Seiten

Freitag, 6. April 2012

History Blog #245

Die Reihe "History Blog" besteht aus Kopien aus meinem eigentlichen und aktuellen Blog, in dem ich alles raus lasse. Die Blogs, die von dort hier herüber wandern, drehen sich ausschließlich im weitesten Sinne um das Studium und sollen einen Einblick auf mein Leben bis zum Studienabschluss an der Hochschule Darmstadt vermitteln.

Bis ich die Gegenwart erreiche wird hier täglich ein History Blog neu veröffentlicht.




Erstveröffentlichung: Freitag, 15. Juli 2011 - 7:09


Ursprünglicher Blogtitel: "Schein oder nicht Schein"



Wir hatten diese Woche viele kluge bis sehr kluge Ansätze. Beispielsweise wollten wir uns T-Shirts drucken lassen mit der Aufschrift "ich bin jung und brauche den Schein", extra für die Klausur.

Andere kluge Ansätze kamen aus Filmzitaten. Vor zig Millionen Jahren erwähnte ich einmal meinen Komillitonen Samweis Gamdschie. Besagter junger Gärtner war auch gestern beim Lernen mit dabei und ließ es sich nicht nehmen regelmäßig zu allem seinen speckigen Senf hinzu zu geben. Meine Idee dazu: Tabellenbuch nehmen, leere Zettel hinten rein legen, ihm die 1400 Seiten Bombe voll zwischen die Zähne schieben und sagen:
"Die letzten Seiten sind für dich, Sam..."

Sven: "Du kannst auch überhaupt nix!"
Simon: "Immerhin, ich bin Bayer, wir haben das beste Abi!"
Sven: "Ich bin Niedersachse, bei uns werden Bretzeln nicht abgefragt."

Zwischen halben Nervenzusammenbrüchen, völliger Entspannung, wildem im Kreis hüpfen und ernsthafter Arbeit kam ich für mich zu dem Entschluss: Frau Tutor nimmt Drogen. Ganz einfach. Ich weiß nicht, wie jemand immer alle Klausuren im einser-Bereich schreiben kann, wenn er/sie am Wochenende auch gern feiern geht, keine familiäre Aktivität umgeht, sich gern und viel mit seinen/ihren Freunden trifft und nebenbei auch noch Vorlesungen besucht und Tutorien hält. Mir ist ein Rätsel, wie ein menschlicher Körper all dies schaffen kann - vielleicht liegt das aber auch daran, dass ich keine 20 mehr bin. Ganz ehrlich, mich einfach an den N64 setzen und spontan die Nacht durch machen würd ich heute gar nicht mehr schaffen ;)

Und so, wie Frau Tutor kürzlich morgens aus der Wäsche geschaut hat kann mir niemand erzählen, dass das mit rechten Dingen zu geht. Also ganz einfach: in meiner Welt nimmt Frau Tutor Drogen. Das lindert meinen Schmerz, dass sie die Spitze der Notenlisten anführt und ich immer hinten bin, zwar nur ein wenig, aber immerhin macht sie das unmenschlicher und mich sympathischer. Oder?

Ach, was auch immer.

Tja, also, die letzten Tage ging es dann irgendwie reichlich schnell und Schlag auf Schlag, sodass ich es gar nicht richtig genießen kann. Dieses Gefühl der... tja, welches fucking Gefühl denn? Auf die Klausur überhaupt nicht vorbereitet zu sein und darauf zu hoffen, sich mit Teilpunkten irgendwie bis ans Ende zu hangeln? Ha, das ich nicht lache...

Muss ich erwähnen, dass ich abgesehen von diesem Fach einfach mal behaupte Scheinfrei zu sein?! Ja, tatsächlich, Massivbau kann ich gar nicht durchgefallen sein, Stahlbau hab ich auch über 50 % vom Prof bestätigt bekommen, Holzbau ist 'ne 1, Straßenbaulabor ist gelutscht, Rechnergestütztes Konstruieren ist schon seit zwei Wochen im System eingetragen... Alles, was mir an ganz normalen Vorlesungsscheinen noch fehlt ist dieses garstige Geotechnik II. Gemeine Elben haben es zusammen gedreht. Nehmt es ab von uns, es brennt uns!

Und jetzt bitte kein "hey, du schaffst das schon, ganz ruhig". Besagter Bayer (siehe oben) stand im letzten Jahr vor genau der gleichen Ausgangssituation. Und dann fiel er dummerweise durch... Willkommen im 7. Semester. Naja, und dann fiel er dummerweise noch einmal durch... Willkommen im 8. Semester. Kurzum: fällt er heute durch ist er, nein, nicht im 9. Semester, sondern raus. Ganz einfach raus, mehr als drei Versuche bekommt man nicht.

Aber der macht das schon. Als guter Bayer hat er sicherlich immer seinen schweizer Armee-Leberkäs dabei, der ihn in jeder Baugrubensohle aus dem Böschungsbruch heraus rettet. Er verankert die Böschung einfach mit einer Bretzel, dann rutscht da nix mehr.

So einfach ist angewandte Geotechnik.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen