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Samstag, 19. Oktober 2013

Semesterstart mit Humor

Jedes Wintersemester ist es das gleiche: die Erstsemester (im groben Durchschnitt, mag ja sein, dass manche Individuen anders sind) wissen weder, wie man eine Toilette ordnungsgemäß benutzt oder gar für den Nachfolger hinterlässt, ebenso wissen sie schlichtweg nicht, wie man Parkplätze platzsparend nutzt.

Ich hatte ja im letzten Semester den Wettbewerb der goldenen Pflaume 2013 ausgerufen. Mein Bruder kam auf die grandiose Idee, sich daran nun zu beteiligen und weitere Kandidaten aus dem Raum Göttingen zur Teilnahme anzumelden. Ich konnte ebenso weitere Prädestinierte hinzufügen. Vielleicht gibt das eines Tages ja sogar einen eigenen Blog...

Wie das nunmal so ist: "Abfahrt ist um 9" heißt, dass man mit Sack und Pack und Kind und Kegel dann doch erst um 9:20 Uhr los kommt. Die Parkplatzsituation trug nun ihr Übriges dazu bei, dass ich natürlich gleich in der ersten Vorlesung unpünktlich war. Die Schranken, um direkt auf den Hof von bzw. ins Parkhaus unter Gebäude A12 zu gelangen war geschlossen (kann man nicht ab 5 erfolgreichen Studienjahren einen Chip dafür beantragen...?), der Schotterparkplatz grandios verparkt, auf dem Parkplatz hinter der Wasserbauhalle (Gebäude B13) erspähte ich glücklicherweise schnell eine passende Lücke, wenn ich auch auf meinem Weg dorthin und von dort weg viel Fantasie in der Parkplatznutzung sehen konnte.

Der Durchgang hinter B13 Richtung Haardtring ist noch immer wegen Bauarbeiten gesperrt, stellte ich dann fest, also eine weitere große Schleife zwischen Atrium (B10) und Schwarzwaldklinik (B11) entlang, am Kindergarten vorbei und - "halt, du musst standesgemäß in der Vorlesung auftauchen" - erstmal zum "Frühstücks Corner" und einen großen Kaffee mitnehmen.

So stapfte ich in den Raum hinein und unterbrach zwangsläufig die Vorstellungsrunde. Aus dem lauschenden Gesichtsausdruck von Franky wurde ein stutzender Blick zur Tür, wer denn da stören möge, und ging dann über in ein schiefes Grinsen.

"Ah, Herr Sven. Das ist, äh, tja, man muss die Dinge fortsetzen, wie man sie begonnen hat." - Eine Anspielung darauf, dass ich regelmäßig das Glück hatte, in den Pausen der Vorlesung Verbundbau den letzten Kaffee in der Fachschaft zu erwischen, neuen kochen musste, den damit verbundenen Thekendienst für 5 bis 10 Minuten auf mich nehmen durfte und dementsprechend zu spät und mit Kaffee wieder in die Vorlesung kam.

"Ach Herr Frank, Sie wissen ja, was man sagt: das Beste kommt zum Schluss."

Fortgesetzt wurde die Runde dann und der Herr vor mir brachte seine Kurzvorstellung zuende, Prof. Franky reichte das Wort an mich weiter und ich konnte mir nicht verkneifen einen Satz zu sagen, den ich in allen anderen Semestern stets aufs peinlichste verkniffen habe: "Wie war die Frage?"

Hausaufgabe der Vorlesung ist nun, sich mal im Alltag ein wenig umzusehen, wo man so beiläufig überall mit Brücken zu tun hat, auf seinem täglichen Gang zur Hochschule oder sonstwo hin mal ein Foto eines solchen Bauwerks zu schießen, sich kurz zu überlegen, wie der Lastabtrag so vonstatten geht und das ganze dann in der kommenden Vorlesung am Montag mal zur Diskussion zu stellen.

Ach Franky...



Dienstag, mein letzter freier Dienstag für einige Zeit, stand dann noch eine Besprechung mit Prof. Hossein auf dem Plan, bzgl. meiner Hausübungen in Plastizität. Grandios: Aufgabe 2 und 3 soll ich bitte noch einmal machen (ich hatte die Übungen als parallel zur Lehrveranstaltung angesehen und daher auch die zu der Zeit besprochenen Verfahren angewandt - war aber nicht gewünscht, wir sollten eine andere Variante für alles benutzen) und Aufgabe 5, mein Problemkind, hatte er noch gar nicht angeschaut und meinte nur er hoffe, Zeit zu finden und keinen Fehler bei mir zu entdecken.

Wie witzig.

Mittwoch, Holzbau Projekt.

Und wiedermal standesgemäßer Auftritt, weil:
- Kind zur Tagesmutti bringen
- Parkplatz suchen
- Fotos von verpeilt Parkenden schießen
- Kaffee in der Fachschaft holen
- Gespräche in der Fachschaft abwürgen

Sven betritt den Raum. Prof. Tobias hält in seiner Einführung inne, schaut auf und beginnt zu grinsen.

"Ah, Herr Sveeeennn... Na dann kann das Semester jetzt ja wirklich beginnen."

Irgendwie schon ein lockeres Leben, wenn man eine Legende ist :P

Wir werden sehen, wie begeistert er davon ist, wenn ich eines Tages erzähle, dass ich meine Masterarbeit vermutlich wieder im Bereich Holzbau machen möchte und ganz bestimmt nicht Onkel Jürgen als Referent haben will...



So, perfekt, die erste Vorlesungswoche ist um und ich stecke schon wieder voll in der Arbeit.

Nein, nicht wirklich, aber ich sollte.

Mache ich jetzt auch.

Wollte ich zwar schon vor 5 Stunden beginnen, aber jetzt wirklich.

Los.

Auf.


Motivation?

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