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Samstag, 4. Juni 2011

History Blog #1

Die Reihe "History Blog" besteht aus Kopien aus meinem eigentlichen und aktuellen Blog, in dem ich alles raus lasse. Die Blogs, die von dort hier herüber wandern, drehen sich ausschließlich im weitesten Sinne um das Studium und sollen einen Einblick auf mein Leben bis zum Studienabschluss an der Hochschule Darmstadt vermitteln.

Bis ich die Gegenwart erreiche wird hier täglich ein History Blogs neu veröffentlicht.


Erstveröffentlichung: Freitag, 30. Mai 2008 - 06:49


Ursprünglicher Blogtitel: "Final Destination"

Ich schwelge die vergangenen Wochen, seitdem ich hier angefangen habe mal meine musikalische Vergangenheit zu erwähnen, wieder häufiger in Erinnerungen, habe mir diesen oder jenen Auftritt meiner aufgelösten Band angeschaut, die eine oder andere Anekdote in meinem Kopf abgespult und die Musik gehört und von vielen Seiten unabhängig voneinander die Aussage erhalten, dass es wirklich schade um die Auflösung dieser Band ist.

Dennoch kein übermäßiges Bedauern meinerseits, wir hatten eine geile Zeit, fühlten uns wie Helden und hatten für unsere Verhältnisse schon sehr viel erreicht; und das als Erinnerung mitzunehmen sollte reichen, der Blick geht nach vorn.

Ich habe mich für einen Studienplatz an der Fachhochschule Darmstadt vorgemerkt, es soll Bauingenieurwesen werden.

Ich habe mich endlich dazu durchgerungen meine letzten Sachen aus dem Proberaum holen zu wollen und die Mietbeteiligung einzustellen, da ich ihn seit nunmehr neun Monaten nicht ein einziges mal betreten habe und bei 200 Euro Bafög 66,67 Euro Miete für einen von mir ungenutzten Raum einfach der pure Wahnsinn sind.

Ich sehe der Zukunft positiv entgegen, auch wenn ich momentan noch nicht genau weiß wo ich beginnen soll. Z.B. das Suchen einer Unterkunft. Ein 13 m² Räumchen in einem Studentenwohnheim, mit Dachschräge, klingt für mich mit 220 Euro monatlich doch eher nach einer zwei-Klassen-Gesellschaft in der ich nicht zur Oberschicht gehöre. Dazu Studiengebühren. Und ich vermute, dass ich sicherlich auch noch hin und wieder etwas essen möchte.

Ich werde den Bachelorstudiengang einschlagen und schauen, ob ich nach sechs Semestern noch den Master dranhänge. Ich finde für mich, dass das eine logische und unumgängliche Folgerung ist.

Wenn, dann richtig.

Ich habe viel nachgedacht über Freundschaften, die ich hier habe, doch ich bin sehr schnell zu dem Schluss gekommen, dass die Freundschaften, die meine Launen und meine jahrelange Verschlossenheit und Öffentlichkeitsabstinenz überlebt haben sich durch 400 Kilometer nicht im Sande verlaufen werden. Durch das Internet ist die Welt sowieso kleiner geworden, ich könnte auch in Australien sitzen, sobald ich ICQ starte bin ich wieder in Hannover.

Ich tu mich schwer mit neuen Situationen, glaube ich, doch diesen Schritt will ich und ich freue mich darauf.

Zweifel? Nein.

Es sieht sehr groß aus, was ich mir da überlegt habe, aber ich zweifle nicht wirklich daran. Nur einen Einstieg schaffen, der Rest findet sich.

Prioritäten setzen heißt die Devise.

Mein Priorität liegt auf Zukunft. Ich will lernen. Ich will endlich einen Weg gehen.

Ich habe auch nachgedacht wie es wohl sein mag, dort in einer fremden Welt in einer Wohnung für mich allein. Endlich. Ich kann wohl kaum darauf hoffen uch dort so geduldige Nachbarn zu haben, die mit meinem Hang zu lauter Musik klar kommen und die es hinnehmen, wenn ich hin und wieder den Verstärker um einiges lauter mache, als "Zimmerlautstärke" es zulassen würde.

Ich fragte mich, ob ich bereits die Kündigung des Mietvertrages erhalte, wenn ich mit dem Wagen vorfahre und vier bis sechs Instrumente hineinschleppe.

Doch ich habe auch mit dem Gedanken gespielt mir dort eventuell ein neues kleines Projekt zu angeln, ich bin einfach zu lange "von der Musik weg", nachdem ich seit dem zehnten oder dreizehnten Lebensjahr genau wusste, dass ich nur DAS wirklich machen will.

Ich bin jung, aber ein Traum, der dieses junge Leben zur Hälfte einnimmt ist doch etwas, dass man nicht so "schnell" aufgeben sollte.

Doch wie gesagt, der Blick geht nach vorn und er geht von Hannover fort.

"Heimaturlaub" wird recht selten möglich sein, schließlich habe ich kein Auto, die Bahn ist auch für "nur" 400 km wahnsinnig überschwenglich in ihren Preisen und auch die Gelegenheiten aus der Mitfahrerzentrale werden auf Dauer ins Geld gehen.

Doch damit komm ich wahrscheinlich klar, ich will es.



Wie oft habe ich gedacht, dass wir, die Band Q.S.E. einfach wirklich viel hätten erreichen können, wen jeder von uns etwas mehr Disziplin gehabt hätte. Ich habe erst gestern wieder das Video von unserem meiner Meinung nach bedeutendsten Auftritt im MusikZentrum Hannover gesehen und hätte unserem Drummer sofort die Füße küssen können, weil er einfach ein Tier ist.

Es war eine schöne Zeit, doch alles trauern ist schon lang vorbei, wir sind älter geworden und nehmen diese Erfahrung mit, es scheint abgeschlossen.



Heute morgen wollte ich meine morgendliche Runde zocken nachdem ich um halb sechs einen Weckruf bei der wichtigsten Person in meiner kleinen Welt getan hatte. Auch dort scheint alles voll von Zukunft erfüllt zu sein, der Blick nach vorn, alles was war wird nun besser und kommt mir zugute um eine weitere Chance wahrzunehmen, voll Zuversicht und Vertrauen, voll von dem Willen es endlich auf 100 % bringen zu können.

Mein Laptop lief bereits, der Kaffee war gekocht, ein Schulbrot vorbereitet und die Dusche wartete auf mich, "nur mal eben" noch 30 Minuten einen Zwerg (WoW) durch die Gegend scheuchen, dann duschen und Tasche packen und dann das schöne Wetter für die Fahrt zur Schule mit dem Fahrrad ausnutzen.

Geplante Abfahrt 6:50 Uhr, Ankunft etwa 50 bis 60 Minuten später, durchgeschwitzt aber in dem Wissen der Gesundheit, dem Sommer und den sinnlosen Zockerpfunden einen guten Dienst geleistet zu haben.

Außerdem mag ich Fahrrad fahren. Und ich mag den Weg zur Schule.

Zugegeben, die 50 % der Strecke in der Mitte find ich sobald ich dort bin wahnsinnig nervtötend und lästig, aber 50 % eines jeden Tages sind auch nicht unbedingt meine Vorstellung von Perfektion und Einfachheit, dennoch stehe ich auf und bestreite sie.

Ich weiß nicht genau wieso ich morgens um kurz nach halb sechs meine eMails kontrollierte, schließlich tat ich das gestern erst vor dem Zubettgehen um 23:00 Uhr. Wer sollte mir schon schreiben in dieser Zeit? Und falls es doch jemand tun würde hätte das auch bis 14:00 Uhr Zeit, wenn ich aus der Schule daheim bin.

Aber ich tat es, und tatsächlich gab es eine neue Nachricht.



Manchmal geschehen Dinge, mit denen man nicht gerechnet hat.

Mein Entschluss steht weiterhin fest meine Zelte woanders aufzuschlagen, allerdings überlege ich nun doch, wie ich Hannoverbesuche regelmäßiger gestalten kann.

Die Mail kam von meinem alten Gitarristen.

Der Rest der Band würde sich gern einmal wieder auf ein kleines Stelldichein treffen.

Der O-Ton der Mail lautete sogar noch präziser:

"Wir (Sebatian, Timo; und ich) wollen dich wieder in der Band haben."



Wir werden sehen, was die Zukunft bringt.

Meine liegt nicht hier in Hannover.

Zumindest nicht ausschließlich.

Wir werden sehen, was die Zukunft bringt.



Die ganz ganz ganz nahe Zukunft bringt mir nun allerdings wieder ein wenig Hetzerei ein, denn ich muss noch duschen und die Tasche packen, wenn ich dann mit dem Fahrrad fahre werde ich zu spät kommen. Allerdings würde auch der Zug keine Pünktlichkeit mehr bringen, ich müsste in beiden Fällen in 5 Minuten unterwegs sein um Pünktlichkeit gewährleisten zu können.

Keine Sorge, das ist nicht wild, es ist "nur" Physik, alle Klausuren sind geschrieben und die Lehrer wissen schon, dass die Prioritäten derzeit bei allen eher auf der kommenden Woche mit den Abschlussprüfungen liegt.

Und auf der Zukunft.

Wir werden sehen, was die Zukunft bringt.

Ich erwarte sie freudig.

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