Die Reihe "History Blog" besteht aus Kopien aus meinem eigentlichen und aktuellen Blog, in dem ich alles raus lasse. Die Blogs, die von dort hier herüber wandern, drehen sich ausschließlich im weitesten Sinne um das Studium und sollen einen Einblick auf mein Leben bis zum Studienabschluss an der Hochschule Darmstadt vermitteln.
Bis ich die Gegenwart erreiche wird hier täglich ein History Blogs neu veröffentlicht.
Ursprünglicher Blogtitel: "Mir stinkts"
Zugegeben, die Überschrift ist, so wie sie dort steht, nicht wirklich korrekt zu interpretieren und es fehlt für die Verständlichkeit ein kleines Wörtchen. Es müsste heißen: Bei mir stinkts.
Aber der Reihe nach: Man stelle sich einen normalgroßen Herren vor, also etwas zwischen 180 und 190 cm. Man schätze ihn auf dieses unschätzbare Alter zwischen 45 und 55. Man passe die Gesichtshaut dieser imaginären Person etwa dem Alter an. Mn addiere zur Gesichtshaut Bartstoppeln, ursprünglich dunkel, mittlerweile eher grau durchlaufen. Auf den Kopf denke man sich nun Locken. Man denke sich viele Locken. Man denke sich Locken, ursprünglich dunkel, mittlerweile eher grau durchlaufen. Die Behaarung stelle man sich vergleichbar mit irgendeinem verrückten Professor vor. Dazu einen schleppenden, aber nicht kränklichen Gang - eher gemütlich und locker. Ein Lächeln ins Gesicht, hessischen Akzent dazu und eine dunkelgraue Latzhose:
Mein Vermieter.
Der Kerl ist cool, er ist sehr sympatisch und immer nett, kümmert sich um Haus und Mieter und ich hab wirklich keinen Grund mich zu beschweren.
Als ich vor einigen Wochen so auf dem Weg zum Bahnhof war rappelte meine Mobilquäke und er teilte mir mit, dass hinter meiner Kellerwand ein Abflussrohr seinen Dienst quittiert hatte - Khanor berichtete.
Nachdem das schnell behoben wurde machte sich auch der muffige Geruch aus dem Hausflur auf und davon, den ich schon einige Tage zuvor bemerkt hatte. Aber wer ahnt denn sowas?
Dieses Geschichtchen ereignete sich Freitag.
Am Samstag war Vermieterchen dann dabei zugange die Wand wieder zu verschließen, also zuspachteln etc., während ich meinen Putzdienst im Hausflur durchführte. Als ich schließlich in der Waschküche angelangt war wunderte ich mich ein kleinwenig über die Qualität einer dort stehenden Waschmaschine, da sich ein kleines Rinnsal dort entlang zog. Eine zufällig vorbei kommende Nachbarin wunderte sich auch, allerdings konnten wir keine direkte Fehlerquelle ausmachen.
Nicht so wild.
Vor einer Woche traf ich eine andere Nachbarin im Bus, die mir dann erzählte, dass am darauf folgenden Dienstag ein weiteres Röhrchen im Waschkeller durchgeknickt war und die Schhhhh... schöne Suppe ein wenig durch die Waschküche schwamm.
Hab ich nichts von mitbekommen, glücklicherweise. Und zum Glück war ich auch nicht mehr dran mit Hausflur putzen
Während ich noch am Freitag meinen Vermieter mit den Worten "ist nicht so wild" beruhigen wollte konnte man anhand seiner Stimme hören, dass er zwar erleichtert über mein Verständnis und das Hinnehmen geringfügiger Wasserschäden war, es für ihn aber natürlich etwas mehr als "nicht so wild" war. SChließlich ist es sein Haus, er will es ja gut in Schuss wissen, nicht zuletzt weil er das seinen Mietern ja auch schuldet. Es ist immerhin sein Eigentum. Darum kümmert man sich.
Er tat mir beinahe ein wenig leid, wie er dastand.
-> Samstag abend.
Nachdem wir Pan's Labyrinth gesehen hatten wälzten wir uns noch zu Das Schweigen der Lämmer über. Pan's Labyrinth ist eigentlich ein echt guter Film... Also irgendwie zumindest. Sehr gut gemacht, auf jeden Fall, allerdings würde ich mir - meines Zeichens totales Weichei - wünschen, diesen Film entweder definitiv als blutrünstigen Kriegsfilm aufgemacht zu wissen und den schönen Fantasy-Teil wegzulassen, oder aber die Fantasy-Story zu isolieren, anders zu verpacken und einen Film daraus zu machen, der zwar auch tragisch endet, dennoch für Kinder geeignet ist.
Nunja, man kanns nicht ändern, gut ist der Film dennoch. Aber ich möcht ihn nicht nochmal sehen.
Naja, ich kann ja wegschauen wenns mir zu hart wird
Während sich dann Mr. Lecter mit Ms. Starling unterhielt und seine Überlegenheit zur Schau stellte drang ein surrndes Geräusch an meine Ohren und mich überkam schlagartig das Gefühl es einfach zu ignorieren.
Schließlich ist Wochenende.
Und noch dazu nach 23 Uhr.
Wer kann da von mir erwarten ans Telefon zu gehen?!
Nunja, ein Blick auf das Display vertrieb derlei Gedanken dann allerdings doch. Klar, es könnte ein Höflichkeitsanruf sein, es könnte sein, dass sich die Person nach einem guten Gespräch unter Freunden sehnt, es könnte sein, dass diese Person betrunken ist und abgeholt werdn möchte - aber ich wagte zu bezweifeln, dass in all diesen Fällen mein Vermieter ausgerechnet meine Nummer wählen würde!
"Ich grüße Sie."
"Hallo Herr B., wo sind Sie denn?"
"Ich bin drüben, in Bayern, bei meiner Freundin."
"Ach in Bayern, soso. Dann ist ja gut. Herr Beer, machen Sie sich keine Sorgen, aber wir hatten einen kleinen Schwehlbrand im Keller. Bei Familie C******* ist der Boiler im Keller in Brand geraten, zum Glück hat der Rauchmelder funktioniert."
An dieser Stelle etwa begann ich bereits zu grinsen. Teilweise, weil ich es ironisch fand, teilweise, weil ich froh war schlimmeren Schäden entgangen zu sein und am meisten, weil ich mir richtig vorstellen konnte wie dieser knuddellige Hesse nun dasteht und das Treiben der Dorffeuerwehr begutachtet.
Armer Kerl.
Nun, wie dem auch sei: ich kam heute heim, mir wurde bereits berichtet. dass es seltsam riechen könnte im Hausflur und ich mich deswegen nicht bange machen sollte und so tat ich es auch einfach nicht. Außerdem wird seitdem gut gelüftet, man merkt also nicht sooo viel.
Blöd nur dabei: Ich wohn im Dachgeschoss und solche Gase und Gerüche haben die dumme Eigenschaft nach oben zu steigen. In meiner Hütte riecht man also noch sehr gut, dass es gebrannt hat. Man riecht es sogar wirklich wirklich gut, und da ich bis morgen früh hier sein werde und nicht unbedingt darauf scharf bin hier in Winterjacke und Skihose zu sitzen muss ich auf das Lüften derzeit leider verzichten.
Eine etwas unkonventionelle Adventskerze...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen