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Sonntag, 14. August 2011

History Blog #70


Die Reihe "History Blog" besteht aus Kopien aus meinem eigentlichen und aktuellen Blog, in dem ich alles raus lasse. Die Blogs, die von dort hier herüber wandern, drehen sich ausschließlich im weitesten Sinne um das Studium und sollen einen Einblick auf mein Leben bis zum Studienabschluss an der Hochschule Darmstadt vermitteln.

Bis ich die Gegenwart erreiche wird hier täglich ein History Blogs neu veröffentlicht.



Erstveröffentlichung: Donnerstag, 16. Juli 2009 - 20:48


Ursprünglicher Blogtitel: "Vom Hochgefühl zum Absturz" 



Es kann so schnell gehen manchmal. Seit ich etwa 14 Jahre jung war und mir während einem Lachanfall plötzlich einen Nerv im Nacken einklemmte und vor Schmerz und Schreck geschrien habe, kenne ich den Spruch "Manchmal liegen Lachen und Weinen sehr nah beieinander", den meine Mutter in dem Moment passenderweise rezitierte.

Heute, bzw. genau jetzt, sieht es ähnlich aus.

Ich erwachte vom Wecker, als ich ihn aber gerade das dritte mal in weck-mich-später-du-Penner-Stellung bringen wollte fiel mir ein: "Nein, heute nicht, du schreibst doch eine Klausur!"

Also stand ich dann doch auf und wartete dank der roten Zora (meine alte Kaffeemaschine) glatte 50 Minuten auf meinen Kaffee, gelangte aber trotzdem noch rechtzeitig zur Klausur und legte eine in meinen Augen recht brauchbare Leistung hin.

Im Anschluss wurde fleißig Geodäsie gelernt, wobei mir der Schnodder aber mittlerweile so sehr zum Halse raus hängt, dass ich mich den ganzen Tag vor aktivem Lernen drückte - was aber nicht heißen darf, dass ich nichts tat. Statt dessen war ich im Endeffekt derjenige, der die Fragen aller anderen beantwortete und somit genauso viel zu tun hatte. Das ganze weitete sich über meine Lerngruppe auf eine weitere Studentenzusammenstellung aus, die einige Tische weiter mit dem selben Thema beschäftigt waren.

Scherzeshalber meinte ich, dass ich im nächsten Semester ein Tutorium in Geodäsie anbieten würde.

Irgendwann gegen sieben Uhr war ich dann doch daheim, bereitete mir Pommes zu und dachte mir, vor dem Formelblattschreiben noch einmal in unser Online-Notensystem zu schauen, ob eventuell die Bauwirtschaftsnote von vor zwei Wochen mittlerweile endlich abrufbar wäre.

Natürlich nicht.

Statt dessen sah ich einen Weltrekord in punkto Klausurkorrektur: die Noten für Bauzeichnen waren bereits online gestellt. Zumindest in diesem Fach darf ich mich über eine recht brauchbare 1,0 freuen, auch wenn dieses Fach nicht sonderlich auffällig in den Notenschnitt einfließt.

Diese Note war abzusehen, da die Punkte dafür über das erste und zweite Semester gesammelt wurden und eine Gemeinschaftsnote ergeben. Dennoch war ich überrascht, dass ich 27 / 30 Punkten heimgebracht habe.

Hochgefühle und ein kleinwenig Stolz.

Somit wartete ich auf meine Pommes und dachte mir nun endlich mal die eMail meines Bruders mal genauer zu lesen.

Ein Link führte mich dann auf einen last.fm-Abschnitt, der mir irgendwie entgangen war... Mein Bruder hat sich die Mühe gemacht immer mal wieder, wenn mein alter Bandkollege einen neuen Song parat hatte, diesen dort hochzuladen und legte mir besonders Ich bin dabei ans Herz.

Nach dem ersten Hören musste ich doch tatsächlich zustimmen, dass mir der Song auch gefällt. Ich steh einfach auf tiefe Bässe und Pianos.

Nach dem sechsten Hören dachte ich daran, mir auch mal die anderen so anzuhören, die ich verpasst habe in den letzten Monaten, während in mir aber doch ein kleinwenig Neid und Wehmut erwachten.

Ich weiß zwar nicht wie, aber irgendwie schummelte sich auch To be the one von QSE dazwischen. Und irgendwie...

Was soll ich sagen? Der Scheiß fehlt mir.

Ich könnte jetzt wieder seitenlang nach einer Rechtfertigung suchen und hier erklären, dass mir zwar der Spaß und die Musik fehlen, aber bestimmt nicht der Stress und die mitgeschleppten unterschwelligen Depressionen. Ich würde auch über Seiten erklären können, dass ich denke mit dem Studium meinen Weg gefunden zu haben - was nach der Erfahrung als Elektriker auch dringend nötig war. Ich würde auch erklären können, dass ich nicht daran denke das Studium und alles aufzugeben, nur um diesem (manchmal vorhandenen) kleinen Stückchen Glück hinterher zu haschen. Aber dennoch...

Der Scheiß fehlt mir.

P.S.: Meine Pommes sind inzwischen eine Stunde kontinuierlich kälter geworden. Als sie fertig waren hatte sich die Sache mit dem Hunger schon wieder erledigt. Das ist in den letzten Wochen regelmäßig der Fall.

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