, noch immer nichts gehört zu haben und die Mitte des Augusts rückte bereits immer näher, als sie dann doch endlich am ersten Praktikumswochenende am Samstag einen dementsprechenden Brief in ihrem Briefkasten finden durfte :happy:

Ja, die kleine Yvonne wird Studentin, das steht endlich fest. Nach so langer Zeit der Ungewissheit und der Angst so sehr auf die Nase zu fallen und auch mancher Träne, die fließen musste, als Job, Wohnung und alles weitere gekündigt werden musste, obwohl doch alles noch so ungewiss war heißt es nun endlich ein wenig sicherer nach vorne sehen zu können, einen weiteren erfolgreichen Lebensabschnitt hinter sich bringen zu können und sich auf einen neuen, spannenden Weg zu begeben, von dem niemand sagen kann wie er enden wird, aber den es sich trotzdem lohnt zu gehen.

Es wird nicht immer leicht werden, weder für sie noch für uns, aber ich freue mich erneut und noch immer sehr darauf, diesen Weg mit ihr gehen zu dürfen und ihr dann endlich jeden Abend persönlich vorjammern zu können, wie ungerecht die ganze Welt doch zu mir ist ;) Denn ja, wie schon angekündigt hat dann auch bald mein Wohnleben in meiner ersten eigenen Wohnung ein Ende. Sie zieht auch hier ein. Es ist mehr als "sie zieht zu mir", denn für mich bedeutet es "sie kommt zu uns", wenn ihr versteht. Bin ich aufgeregt? Hm, nein, denn ich weiß wie gut es funktioniert mit uns. Im allgemeinen sehen wir die ganze Sache eher sachlich als mit dem Kribbeln frisch Verliebter - schließlich teilen wir schon über ein Jahr unser Leben - aber für uns beide ist die Wirtschaftlichkeit dieser Lösung so unendlich zweitrangig.

Ihre ersten Kisten sind schon hier angekommen, vor einigen Wochen haben wir "ihr" erstes Regal gekauft (das ich, um endlich etwas Platz im Schlafzimmer zu bekommen, nach einigen Tagen komplett mit SNES-, N64- und GameBoy-Spielen belegte und letztes Wochenende doch wieder bereitwillig geräumt habe :p) und auch in ihrer Wohnung wird es zusehends leerer, weitere Kisten werden gefüllt und alles mögliche dort bereitet sich still darauf vor bald in einer im Sommer viel zu warmen und im Winter viel zu kalten Wohnung mit niedrigen, holzvertäfelten Decken im Dachgeschoss eines Fachwerkhäuschens in einem Dorf mit viel zu blöder Anbindung ans öffentliche Verkehrsnetz seinen Platz zu finden.

Zeit.

Ein Geist.

Plötzlich geht alles so schnell.

Nicht nur, dass ich schon wieder viel zu wenig Zeit zum Lernen habe, sondern auch, dass es nun nur noch gerade einmal eineinhalb Wochen sind, bis der schimmelige, mausgraue und rostige Transit wieder einmal für einige Möbel und Kisten herhalten wird und seinen Weg hier her finden muss. Nachdem er die Kasseler Berge zwei Mal in jede Richtung überstanden hat wird er wohl auch den Odenwald überleben, und wenn nicht gibts ja auch noch viele Strecken außenherum.

Auch wenn die momentan ausnahmslos alle gesperrt scheinen mögen.

Und danach sind es nur noch wenige Tage, die Yvonne zur Arbeit gehen muss, nachdem sie die Nächte in einer annähernd leeren Wohnung verbracht hat. Ein bedrückender Gedanke, aber ich kenne es umgekehrt: in einer neuen Umgebung in einer leeren Wohnung und wandelnd auf Estrich, weil der Teppich noch nicht da war. Mit einer Kaffeemaschine auf den Einzelteilen des Schreibtisch stehend, in einer Ecke des Raumes, der als Wohnzimmer geplant ist. Mit dem Fernseher auf dem nackten Zementestrich (zwei Worte vereint: Zement+Estrich, nicht Zemente+Strich ;)) und einer Mikrowelle irgendwo auf einem zusammengehäuften Stapel Holz.

Beides nicht sonderlich erbaulich, aber es geht vorbei, schneller als man sehen kann und dann warten neue Herausforderungen. Abschließen, ankommen, neue Wege täglich gehen, einleben, wohlfühlen. Alles mach- und schaffbar.

Und Mitsu hat dann sogar eine eigene Garage :D Muss ich mich nur endlich mal dazu durchringen mein Fahrrad und diverse andere Teile an die Seite zu stellen... Hmpf. Faulheit, mein Freund, mach das mal für mich.

So, tja, also... Eigentlich war das schon wieder weit mehr als geplant, aber wie so immer sprudelt es alles genau dann ganz gut aus mir heraus, wenn ich eigentlich lernen wollte / sollte / müsste.

Also werd ich mich jetzt mal über meine Pommes hermachen, noch ein wenig Genesis genießen und dann so langsam die ersten Seiten blättern und verzweifeln.

Meinen herzlichen Dank übrigens an dieser Stelle an Nintendo und - auch wenn ich es ungern gestehe - an Sony, deren Konsolen und deren überragende Qualität der Spiele es mir wieder einmal ermöglichen eine schöne Zeit zu haben und - in Kombination mit dem, was Blizzard mit meinem einst so heiß geliebten World of Warcraft anstellt - mir die Möglichkeit geben wieder einmal einige sehr erfrischende Blicke über den Tellerrand der Onlinespiele hinaus zu werfen und spüren zu dürfen, was mich vor einigen Jahren daran so faszinierte und was in World of Warcraft einfach verloren gegangen ist ;)

Nicht, dass ich plane meinen Account aufzugeben oder mich vor Catalysm verstecken will. Das werd ich mir schon ansehen und bin gespannt. Aber ich werde mir vorher klein Sionnach packen und auf unseren Winterquellfrostsäblern den gesamten Classic-Content abreiten und Screenshots von jedem Gebiet machen, bevor unser so verehrtes und wunderschönes Azeroth ein unwiderrufliches neues Gesicht bekommt, was wohl auch den letzten Rest von dem zerstören könnte, was mich immer wieder aufs neue begeistert hat.

Whatever: Auf bald :happy:

Dienstag, 16. August 2011

History Blog #72

Die Reihe "History Blog" besteht aus Kopien aus meinem eigentlichen und aktuellen Blog, in dem ich alles raus lasse. Die Blogs, die von dort hier herüber wandern, drehen sich ausschließlich im weitesten Sinne um das Studium und sollen einen Einblick auf mein Leben bis zum Studienabschluss an der Hochschule Darmstadt vermitteln.

Bis ich die Gegenwart erreiche wird hier täglich ein History Blogs neu veröffentlicht.



Erstveröffentlichung: Mittwoch, 19. August 2009 - 10:35


Ursprünglicher Blogtitel: "Interaktives Studium 3" 



Mahlzeit, alle miteinander.

Vielleicht erinnert sich noch der eine oder andere an meine Online-Abstimmung zur Wahl meines Wahlfaches im Bereich SuK. Ich möchte hier nun mal den aktuellen, entgültigen Stand kundgeben.

Ich habe mich, trotz vielen anderen Überlegungen, letztendlich doch dazu entschieden, mich im Bereich "Was ist Macht - Was ist Denken" eine Hausarbeit über unser aller hier versammelten Lieblingsfreizeitbeschäftigung zu schreiben. Die Entscheidung dazu fiel mir insofern nicht leicht, da nach einigen Vorlesungen und auch einem Referat zu einem verwandten Thema ("Killerspiele") sehr deutlich wurde, dass der Dozent eine recht... sagen wir "faschistische" Einstellung zum Zeitvertreib am PC hat.

Ich will diese Einstellung nicht groß vertiefen, wenn allerdings Aussagen seinerseits wie "wie arm muss man sein um so seine Zeit zu verbringen?" oder ähnliches - und härteres, persönlich angreifendes - fallen, überlegt man sich doch ernsthaft wie objektiv eine Benotung ausfallen würde, wenn man eine doch relativ eindeutige contra-Meinung vertritt.

Interessant waren auch Debatten darüber, ob es denn nun notwendig sei, sich in Spiele zu vertiefen, in denen es darum geht andere zu töten - egal ob nun Monster oder Menschen. Seine Haltung dazu war eindeutig ablehnend mit einem Verweis darauf, dass schließlich früher solche Spielinhalte nicht vorhanden waren und sich die Menschen trotzdem zu beschäftigen wussten. Auf meine Frage hin, ob es beim Schach denn nicht darum ginge, den gegnerischen König zu töten drifteten seine Argumente allerdings leider in einen Bereich ab, der diese Argumentation als lächerlich hinstellte. Wenn man allerdings genau darüber nachdenkt ist eine Weiterentwicklung zu Spielinhalten, wie wir sie heute nicht anders kennen, wohl einzig logisch.

Meiner Meinung nach.

Wie dem nun auch sei, ich möchte hier nun meine Hausarbeit an die Interessenten weiterreichen. Die Absatzführung ist aufgrund der unterschiedlichen Dateiformate leider verloren gegangen (Edit: weitestgehend überarbeitet) und der Text könnte anstrengend auf die Augen wirken, aber dem Inhalt tut das wohl kein Leid an.




Nachdem in den 1960er Jahren allmählich die Entwicklung von individuell programmierbaren Computern begann zeichnete sich ab, dass diese Geräte nicht nur für den Ingenieurbereich interessant sein könnten. In den folgenden Jahren ging die Forschung in verschiedene Richtungen weiter um immer komplexere Rechnungen zu ermöglichen, allerdings auch der breiten Bevölkerung einen Einstieg in das bald einläutende neue Zeitalter zu gewähren.

In der Nachkriegsgesellschaft war Vergnügen ein wichtiger und stark expandierender Wirtschaftszweig. Allerdings richteten sich die Unternehmen nicht mehr länger nur an Familienväter und erfolgreiche Geschäftsmänner und -frauen, sondern erkannten auch Kinder und Jugendliche als potentielle Zielgruppe.


Trotz der Entwicklung immer komplizierterer Programme entstand im Jahre 1972 das erste populäre Computerspiel. Das von der Firma Atari veröffentlichte Pong war in der Lage, zwei steuerbare Balken auf einem Bildschirm zu zeigen, mit deren Hilfe man einen Ball hin und her spielen konnte. Eine virtuelle Simulation von Tischtennis, wenn man so will. Pong nahm seinen Einzug in annähernd jede Spielhalle und zog Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene in seinen Bann.


Im Laufe der Jahre entstanden immer weitere und immer aufwendigere Produktionen, von - den heute klassischen - Jump'n'Runs über Sportspiele bis hin zu Flugsimulationen. Ein starkes Augenmerk wurde hierbei auch darauf gelegt nicht nur bei einzelnen Nutzern für Kurzweil sorgen zu können, sondern auch eine große Anzahl an Mehr-Spieler-Möglichkeiten zur Verfügung zu stellen. Immer mehr Computer nahmen Einzug in private Haushalte und wurden auch dort nicht nur für Textverarbeitung und Tabellenkalkulationen genutzt.


Diese Entwicklung ging so weit, dass man sich bei der Leistungsfähigkeit heute moderner Computer schon fragen muss, ob diese überhaupt für gängige Anwendungen ausgelegt sind oder vielmehr für die Nutzung von Spielen, welche die vorhandene Leistung voll auszunutzen vermögen.


Während sich in den 1980er Jahren die Computer immer unaufhaltsamer ihren Weg in die Arbeitszimmer bahnten entwickelten sich parallel dazu auch neue Wege der Datenübertragung.


Bereits im Jahre 1969 entstand unter der Leitung des US-Verteidigungsministeriums das so genannte ARPANET, welches dazu diente verschiedene Universitäten und Forschungseinrichtungen zu vernetzen. Nachdem dieses Netzwerk im Jahr 1990 von der amerikanischen National Science Foundation für kommerzielle Zwecke freigegeben wurde setzte sich das Internet, wie wir es heute kennen, erst 1993 endgültig durch, nachdem Mosaic als erster Browser in der Lage war auch grafische Inhalte aus dem Datennetz darzustellen.


Die Nutzung des Internets und die Entmachtung des Menschen durch Computer wurde bereits 1983 von John Badham in seinem Film WarGames aufgegriffen. Ein findiger Jugendlicher, der sich in seiner Freizeit gern einmal Einstieg in das Netzwerk seiner Highschool verschaffte um Benotungen zu seinen Gunsten zu verändern, stieß auf der Suche nach neuen und unveröffentlichten Computerspielen auf ein vermeintliches Spiel namens „weltweiter thermonuklearer Krieg“. Die selbstdenkende Software startete ein Programm um einen strategischen Atomschlag gegen Russland zu führen, was anfänglich weder von den Militärs noch vom Hauptdarsteller bemerkt wurde. Die Hauptperson begeisterte sich allerdings stark für die künstliche Intelligenz des Computerspiels und die Fähigkeit, das Spiel über das Netzwerk auszuführen, ohne die Software auf dem eigenen Computer installieren zu müssen.


Da es nun mit gängigen Mitteln und relativ geringem finanziellen Aufwand möglich war in Echtzeit mit Internetnutzern auf der ganzen Welt in Kontakt zu treten war es nur eine logische Entwicklung, dass dieser Umstand auch in die Mehr-Spieler-Option von Computerspielen Einzug nahm und allgemein bekannte Brett- und Kartenspiele über das Internet spielbar entwickelt wurden.


Im Jahre 1997 veröffentlichte Electronic Arts mit dem Titel Ultima Online das erste massentaugliche MMORPG (Massively Multiplayer Online Role Play Game), in dem es nun möglich war in einer kompletten virtuellen Welt das Dasein und das Handeln seines, nach den eigenen Wünschen erstellten, Charakters zu steuern und ebenso tausenden Spielern zu begegnen, die durch ganz Deutschland und Amerika verstreut waren.


Bis zum heutigen Tage hat sich die Entwicklung von Online-Spielen in jedes erdenkliche Genre durchgesetzt und ermöglicht es Fantasy-, Science Fiction-, rennsimulations- und strategiebegeisterten Spielern im Onlineverbund gegeneinander anzutreten oder Aufgaben gemeinsam zu bewältigen. Rund um all die Möglichkeiten hat sich eine Gemeinschaft gebildet, die all die verschiedenen Menschen auf eine gewisse Art eine Übereinkunft finden lässt.


Was nun auf der einen Seite positiv klingt wird andererseits von immer neuen Meldungen getrübt, dass es Spieler gibt, die sich von der Gewalt in einigen dieser Spiele so sehr angesprochen fühlen, dass sie diese Gewalt auch in der Öffentlichkeit an den Tag legen. So wundert es nicht, dass nach jeder Gewalttat an einer Schule als erstes die Verbindung des Täters zu einem „Killerspiel“ hergestellt wird.


Auf diesen Zug möchte ich hier nun nicht aufspringen, sondern ich möchte auf die mannigfaltigen anderen Entfaltungsmöglichkeiten anhand eines Beispiels hinweisen. Hierzu werde ich das Spiel World of Warcraft von Blizzard Entertainment genauer beleuchten, welches zum einen als Steckenpferd der Branche bekannt ist, zum anderen aber auch vor einigen Monaten die Spielergrenze von elf Millionen überschritten hat. Ich möchte aufzeigen, dass dieses Spiel, ebenso wie der mir bekannte Rest der Computerspiele, weit mehr ist, als nur eine Anhäufung roher, offen zur Schau gestellter Gewalt.



Man könnte mich als Befangen ansehen, da ich selbst seit zweieinhalb Jahren aktiv am Spielgeschehen in World of Warcraft teilnehme. Dennoch habe ich mir eine kritische Meinung gebildet, die auf Erfahrungswerten beruht. Ich möchte in dieser Arbeit das Wort "Macht" vermeiden, denn vielmehr geht es hier um eine Ohnmacht von Einzelpersonen, wie ich später - aus meiner Sichtweise - verdeutlichen möchte.


Was nun also bringt elf Millionen Menschen dazu, sich regelmäßig mit diesem Spiel zu befassen? Warum spielt ein großer Anteil davon täglich mehrere Stunden und warum stecken in diesem Spiel Gefahren, die nichts mit der Gewaltverherrlichung zu tun haben, was allerdings ein Großteil der Bevölkerung schlicht nicht realisiert oder realisieren will?


Es gibt eine Antwort, bestehend aus einem einzigen Wort: Vielfalt.


Die Vielfalt, die in den spielerischen Aspekten von World of Warcraft präsentiert wird, macht dieses Spiel für annähernd jeden Spielertypen in jeder Altersstufe interessant. Vorausgesetzt natürlich, dass sowohl das Genre einer Fantasy-Welt mit Monstern und Drachen als auch der Kampf mit Magie, Schwertern und Streitkolben für den Einzelnen ansprechend sind.


Das ganze Spiel ist durchzogen von Auswahlmöglichkeiten, die jede erstellte Spielfigur (im weiteren Verlauf „Avatar“ oder schlicht „Charakter“ genannt) individuell erscheinen lassen und jeder Spieler eine andere Entwicklung im Spielverlauf erfährt, die ihn anders prägen und dementsprechend anders spielen lassen als andere Spieler, anders auf neue Situationen reagieren lässt oder einfach das Vorankommen im Spiel anders vonstatten gehen lassen.


Um den grundlegenden Einstellungen der Spieler entgegen zu kommen gibt es bereits vor Beginn des eigentlichen Spiels eine Unterteilung. Nämlich die der Wahl der Etikette. Die eigentliche Spielwelt, die Ereignisse, die Tag- und Nachtwechsel ebenso wie Wettereinflüsse sowie die Bewegungen von Spielfiguren, die nicht von Spielern sondern einer künstlichen Intelligenz gesteuert werden („NPC“ - Non-Player Character) wird auf mehreren Servern weltweit koordiniert. Diese Server sind in vier Kategorien unterteilt, welche es den Spielern einfacher machen, das Spiel mit anderen Mitspielern nach ihren Vorlieben zu interpretieren. So findet man beispielsweise 'normale' Rollenspielserver, auf denen sich die Spieler wie im Rollenspiel eine Geschichte zu ihren Charakteren ausdenken und sich in mittelalterlicher Sprache über Dinge unterhalten, die gerade in der Spielwelt aktuell sind. Ebenso gibt es Rollenspielserver, auf denen sich die beiden Hauptfraktionen im Krieg befinden und man andere Gegenspieler unaufgefordert angreifen kann. Auf den beiden verbleibenden Serverarten gibt es im Allgemeinen kein Rollenspiel. Hier unterhält man sich im üblichen Internetjargon und hat die Wahl zwischen einem 'friedlichen' und einem 'kriegerischen' Fraktionsverhältnis.


Bei der Erstellung des eigenen Avatars bieten zuerst die Wahl einer von zehn verschiedenen Rassen, die Entscheidung für eine Klasse und anschließend optische Unterschiede in den Gesichtszügen sowie der Wahl von Haarfarbe und Frisur und gegebenenfalls der Gesichtsbehaarung die Möglichkeit sich die Figur nach den eigenen Vorstellungen zu erstellen. Die Klassenwahl gibt nun an, in welcher Art man sich den Rest des Spiels seinen Aufgaben stellt, ob nun beispielsweise als Krieger mit Schwert und Plattenrüstung im Nahkampf, als Magier im Stoffgewand mit Distanzzaubern oder als Priester, der sich unter anderem darauf versteht mit Heilzaubern umzugehen. Abschließend wird der Charakter mit einem Namen versehen, der einzigartig auf dem Server ist.


Wird das Spiel nun gestartet wird eine kurze Videosequenz abgespielt, die eine Einleitung in die Geschichte der gewählten Rasse gibt und den Spielern, die sich darauf einlassen gibt es die Möglichkeit, in eine Welt abzutauchen, die der Welt eines Films oder eines Buchs ähnelt, an deren Geschichte man aber interaktiv teilhaben kann. Von nun an ist das Spiel mit tausenden von kleineren und größeren Aufgaben, im Spiel „Quests“ genannt, gespickt, die nur ausführbar sind, wenn der Charakter die dazu nötigen Fähigkeiten bereits erlernt hat. So beginnt jede Rasse in einem eigenen kleinen Heimatgebiet und die dort verfügbaren Quests dienen sowohl dazu die derzeitige Situation in der Spielrealität darzustellen, als auch mit den Fähigkeiten des Charakters umzugehen zu lernen.


Man wächst nun also mit seinem Charakter. Die Herausforderungen der Aufgaben werden größer, je weiter der Charakter in den Stufen aufsteigt, aber auch die Fähigkeiten steigen mit jeder Stufe an und der Spieler kann sich seine ganz eigene Art mit diesen Fähigkeiten umzugehen anlernen. Besitzt der Avatar anfangs nur zwei bis drei primäre Angriffs- oder Verteidigungsfertigkeiten so sind es auf der Höchststufe zwischen 30 und 50 verschiedenen Attacken und Zaubern, von denen sich jeder Spieler die für ihn am sinnvoll erscheinensten in seine Benutzeroberfläche legen kann, um diese ohne großes Suchen zu benutzen.


Zusätzlich besitzt nun auch jede Klasse noch die Möglichkeit, sich in drei verschiedenen Richtungen zu spezialisieren und mit jeder Stufe ein weiteres Talent ausbilden. Auch diese Talentvergabe folgt nach dem Prinzip des Individualismus. So kann sich zum Beispiel ein Magier auf den Umgang mit Feuerzaubern spezialisieren, andererseits aber auch seine Talente für Frostzauber aufwenden. Sagt ihm dies beides nicht zu, so ist es auch möglich als dritte Alternative die Künste von „arkanen“ Zaubern erlernen. Selbstverständlich besteht aber auch die Möglichkeit all diese Talente bis zu einem gewissen Grad zu kombinieren.


Allein schon anhand dieser Gesichtspunkte wird wohl deutlich, dass es im Spiel annähernd unendlich viele Möglichkeiten gibt sich zu entwickeln. Und genau diese Formulierung ist es, die aufzeigt, wie sich die meisten Spieler in das Spiel einbringen: sich entwickeln. Man entwickelt nicht den Charakter, den man eigentlich steuert, sondern man wird - egal ob Rollenspieler oder nicht - selbst zu dem Wesen auf dem Monitor. Die Figur tut genau das, was man von ihr verlangt und wann man es von ihr verlangt. Die Figur lernt die Dinge, die der Spieler ihr aussucht und die Figur bewältigt die Quests auf die Art, wie der Spieler an der Tastatur die Fähigkeiten des Avatars benutzt. Jeder Spieler auf seine ganz eigene Art und Weise. Ebenso wirkt sich der gesamte moralische Standpunkt des Spielers auf sein Verhalten im Spiel aus und somit auch auf das Spielerlebnis der Mitspieler.


Doch das Kampfsystem, mit dem man sich verteidigt oder selbst einen Kampf beginnt, ist nicht die einzige Möglichkeit, sich seinem Charakter verbunden zu fühlen und ihn nach den eigenen Wünschen auszubilden. Im Spiel werden auch Berufe angeboten, von denen man einige erlernen kann. So ist es möglich, sich in der Schmiedekunst ausbilden zu lassen, oder aber als Lederverarbeiter oder Schneider oder einem der weiteren Berufe. Bis zu zwei Primärberufe ist ein Avatar im Stande zu lernen und man kann sich nun aussuchen, ob die Kombination aus Schmiedekunst und Juwelenschleiferei für den eigenen Charakter in Frage kommt oder ob man vielleicht lieber die Schmiedekunst mit der Bergbauerei verbindet. Denn irgendwo her müssen schließlich auch die Rohstoffe für die Schmiedeerzeugnisse kommen.


Diese sind natürlich auch auf anderem Wege zu beziehen, denn in World of Warcraft gibt es ein Handelssystem, welches es jedem Spieler ermöglicht Waren und Güter an andere Spieler zu verschenken, zu verkaufen oder sogar per Post zu schicken - auf Wunsch auch per Nachnahme. Die hierzu nötige Währung, aufgeteilt in Gold-, Silber- und Kupferstücken, erhält man für den erfolgreichen Abschluss von Quests oder kann diese auch von erlegten Gegnern plündern. Manches mal finden sich auch brauchbare sowie unbrauchbare Ausrüstungsgegenstände, die entweder an andere Spieler verkauft, selbst angelegt oder sogar an NPC-Händler abgetreten werden können. Sollte sich nicht in der unmittelbaren Nähe ein potentieller Käufer für einen Gegenstand finden gibt es noch immer die Möglichkeit, die Waren in einem Aktionshaus anzubieten, welches vergleichbar mit dem Internetauktionshaus eBay ist.


Nimmt man all diese Faktoren - und auch die, welche das Spiel sonst noch vorrätig hält, welche hier aber den Rahmen sprengen würden - zusammen, zeichnen sich die versteckten Gefahren deutlich ab: ein nachgeahmter Realismus. Eine bunte Welt mit teilweise unrealistischen Proportionen und Lebewesen, die sich in einer Art zweiter Realität befinden, in der es aber erstrebbarer scheint einen gewissen Status zu erreichen, hebt man sich doch als einer von elf Millionen Spielern deutlicher heraus als ein Otto-Normal-Verbraucher unter sechs Milliarden Menschen weltweit. Hier bieten sich Möglichkeiten zum Aufstieg und zu flüchtigem Ansehen, die manch einem Spieler in der realen Welt nicht vergönnt sind.


Auf hohen Stufen können Gruppen von fünf bis 25 Spielern gemeinsam Areale betreten, in denen die Gegner und Hauptgegner die Fähigkeiten von einzelnen Charakteren weit überschreiten würden. Hier wird Teamfähigkeit und strategische Leistung gefordert. Und wie immer, wenn eine Gruppe einer Strategie folgt, gibt es jemanden, der die Führung der Gruppe übernimmt. Und geduldig nimmt nun jedes Gruppenmitglied die ihm vom Leiter zugeteilte Position und Aufgabe ein und versucht diese, nach besten Möglichkeiten zu erfüllen. Sollte der Kampf dann allerdings scheitern gibt es Analysen, wo welche Fehler von einzelnen begangen wurden. Je nach schwere des Fehlverhaltens kann es auch zu hitzigen Diskussionen kommen.


Wirklich noch ein Spiel? Besonders hier tritt oftmals der oben erwähnte moralische Standpunkt eines jeden Spielers zu Tage. Würde man sich im realen Umgang mit Respektspersonen höflich, zurückhaltend und einsichtig verhalten kommen hier manchmal derbe Kommentare durch. Die Anonymität über das Internet macht es möglich, denn der Gegenüber sieht nur ein Fabelwesen und genauso sieht man von seinem Gegenüber nur ein Fabelwesen, anhand dem man eindeutig erkennt, dass es sich hier lediglich nur um ein Spiel handelt. Unangenehmerweise suchen sich einige Spieler hier nur die Argumente aus Ernsthaftigkeit und Spielspaß heraus, die ihnen in der Kombination den größten Nutzen bringen. Aus der Ernsthaftigkeit zieht man beispielsweise den Faktor heraus, dass man einen gerechten Anspruch auf erbeutete Gegenstände hat oder von einem heilenden Charakter dafür gesorgt wird, dass man sich nicht unnötig nah am Ableben seines Charakters bewegt. Aus dem Spielspaß müsste man hier logischerweise die Fairness anwenden, die Hilfsbereitschaft, die Höflichkeit und die Kritikfähigkeit, die man von den Mitspielern ebenso verlangt, damit die Spielzeit eine Freude für jedermann wird. Leider geschieht es nur allzu oft, dass schlicht der egoistische Part des Spielspaßes betrachtet wird und man übermäßige Ansprüche stellt oder einfach unkameradschaftlich handelt, was zu Missstimmungen und unschönen Situationen führen kann.


Im Normalfall sehnt sich jeder Spieler nach Eintracht und Gruppenleiter sorgen nicht nur für strategische Inhalte, sondern auch für ein angenehmes Klima. Doch wo auch immer Machtpositionen zu finden sind lässt sich auch jemand finden, dem es nicht gegeben ist, diese Position in angemessener Weise auszufüllen. Hinter so mancher Gruppe steht ein Leiter, dem es nur um den schnellen Erfolg geht, der die Rahmenbedingungen im Vorfeld nicht angemessen auswertet und der bei einem Fehlschlag in Wutausbrüchen mit teilweise unflätigen Beschimpfungen endet. Hier fühlt man sich im Recht, schließlich hat man selbst diese Gruppe aus lauter Unbekannten zusammengestellt und interpretiert allein in diese Tatsache als Argument genug, sich selbst als unanzweifelbar anzusehen. Dass eine solche Position, und sei sie auch nur für 60 bis 180 Minuten vorherrschend, ein gehöriges Maß an Verantwortung in sich trägt scheint hinfällig. Ich selbst hörte Beleidigungen, die meine Denkfähigkeit angriffen und mir nahe legten, „lieber Solitär zu spielen anstatt die Elite mit“ meiner „Anwesenheit zu quälen“.


Egal wie bewusst man sich des vermeintlich begangenen Fehlers ist oder wie genau man weiß, dass es sich lediglich um ein Spiel handelt, so greifen solche Kommentare doch die Persönlichkeit an und hinterlassen Kränkungen. Denn hier wird nun doch nicht mehr die bunte Spielfigur angegriffen, sondern die Person dahinter, eine Person mit Gefühlen und vielleicht sogar Schuldgefühlen. Auf der anderen Seite wird Ehrgeiz geweckt. Man will es sich selbst, aber ebenso den restlichen Spielern, die dieser Schmach beiwohnten, beweisen. Die Beleidigungen waren ungerechtfertigt, man kann es besser, auch wenn es mit ein wenig Zeit zum Üben von bestimmten Situationen verbunden ist oder mit der Beschaffung von besseren Rüstungsteilen. Man beginnt sich Tipps von anderen Spielern einzuholen, aber auch im Internet finden sich zahlreiche Homepages mit Tipps und Strategien, wie sich ein Charakter am besten spielen lässt. In den meisten Fällen sind diese Ansichten so zahlreich, wie es Spieler gibt, denn jeder dieser Kommentare und Texte wurde von jemandem verfasst, der seine Interpretation seines Charakters als die ausgefeilteste unter allen versteht.


Was ursprünglich als Spiel begann, als ein Zeitvertreib, als eine Entdeckungsreise über farbenfrohe Kontinente wird im Laufe der Zeit für viele Spieler zu mehr als einem Freizeitvergnügen, ohne dass sie es realisieren - oder realisieren wollen. Das Geltungsbedürfnis in der Gemeinschaft wächst heran, man beginnt regelmäßig an Gruppenveranstaltungen teilzunehmen in der Hoffnung, einen der heiß ersehnten Ausrüstungsgegenstände für sich gewinnen zu können und so die Fähigkeiten seines Avatars noch weiter zu steigern.


Doch nach einem Erfolg müssen weitere folgen. Das Ende der Möglichkeiten ist noch lang nicht erreicht, denn immer weitere, immer bessere Gegenstände gibt es zu erbeuten und in unregelmäßigen Abständen implementiert die Firma Blizzard neue Spielinhalte, welche neue Herausforderungen bieten, neue Strategien erfordern - welche aber auch erst in langwierigen Versuchen erstellt werden müssen - und neue Rüstungsgegenstände bereit halten. Ist der Spieler in diesem Bereich aktiv ist er oftmals auch an diesen neuen Herausforderungen interessiert. Weltweit gibt es Ranglisten, welche Spieler es wie schnell geschafft haben diese neuen Aufgaben zu erledigen. Manchmal dauert es Wochen, oftmals aber sogar Monate, bis es der ersten Gruppe gelingt, die Inhalte abzuarbeiten. Es ist schon seit Jahren ein ehrgeiziger Wettkampf zwischen Spielerzusammenschlüssen, so genannten „Gilden“, entbrannt, was auch in der Szene um World of Warcraft ein gewisses Maß an Popularität mit sich bringt. So werden regelmäßig die Mitglieder der in Deutschland erfolgreichsten Gilde zu Computerspiel-Messen eingeladen um dort, über eine Videoleinwand für alle sichtbar, einen dieser neuen und schweren Spielinhalte zu bestreiten - nach Möglichkeit erfolgreich.


Es kommt nicht selten vor, dass sich übereifrige und, in meinen Augen, unreife Spieler dementsprechend äußern, sich bei einer dieser Gilden beworben zu haben. Diese Spieler sind so sehr von sich selbst überzeugt, dass es einem 'normalen' Spieler fraglich erscheint, ob diese Person den Bezug zur Realität verloren hat oder einfach nur unerfahren ist. Man bedenke, dass es weltweit elf Millionen Spieler gibt, von denen nur ein geschätzter Promilleanteil in diesen Gilden aktiv ist, aufeinander eingespielt seit Monaten oder Jahren. Erschreckend an dieser Tatsache ist allerdings, dass es sich bei diesen Spielern fast ausschließlich um Jugendliche zwischen 15 und 18 Jahren handelt und sich die Frage aufdrängt, was diese halben Kinder denn zu tun haben, wenn sie nicht gerade vor dem PC sitzen. Solch ein ehrgeiziges Ziel sei jedem vergönnt, keine Frage, doch ist jedem Spieler, der sich näher damit befasst, längst bekannt, dass ein solches Ziel einen enormen Zeitaufwand mit sich bringt. Vergleichbar sind solche Aktivitäten mit der Mitgliedschaft in einem Sportverein. Da gibt es Übungstermine, es gibt Freundschafts- und Ranglistenspiele, aber genauso muss auf das Sportgerät geachtet werden und, bei Bedarf, Ersatz organisiert bzw. gekauft werden.

Was in der Realität allerdings meist dadurch bezahlt wird, dass sich diese Jugendlichen bei den Eltern Geld organisieren um sich neue Fußballschuhe und Trikots zu kaufen muss im Spiel selbst erspielt werden. Werden hier neue Heiltränke oder ähnliches fällig, ist es nicht möglich sich irgendwo - außer von befreundeten Spielern - Geld zu leihen, sondern es müssen Quests erledigt werden um sich seinen Goldbeutel etwas aufzufüllen. Ein Beispiel: Eine täglich wiederholbare Quest wird mit ca. 10 Goldstücken belohnt, hat dabei einen Zeitaufwand von mindestens fünf, manchmal auch bis zu 15 Minuten. Um genügend Goldstücke für einen Stapel der Tränke zusammen zu bekommen muss man allerdings zwischen vier und acht dieser Aufgaben erledigen, was selbst im zeitlich günstigsten Rahmen bereits knapp 40 Minuten täglich in Anspruch nimmt - oftmals weit mehr.

Dann geht es meist abends mit einer Gruppe in eines der besagten Areale, was manches mal bis zu vier oder fünf Stunden dauern kann. Je nach Schwere der Gegner und dem Ausrüstungsstand der einzelnen Mitglieder kann diese Zeit schwanken.


Am nächsten Tag werden diese und ähnliche Prozeduren wiederholt um sich noch besser in die einzelnen Kampfsituationen einzubringen. Mir selbst sind Menschen bekannt, die nach genau diesem Prinzip drei bis vier Abende in der Woche verbringen. Zuzüglich gestalten sie die Wochenenden auch mit diesem Spiel, wenn auch hier nun vielleicht etwas zwangloser. Die Firma Blizzard hat es ermöglicht, dass Spieler insgesamt bis zu 50 Charaktere erstellen können und so treibt es einige Spieler, wenn einmal der Stress mit dem ersten Charakter zu groß wird, auf diese „jüngeren“ Avatare, um ein wenig auszuspannen und einfach nur für sich spielen zu können.


Auch hier stellt sich wieder die Frage, wie sehr man den Bezug dazu verloren haben muss, dass es sich doch nur um ein Spiel handelt. Man erstellt sich also einen Charakter, mit dem man 'nur' spielt zum entspannen, weil man mit dem eigentlichen Charakter, mit dem man am meisten spielt in eine Rolle hinein geraten ist, die der Realität sehr nahe kommt: einem Arbeitnehmer, beispielsweise. Man muss funktionieren, man muss diese oder jene Dinge können oder anderes vorrätig halten, was aber mit Arbeitsaufwand zu tun hat, der erst einmal erbracht werden muss.


Wann, so frage ich mich oft, machen Jugendliche, die sich in diese Schiene gut einfinden können, ihre Hausaufgaben oder lernen angemessen für Tests und Klassenarbeiten?


Ich will nicht darauf hinaus, dass diese Kinder mehr hinaus in die Natur gehen oder sich direkt mit ihren Freunden treffen sollten, denn das sollte dem Spaß und dem Willen jedes einzelnen obliegen. Denn auch innerhalb dieses Spielgeschehens ist es möglich nicht nur alte Freundschaften aus der Realität zu erhalten oder zumindest dieses Spielerlebnis zu teilen, sondern es entwickeln sich auch innerhalb des Spiels Bekannt- und Freundschaften, manches mal sogar Beziehungen. Ich selbst zum Beispiel habe langjährige Freunde, von denen ich weiß, dass diese auch in World of Warcraft unterwegs sind oder einmal unterwegs gewesen sind, habe aber ebenso Menschen im Spiel kennen gelernt mit denen ich mich mehrfach persönlich getroffen habe obwohl diese über ganz Deutschland verteilt waren. Zu einigen davon halte ich noch immer Kontakt, obwohl diese seit teilweise über einem Jahr nicht mehr am Spielgeschehen teilnehmen. Nicht zuletzt sei erwähnt, dass ich meine Partnerin über eine Internetplattform kennen gelernt habe, die sich auf die Berichterstattung von und für Spieler von Online-Rollenspielern ausgelegt hat.


Was ich hingegen für bedenklich halte ist, dass es oftmals Jugendlichen - aber ebenso Erwachsenen - manchmal schwer fallen kann die Prioritäten auf die richtigen Werte zu setzen. Ein Vorankommen scheint in diesem nachgeahmten Realismus einfacher als in der wahren Realität, sei es in punkto Erforschung der eigenen Charakterfähigkeiten als auch im Ausbilden des Berufs. Je nach Zeitaufwand ist es zwar nicht einfach (im herkömmlichen Sinne) einen Beruf bis auf die höchste Fertigkeitsstufe zu erlernen, aber dennoch in einem Bruchteil der Zeit geschafft die eine Ausbildung in einem reellen Beruf benötigt.


Besonders in der Pubertät und nach dem Abschluss der Schule befinden sich Jugendliche in einer Selbstfindungsphase, in der es auch ohne Einflüsse von außen schon schwer genug für die Einzelperson ist herauszufinden, wo die eigenen Stärken und Schwächen liegen, wie weit man unter gewissen Umständen in manchen Situationen gehen kann und darf oder schlichtweg der Umgang mit Respektspersonen wie Lehrern, Gesellen oder Beamten im öffentlichen Dienst. Wird allerdings die Zuflucht in diesen Online-Realismus zu weit getrieben scheint ein Jugendlicher - den ich in emotionaler Haltung hier als 'labil' bezeichnen möchte - mit seinem vielleicht sogar unflätigen Verhalten dennoch voran zu kommen und übernimmt derlei Tugenden auch für den realen Umgang an. Er lernt die wahren Grenzen nicht kennen, kann zu Unhöflichkeit neigen und gegebenenfalls vollkommen den natürlichen Lernprozess verpassen sich in nötigen Situationen unterzuordnen oder kritikfähig zu sein.


Auch wenn man sein Hauptaugenmerk nicht auf die Gruppenszenarien legt, wie es im übrigen bei geschätzten 90 % der Spieler der Fall ist, so ist ein regelmäßiger Besuch der Spielwelt fast an der Tagesordnung. Denn auch nach erreichen der Höchststufe gibt es noch so viele Dinge zu sehen und zu erleben, dass es scheinbar unmöglich scheint die Grenzen des Spiels zu erreichen. Manch ein Spieler stürzt sich in gesonderte Areale die eigens dafür ausgelegt sind gegen andere Spieler zu kämpfen und sich im direkten Vergleich zu messen. Andere Spieler holen all die Aufgaben nach, die sie bis zu ihrem erreichen der Höchststufe 'verpasst' haben oder die einfach auf einem anderen der Spielkontinente stattgefunden haben und nicht von der Geschichte, die sie erzählen, miteinander verknüpft waren. Wieder andere befassen sich mit ihren Berufen um die höchsten Fertigkeiten zu erreichen aber ebenso auch alle Rezepte und Vorlagen zu erlernen. Da ein Großteil dieser Vorlagen jedoch nicht bei einem herkömmlichen Lehrer zu erlernen ist sondern zu geringen Prozentsätzen (oftmals unter einem Promille) im Beutegut in bestimmten Gebieten zu finden ist gibt es auch hier genug Zeitaufwand zu erbringen. Doch auch unter diesen Spielertypen gibt es wohl kaum jemanden, der nur einen einzigen Avatar erstellt hat, sondern die meisten spielen mehrere Charaktere abwechselnd und haben mit allen unterschiedliche Ziele, die es zu erfüllen gilt - manche nehmen sich aber auch vor, mit allen Charakteren alles zu erreichen.


Doch wieso? Warum hört man nicht, wie bei 'normalen' PC- und Spielkonsolenspielen nach durchschnittlich ein bis vier Monaten eines Tages auf und wendet sich einem anderen Spiel oder einer anderen Freizeitbeschäftigung zu?


Auch hier gibt es wieder eine Antwort, die so simpel ist, dass man in den herkömmlichen Gedankengängen nicht einmal darauf kommen würde: Das Spiel hat kein Ende.


Zumindest nicht im herkömmlichen Sinn. Ist bei anderen Spielen irgendwann der Punkt erreicht, an dem der letzte Gegner besiegt und die Geschichte, um die sich das Spiel strickt, erzählt ist gibt es meist eine abschließende Video- oder Textsequenz, die den menschlichen Hang zu einem Abschluss von allem befriedigt oder zumindest soweit zufrieden stellt, dass sich die Hersteller einen möglichen Anschluss an einen weiteren Teil einer Spielreihe offen halten. Ausnahme bieten hier wohl Sportspiele, in denen man das Spiel auch bis ins Endlose fortsetzen kann, sofern der Erfolg stimmt. Doch wird es hier meist nach gewisser Zeit langweilig sich immer überlegen zu fühlen und kaum eine Niederlage einstecken zu müssen.


In MMORPG's, die in den letzten Jahren nach dem Erfolg von World of Warcraft an Zahl und Vielfalt stark zugenommen haben, ist dies nicht der Fall, denn es wird immer etwas zu tun geben. Hier eine Kleinigkeit, die man noch nicht erledigt hat. Hier ein Spielinhalt, den man gern noch einmal bestreiten möchte, vielleicht hilft man auch gern anderen Spielern in deren Vorankommen, eventuell wird auch gerade eine weitere kostenfreie Implementierung von Spielinhalten durchgeführt in welcher man sich gern unter den ersten Bezwingern neuer Aufgaben sehen möchte.


Und nicht zuletzt gibt es auch hier noch eine riesige Hintertür: in unregelmäßigen Abständen wurde bisher eine kostenpflichtige Erweiterung ins Spiel eingeführt, die beispielsweise einen weiteren Kontinent aus dem nichts entstehen lässt und neue Spielstufen, Berufsmöglichkeiten, Entdeckungen, Aufgaben und vielleicht sogar ganze Rassen und Klassen neu ins Arsenal an verschiedenen Spielmöglichkeiten einbringt. Diese Erweiterungen sind untereinander verknüpft, doch auch ohne die Erweiterung bleibt das Spiel spielbar. So ging World of Warcraft am 13. November 2008 in die 'dritte Runde' und veröffentlichte mit Wrath of the Lich King einen weiteren Spielinhalt und Hauptgegner der gesamten Spielwelt, nachdem die Schurken in der zweiten Erweiterung The burning Crusade zu Genüge von Spielergruppen herausgefordert und besiegt wurden. Denn schließlich darf man nicht vergessen, dass ein Spieler auch ein zahlender Kunde ist, den sich die Firma Blizzard nicht entgehen lassen kann, darf und will. Doch was gibt es schlimmeres als einen Spieler, der unzufrieden und gelangweilt ist? Wohl nichts, denn dieser orientiert sich neu und könnte im schlimmsten Fall sogar zur Konkurrenz übersiedeln und sich in der Welt von Der Herr der Ringe Online, Warhammer Online oder Age of Conan einen neuen Erfolgsweg beschreiten.


Doch wie steht es nun um die Ohnmacht, von der ich eingangs sprach?


Ich nehme, aufgrund meiner eigenen Erfahrungen, Abstand davon, dass dieses Spiel süchtig macht. Die Sucht an sich kann durch dieses Spiel allein nicht entstehen, ebenso wie sich der Körper zwar an Nikotin gewöhnt, das eigentliche Verlangen aber im Kopf ausgelöst wird und keine Suchtreaktion des Organismus darstellt. Was World of Warcraft allerdings eigen ist und was sich nicht weg diskutieren lassen kann ist ein Suchtpotential, das in einzelnen Menschen nach einer immer neuen Stillung schreit. Es ist die Ohnmacht in Einzelnen, die sie dazu bringt sich darauf zu besinnen, dass es sich hier nur um ein simples Spiel handelt und keinerlei reale Zwänge darin zu finden sind. Niemand wird gezwungen zu einem bestimmten Zeitpunkt im Spielgeschehen irgendetwas zu tun - sofern nicht Verabredungen getroffen wurden. Auch wenn es in der Spielwelt Aufgaben gibt, die täglich erledigt werden können und für das Erreichen mancher Spielinhalte auch täglich erledigt werden müssten: niemand wird gezwungen sie zu erledigen und niemandem wird ein merklicher Nachteil daraus entstehen. Denn einige Inhalte werden so nur für den Spieler aufgeschoben, andere kann er so vielleicht nicht erreichen, was aber seine Chancen in allen anderen Gelegenheiten des Spiels nicht schmälert einen Kampf zu gewinnen oder eine Aufgabe erledigen zu können.

Die Ohnmacht liegt in der Differenzierung, die in jedem Fall von jedem einzelnen Spieler individuell getroffen werden muss. Ein schwieriger Lernprozess, ohne Frage, doch ein nötiger, will man nicht Gefahr laufen den Blick zur Realität zu verlieren.

Anhand meines eigenen 'Werdegangs' diesbezüglich kann ich bestätigen, dass es in vielen Fällen eine gewisse Zeit braucht um die anfänglich überhand nehmende Faszination der Komplexität zu überwinden, doch darf man seine Augen dann auch nicht davor verschließen die Erkenntnis gewonnen zu haben, dass es eine Flucht sein kann oder vielleicht schon ist. Eine Flucht in eine viel einfachere Welt, in der man sich mit der Zeit so heimisch fühlen kann und die auch nach vielleicht Jahren noch nicht langweilig wird.


Ich habe anfänglich jede freie Minute im Spiel verbracht. Nach Feierabend in meiner Ausbildung kam ich gegen 17.30 Uhr nach hause und nahm mein Abendessen bereits vor dem laufenden PC ein und blieb auch dort manchmal bis 1.00 Uhr nachts sitzen und spielte, entdeckte, lernte und trieb mich voran, weil in mir das Gefühl entstand alles gesehen zu haben und die Angst wuchs irgendetwas zu verpassen. Und am kommenden Tag stand ich um 5.30 Uhr wieder auf, manchmal vollkommen übernächtigt, und ging zur Arbeit. Die Wochenenden waren von morgens bis abends erfüllt mit dem Spiel und auch in meinem Urlaub sah ich selten Tageslicht, bis eines Tages die Erkenntnis wuchs, dass ich Zeit für dieses Spiel aufwendete, die ich eigentlich nicht dafür zur Verfügung hatte. Mein Schlaf litt darunter, doch mit zunehmender Näherung der Gesellenprüfung geriet ich auch hier mit meiner Lernzeit in Konflikt bis es beinahe zu spät war.


Den Punkt der Ohnmacht konnte ich überwinden und habe meine Spielzeit Schritt für Schritt an meine Möglichkeiten angepasst. Wenn auch heute manche meiner Bekannten nicht verstehen, wie ich trotz dieser Gefahren an dem Spiel festhalten kann so kann ich für mich eindeutig klar stellen, wann ich mir eine oder mehr Stunden erlauben kann mich in diese Welt einzufinden oder wann ich vielleicht einige Tage oder Wochen keine Zeit habe auch nur an das Spiel zu denken.


Denn genau das ist es: ein Spiel. Ein Spiel soll beschäftigen und vielleicht ablenken, aber in erster Linie soll es Spaß und Freude bereiten. Ein Spiel soll vielleicht sogar trainierende Wirkungen haben auf die Hand-Augen-Koordination und soll unsere Fantasie anregen.


Was ein Spiel nicht können darf und worin eine Gefahr besteht ist, dass es unser Denken, unser Handeln und unsere Sichtweisen beeinflusst und uns aus der Realität reißt. Und dazu ist auch keines der derzeit verfügbaren Spiele in der Lage, sondern nur der Mensch selbst, der das Spiel durch seine eigenen Schwächen im Umgang mit der Realität in diesen Status erhebt.



Bewertet mit 1,7