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Montag, 29. Juli 2013

Wenn ich noch jung wäre

Wenn ich noch jung wäre, oder wenigstens jünger, und finanziell bereits abgesichert, würde ich doch noch an die TU wechseln, um weiter zu studieren.

Nicht, weil ich der Meinung bin, dass der Anspruch dort genau das ist, was ich brauche. O nein, dafür würde es mir sogar erheblich bammeln. Nein, ich möchte einfach noch nicht arbeiten. Das hat zwar noch mindestens ein Jahr Zeit, aber ich möchte einfach noch lernen.

Bei uns hab ich aber bereits alles interessante abgegrast.

Und die meisten meiner Komillitonen (wie wird das Wort doch gleich geschrieben...) feierten sich am Freitag fleißig, da es sich bei FEM um deren letzte Klausur im Studium handelte.

Mir tut das weh, ich weiß nicht, warum die sich darüber freuen.

O, und noch mehr zum Thema: Wenn ich noch jung wäre, dürfte ich mich sogar noch betrinken.

Schwiegermutter bot mir ein Bier an, ich lehnte dankend ab und sagte, ich sei Effekttrinker und wolle mich mit Alkohol betrinken, nicht ihn zum Zeitvertreib eines jeden Tages machen. Darauf sie: "Na zum Betrinken bist du aber auch schon ein wenig zu alt."

Adé, du schöne Jugend. Es ist offiziell, du bist dahin.

Dienstag, 16. Juli 2013

Das Letzte

Gut, der Blogtitel "Das Letzte" war eigentlich darauf gemünzt, wie ich mich fühlte, nachdem ich heute einen Sprechstundentermin bei Frank the Tank hatte. Eigentlich aber nicht wie "das Letzte" sondern eher wie "der erste Mensch". Meine Fragen kamen mir dumm vor und richtig vorbereitet war ich auch nicht. Und als wir hinterher ein wenig Smalltalk betrieben kam da auch nicht viel an gehaltvoller Unterhaltung meinerseits rüber.

Aber "Das Letzte" erinnert mich eher an die Art und Weise, wie irgend welche pissigen Zweitsemester sich heute in der Fachschaft aufgeführt haben. Ich hab keine Lust, die Situation jetzt zu versuchen wiederzugeben, aber so etwas respektloses hab ich selten erlebt. Beschimpfungen verteilend, weil Lisa nicht das Wechselgeld in der Kasse des Cafés dazu verbrauchen wollte, Kopiergelder zu ermöglichen. Und zwar aufs Unflätigste, nachäffend großmäulig, mit Prügelandrohung und ähnlichem.

Aber natürlich nur zu seinem Lover im Nebenraum.

Zivilcourage hin oder her, ich hab meinen Senf dazu gegeben, aber letzten Endes rüber zu gehen und diesen kleinen Stricher hochkant aus der Fachschaft zu werfen hab ich mich doch nicht getraut. Man trifft sich bekannterweise immer zwei Mal. Und ich glaube nicht, dass diese Begegnung für mich dann so richtig gut ausgehen würde.

Es hat auch Leute gegeben, die unseren Rudi angemacht und mit Schlägen bedroht haben auf einer Exkursion, weil sie sowieso wussten, dass sie nach dem Semester das Studium beenden.

Respekt war gestern.

Mittwoch, 10. Juli 2013

Der Verbundbau und seine Tücken

Heute gabs die Hausübung in Verbundbau zurück. Abgabe war letzte Woche Mittwoch. Am Dienstag schneite ich bei Frank the Tank im Büro vorbei und fragte, ob ich ggf. einige Tage später abgeben könnte, da ich mit dem derzeitigen Schlafmangel einfach nicht hinter allem herkäme und zwar mein Möglichstes getan habe, das aber einfach nicht gereicht hatte.



Wir erinnern uns: ausgerechnet ich war es, der die Abgabe der Übung um noch eine weitere Woche hinaus gezögert hatte, während alle anderen schön schmollend den Rand hielten, hinterher aber nach eigenen Aussagen davon profitierten.

Nun, Fanky sah da kein Problem, Freitag würde reichen.

Da meine Gruppe in Nachhaltiges Bauen aber nicht so schnell mit den Plänen an Land kam, wie abgesprochen, konnte ich zumindest rechnerisch doch noch Dienstagnacht um halb 4 damit fertig werden. Fehlte nur noch eine sinnvolle und brauchbare Gliederung.

Freitag fuhr ich mit meinem Bruder in die Hochschule (der schon beim durchwandern der Fachschaft die ganze Zeit brabbelte "ich hätte auch studieren sollen", wobei ich noch immer nicht schlüssig bin, ob es sich auf Ali ("Excelmaaaann") und Ahmet nebst weiteren bezog, die vor dem Café in der Sonne saßen und die Mittagsstunden diskutierend genossen oder auf das heruntergekommene Katakombenfeeling in der Fachschaft) und warf den Spaß ein. Ich wusste, dass ich in der getroffenen Annahme für die Rechnungen nach Theorie II. Ordnung einen Fehler hatte. Aber ich wusste auch partout nicht, wie man den Ansatz hätte besser wählen können.

Als Arbeitserleichterung hätten diese Rechnungen mit Softwareunterstützung ermittelt werden können, aber wie ich nunmal bin mach ich das lieber selbst, anstatt mich noch näher an Software heranzuschleichen. Nicht unbedingt die klügste Variante, aber ich hätte mich mit RSTAB sowieso nicht weit genug ausgekannt...

Nunja, heute gabs das Zeugs wie gesagt wieder. Und schon im Vorfeld gabs gutgemeinte Sticheleien in meine Richtung.

"Alles in Allem haben die meisten die volle Punktzahl erreicht. Dann gibts noch einige, die nicht ganz alles haben, aber auch da sind die Punkte gut vergeben. Und dann," sein Blick schweift breit grinsend zu mir, "da gabs dann noch Leute, die haben die gesamte Theorie hinter diesem Nachweis aufgearbeitet und einfließen lassen."

Warum eben auch nicht?

Beim Verteilen der Aufgaben kam er dann zu mir an den Platz und meinte dann, dass mein Ansatz also gut gemeint, aber dennoch nicht korrekt gewesen sei. Mir rutschte ein vielleicht unangebrachtes "das weiß ich" raus, aber auch das hat er akzeptiert. "Mein" Maximalmoment lag bei 420 kNm, das richtige Ergebnis läge bei 501 kNm. Das ist schonmal eine gehörige Hausnummer Unterschied. Aber für den Aufwand, den ich betrieben hätte, habe er sich dazu entschlossen, mir doch die volle Punktzahl auf die Aufgabe zu geben.



Und genau DAS ist es, was meiner Meinung nach einen guten und motivierten Professor ausmacht. Ich will gar nicht behaupten, dass falsche Ergebnisse grundsätzlich honoriert werden sollten, wenn eine gewisse Menge an Arbeit und Eigenleistung dahinter erkennbar ist. Aber ich hatte im Vorfeld an genau der Frage gegrübelt: wie würde ich einen Studenten an diesem Punkt der Aufgabe bewerten, wenn zwar eine Annahme und somit das Endergebnis nicht korrekt sind, aber der Aufwand, das gesamte Thema zu erschließen, wirklich gut übernommen und an sich korrekt eingearbeitet wurde?

Ich kam zu dem gleichen Schluss wie der Prof. DAS darf man honorieren.

Jetzt will ich aber auch einen Termin bei ihm um mal abzuklären, wie meine Annahme richtig hätte aussehen müssen ;)

Und jetzt sind es noch 12 Tage bis zur Klausur. Ausgerechnet in der Woche, in der wir auch FEM schreiben. Und ausgerechnet die Woche, in der unsere Tagesmutter Urlaub hat.

Yay.

Dienstag, 9. Juli 2013

Re: WG: Bauen im Bestand

Liebe Studierende,

könnten Sie mir bitte noch (ggf. nochmal) die Ausarbeitung
elektronisch zusenden?

Gruß
Dr. Pt.



Elektronisch, in Farbe UND bunt und nochmal.
Gruß



Danke!

Dienstag, 2. Juli 2013

Hard rain

Ich erzähle immer mit Vorliebe, dass "daheim" das Wasser so toll ist, man beim Duschen das Gefühl hat richtig sauber zu werden, dass Wasserkocher und Kaffeemaschinen an Altersschwäche sterben, weil das Plastik nach 800 Jahren langsam beginnt zu verrotten und es vermutlich irgendwann keinen elektrischen Strom mehr geben wird um sie zu betreiben, und dass ich im Gegenzug "hier unten" alle 4 Wochen die Kaffeemaschine und den Wasserkocher entkalken muss, weil sonst nix mehr rauskommt, die Spülmaschine auch alle 6 bis 8 Wochen und einzelne Geschirrteile gleich mit in die Dr.-Beckmann-Zitronensäure-Spülung einwerfe, damit das Plastik des Pfannenwenders auch mal wieder schwarz wird und nicht weiß bleibt, dass ich "hier unten" anfangs richtig Ekel vor dem Duschen empfand, weil ich einfach das Gefühl hatte, dass ein Schmierfilm auf der Haut zurück bleibt, und dass ich vom Leitungswasser-trinken "hier unten" schnell Abstand genommen habe, weil es einfach widerlich schmeckt und man sich nach einigen Litern am Tag wirklich bäh fühlt.

Kurze Recherche:

Die gute alte Heimat:
 

"Hier unten":

Okay, kein Wunder...

Bei den Schwiegereltern im Kreis TBB hat man mittlerweile wenigstens was geschafft und ist von den 28 °dH runter.