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Donnerstag, 28. Februar 2013

Falsche Lehren

Ich überlegte gerade, was wohl das größte Lob für mich im Laufe meines Studiums war. Als erstes kam mir der Gedanke, dass es wohl die Aussage bezüglich der 3. Hausübung in Stahlbau war.

Doch bevor ich einen sinnvollen Gedanken dazu greifen konnte, wie ich das in einem Blog verarbeiten kann, dachte ich noch weiter über das Studium nach, was es da wohl sonst noch so gegeben haben könnte.

Und ich stellte fest, dass meine gehaltenen Präsentationen meist überdurchschnittlich bewertet wurden, obwohl ich nichts mehr hasse als Präsentationen. Bachelorarbeit schriftlich mit 2, die sehr gute Präsentation riss es aber zu einer Gesamtnote mit 1,3 hoch. Umweltseminar, da bin ich wirklich stolz drauf, die Präsentation lief wirklich hervorragend, war fundiert und zugleich doch oberflächlich genug für ein breites Publikum aus allen Vertiefungsrichtungen (obwohl es fachgebunden eher Konstruktion bzw. Baukonstruktiv war).

Und dann war ich in Gedanken bei meiner Zeit in der Fachoberschule. Die Präsentation im Englischunterricht über Solarzellen war ganz okay. Eine weitere Präsentation war in Technische Mechanik.

Der Lehrer war studierter E-Techniker, als ein Mechaniklehrer gesucht wurde hatte er den Einfall, sich da ja mal einlesen zu können... Von meinem heutigen Standpunkt aus kann ich meinen Eindruck von damals nur über alle Maße hinaus bekräftigen: der Pisser hatte 0 Ahnung.

In einer Unterrichtseinheit verteilte er Themen, die von Schülern aufgearbeitet und dann für die Mitschüler präsentiert werden sollten. Mein Thema: Scherverbindungen von Schrauben, bzw. was ist "Abscheren".

Abgesehen davon, dass in unserem Lehrbuch nicht sonderlich viel dazu drin stand, war auch meine Google-Unfähigkeit ein weiterer Grund dafür, dass ich kaum hilfreiche Informationen heraus bekam und diese geplanten 15 Minuten einen mords Aufwand bedeuteten.

Ich begann also meinen Vortrag. Ich hatte noch nie einen Konter auf den Lehrer gescheut. Aber als er mich nach bereits 3 oder 4 Minuten mit den Worten "nein, das ist so nicht richtig, ich kann Sie Ihren Mitschülern nichts falsches erklären lassen, setzen Sie sich bitte" unterbrach, wurde ich reichlich still. Innerlich kochte ich, vor meinen Augen hing ein rotes Tuch und ich weiß nicht, was geschehen wäre, wenn er mir zu nahe gekommen wäre.

Ich habe ihm nicht wirklich zuhören können, was er erzählte, aber die wenigen Fragmente, die mein Gehirn erreichten, waren genau das, was ich auch erklärt hatte, allerdings auf völlig unverständliche Art und Weise und wie aus einem Skript einer Eliteuniversität auswendig gelernt. Und einige falsche Eigeninterpretationen.

Ende vom Lied war, dass ich ihm vor der Klasse eine teilweise peinliche udn beleidigte Szene gemacht habe. Von da ab boikottierte ich seinen Unterricht einige Monate und ging auch nicht wieder hin, als er mich einmal zwischen den Schulgebäuden abfing und auf mich einredete. Reue seinerseits? Nein. Schließlich fühlte er sich ja im Recht. Reue meinerseits? Nein, ich bin ein Meister des Trotzes!

Auch seine versöhnlichen Worte "Sven, ich bitte Sie wieder zu meinem Unterricht zu erscheinen. Es wäre schade drum" (wobei ich bis heute nicht weiß, WOdrum es schade gewesen sein soll) änderten nichts.

Die guten Vorsätze, alles zuhause parallel zu den ausgelassenen Veranstaltungen nachzuholen, waren natürlich schnell verdrängt und ich besuchte die letzten 2 Übungsveranstaltungen seines Unterrichts dann, als klar war, dass nicht E-Technik sondern Technische Mechanik das vierte Abschlussprüfungsfach neben Deutsch, Englisch und Mathematik würde.

Dieser F***er. Das ist alles, was mir einfällt. Ich würde ihn heute zwar mit Respekt behandeln, aber trotzdem abfällig über ihn denken.

Aber das nur am Rande des Wahnsinns.

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