Seiten

Donnerstag, 23. Mai 2013

Das Smartphone im Bauwesen

Mein lieber Johannes hatte vor einiger Zeit mal überlegt, ob er sich nicht einen eReader zulegt, auf dem er dann sämtliche Normen immer mal abspeichern kann. Wir Studenten haben nämlich die Möglichkeit über die Hochschulbibliothek die Normen kostenfrei einzusehen und zu speichern, der Druck allerdings ist nicht immer unbedingt lohnenswert, weil sie sich doch gelegentlich ändern und somit ein neuer Druck erforderlich wäre.

Etwa zeitgleich hatte ich mir das Samsung Galaxy Note zugelegt. Glücklicherweise gibt es von Amazons Kindle eine kostenlose App, die einen eReader überflüssig gestaltet (besonders bei der Displaygröße meines Telefons), also bewarb ich ihm (unfruchtbar) ein Smartphone.

Ich für meinen Teil suchte nach Software, die statische Berechnungen anstellen kann. So etwas wie Stab2D beispielsweise, so schwer kann es ja nicht sein. Zu jener Zeit fand ich nichts brauchbares.

Heute, als die Vorlesung in Nachhaltigem Bauen mal wieder nicht so ganz richtig in Fahrt kommen wollte, befasste ich mich mal wieder mit dem Shop von Google Play. Und siehe da: ich war so derartig fündig, dass ich vorerst sogar einen weiteren Menübildschirm hinzufügen musste.



Für Klausuren sind Smartphones natürlich nicht zugelassen, aber ich finde es klasse, derartige Apps einfach mal zu haben. "Sichern und weitersammeln" heißt die Devise.

Natürlich ersetzen diese Apps keine vernüntige Statiksoftware. Dafür ist die Leistungsfähigkeit eines solchen Gerätes auch einfach zu gering. Keines dieser Progrämmchen kann alles. Allerdings bin ich von einzelnen Funktionen doch tatsächlich positiv überrascht. Allein der Umstand, dass beispielsweise EpicFEM alle deutschen Stahl Walzprofile sowie Holzklassen hinterlegt hat, mit dem Zusatzmodul EpicFEM Dynamic sind auch Eigenwertberechnungen möglich und 5 Eigenschwingungen darstellbar - natürlich bewegt (war ein großer Krampf in Baudynamik).

Statik Cramer bietet die Möglichkeit auf die Schnelle für ein- und zweifach statisch unbestimmte Systeme (etwas zu aufwendig, laienhafte Erklärung abzugeben, sorry) die Determinante zu lösen und somit die Auflager- und Schnittgrößen zu berechnen. Schön auffällig an dieser Stelle ist, dass es sich hierbei lediglich um ein wenig Mathematik handelt, welche die App übernimmt - das eigentliche Ingenieurswissen bleibt unantastbar erforderlich, so wie es uns im Studium immer wieder gepredigt wird.

Structural Design bietet für diverse vorgegebene Systeme von Einfeldträgern über Rahmensysteme sogar bis hin zu einfach Platten Lösungsansätze für Auflagerkräfte, Schnittgrößen etc.

Neben dem Sky Drive und der Office Suite bleiben hier noch einige weitere Apps übrig, die alle vom selben Entwickler stammen und sich gegenseitig ergänzen. Allein wegen der Profiltafeln für den Stahlbau mit sämtlichen Querschnittswerten lohnt sich die App Steel Design schon, die weiteren Apps des Herstellers umfassen Berechnungen von Balken, Rahmen und in weiteren (dann allerdings kostenpflichtigen) Modulen ist sogar die Eingabe von Stahlbetonquerschnitten möglich. Auch Rinnenkonstruktionen für Wasserbauer und deren Verbündete sind erweiterbar.

Wenn ich einige der Apps im "Alltag" einmal angewandt und getestet habe werde ich ggf. weiter berichten. Bis dahin hat der Papa nu was neues zum Spielen...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen