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Mittwoch, 10. Juli 2013

Der Verbundbau und seine Tücken

Heute gabs die Hausübung in Verbundbau zurück. Abgabe war letzte Woche Mittwoch. Am Dienstag schneite ich bei Frank the Tank im Büro vorbei und fragte, ob ich ggf. einige Tage später abgeben könnte, da ich mit dem derzeitigen Schlafmangel einfach nicht hinter allem herkäme und zwar mein Möglichstes getan habe, das aber einfach nicht gereicht hatte.



Wir erinnern uns: ausgerechnet ich war es, der die Abgabe der Übung um noch eine weitere Woche hinaus gezögert hatte, während alle anderen schön schmollend den Rand hielten, hinterher aber nach eigenen Aussagen davon profitierten.

Nun, Fanky sah da kein Problem, Freitag würde reichen.

Da meine Gruppe in Nachhaltiges Bauen aber nicht so schnell mit den Plänen an Land kam, wie abgesprochen, konnte ich zumindest rechnerisch doch noch Dienstagnacht um halb 4 damit fertig werden. Fehlte nur noch eine sinnvolle und brauchbare Gliederung.

Freitag fuhr ich mit meinem Bruder in die Hochschule (der schon beim durchwandern der Fachschaft die ganze Zeit brabbelte "ich hätte auch studieren sollen", wobei ich noch immer nicht schlüssig bin, ob es sich auf Ali ("Excelmaaaann") und Ahmet nebst weiteren bezog, die vor dem Café in der Sonne saßen und die Mittagsstunden diskutierend genossen oder auf das heruntergekommene Katakombenfeeling in der Fachschaft) und warf den Spaß ein. Ich wusste, dass ich in der getroffenen Annahme für die Rechnungen nach Theorie II. Ordnung einen Fehler hatte. Aber ich wusste auch partout nicht, wie man den Ansatz hätte besser wählen können.

Als Arbeitserleichterung hätten diese Rechnungen mit Softwareunterstützung ermittelt werden können, aber wie ich nunmal bin mach ich das lieber selbst, anstatt mich noch näher an Software heranzuschleichen. Nicht unbedingt die klügste Variante, aber ich hätte mich mit RSTAB sowieso nicht weit genug ausgekannt...

Nunja, heute gabs das Zeugs wie gesagt wieder. Und schon im Vorfeld gabs gutgemeinte Sticheleien in meine Richtung.

"Alles in Allem haben die meisten die volle Punktzahl erreicht. Dann gibts noch einige, die nicht ganz alles haben, aber auch da sind die Punkte gut vergeben. Und dann," sein Blick schweift breit grinsend zu mir, "da gabs dann noch Leute, die haben die gesamte Theorie hinter diesem Nachweis aufgearbeitet und einfließen lassen."

Warum eben auch nicht?

Beim Verteilen der Aufgaben kam er dann zu mir an den Platz und meinte dann, dass mein Ansatz also gut gemeint, aber dennoch nicht korrekt gewesen sei. Mir rutschte ein vielleicht unangebrachtes "das weiß ich" raus, aber auch das hat er akzeptiert. "Mein" Maximalmoment lag bei 420 kNm, das richtige Ergebnis läge bei 501 kNm. Das ist schonmal eine gehörige Hausnummer Unterschied. Aber für den Aufwand, den ich betrieben hätte, habe er sich dazu entschlossen, mir doch die volle Punktzahl auf die Aufgabe zu geben.



Und genau DAS ist es, was meiner Meinung nach einen guten und motivierten Professor ausmacht. Ich will gar nicht behaupten, dass falsche Ergebnisse grundsätzlich honoriert werden sollten, wenn eine gewisse Menge an Arbeit und Eigenleistung dahinter erkennbar ist. Aber ich hatte im Vorfeld an genau der Frage gegrübelt: wie würde ich einen Studenten an diesem Punkt der Aufgabe bewerten, wenn zwar eine Annahme und somit das Endergebnis nicht korrekt sind, aber der Aufwand, das gesamte Thema zu erschließen, wirklich gut übernommen und an sich korrekt eingearbeitet wurde?

Ich kam zu dem gleichen Schluss wie der Prof. DAS darf man honorieren.

Jetzt will ich aber auch einen Termin bei ihm um mal abzuklären, wie meine Annahme richtig hätte aussehen müssen ;)

Und jetzt sind es noch 12 Tage bis zur Klausur. Ausgerechnet in der Woche, in der wir auch FEM schreiben. Und ausgerechnet die Woche, in der unsere Tagesmutter Urlaub hat.

Yay.

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