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Dienstag, 25. Februar 2014

Umweltzone

Ich habe keine Ahnung, wer sich das überlegt hat...

Darmstadt bezeichnet sich als "Stadt im Grünen", wobei ich das noch nie verstanden habe, weil neben gelegentlich ein paar Bäumen oder einem optisch an eine afrikanische Steppe angelehnten Park das gesamte Stadtbild eigentlich nur grau und betoniert ist - nein, halt, in den Milliarden Schlaglöchern sieht man frisches Erdreich, man muss dazu nur einmal ohne Auszuweichen durch die Stadt fahren, schon versackt der Wagen in mindestens einem Meter Tiefe.

Wie auch immer, die "Stadt im Grünen" - die es, wie erwähnt, so nicht gibt - hat sich nun überlegt, dass man eine Umweltzone einrichtet. Also ich weiß nicht, wie lang die sich das schon überlegt haben, ich habs zumindest erst kürzlich erfahren.

Erst werden sämtliche Parkplätze an der TUD kostenpflichtig und hauptsächlich nur noch für Angestellte nutzbar gemacht, nun kommt auch noch das Aus für Studenten mit einem nicht-zum-Abitur-geschenkten Auto - also für alle die, die selbst für ihr Leben verantwortlich sind.

Ich bin ja schon immer der Meinung gewesen, dass der typische Student die öffentlichen Verkerhrsmittel nutzen soll, schließlich bekommt er die Fahrkarte im Semesterpaket für mittlerweile 256 €uro (als ich anfing waren es 194...) mitgeliefert. Aber es gibt eben auch wirklich diejenigen, die darauf angewiesen sind.

Ich will gerne darauf verzichten hier nun großartig zu argumentieren, warum die Welt mich nun so gemein behandelt oder Sonstiges. Ich weiß zwar nicht, wie es dann ab Herbst laufen soll das Töchterchen zur Tagesmutter zu bringen und noch rechtzeitig Vorlesungen wahrzunehmen bzw. wer die täglich 3 Stunden mehr Tagesmutter bezahlen soll, die erforderlich sind, wenn man das alles mit dem ÖPNV erledigen muss, aber das ist ja nicht das Problem der Politik.

Nein, ich will hier einfach nur kotzen, dass in den vergangenen 2,5 Jahren jährlich mindestens 3.000 € in den blöden Octavia geflossen sind (die wir an und für sich überhaupt nicht übrig hatten), ich seit letztem Jahr deswegen auch noch bei meinem Bruder in der Kreide stehe, und ich jetzt gehofft hatte, nachdem das Problem mit der Lichtmaschine erst vor wenigen Wochen mit weiteren hunderten €uro abgearbeitet wurde, bis zum nächsten TÜV Ruhe zu haben - aber das bringt mir gar nichts, weil ich vermutlich ab Herbst mit der Karre gar nicht mehr in die Stadt fahren darf.

Und das soll gerecht sein?

Ein Herr von der IHK sagt, man mache so den Standort Darmstadt für noch mehr Unternehmer unattraktiv. Dann bombt das Dorf doch endlich weg, bitte.

Okay, okay, ganz ruhig. Erstmal abwarten. Es gibt ja immer Kern- und Randgebiete, der Octavia ist immerhin "nur" gelb und in der Kernstadt parken will sowieso keiner von uns... Wenn ich allerdings, um zur Hochschule zu gelangen oder beispielsweise zum Baumarkt auf der anderen Seite der Stadt, die Ortsumgehung fahren muss und mir das 10 km mehr Fahrweg einbringt könnte man sich doch wirklich fragen, woran die Umwelt da gewinnen will...

Liebe Darmstädter Stadtplaner, vielleicht solltet ihr einfach mal darüber nachdenken, eure Ampeln aufeinander abzustimmen. Ein wenig "grüne Welle" bei 45 km/h und ich bin sicher, viele eurer Probleme wären gelöst. Wenn man allerdings nach Kranichstein muss, ist euch mal aufgefallen, dass man an jeder einzelnen Ampel halten muss?! Ich wäre an dem einen Morgen, an dem ich so dumm war, nicht nur 20 Minuten eher im Büro gewesen, wenn nicht wirklich jede der alle 120 m auftauchenden Ampeln rot gewesen wäre, nein, ich hätte auch 8 Liter Diesel weniger verheizt, weil ich nicht dauernd wieder anfahren hätte müssen.

Wusstet ihr, dass sich das auch auf Umweltbelastung durch CO und dB auswirkt?!

Denkt mal drüber nach.

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