Die Reihe "History Blog" besteht aus Kopien aus meinem eigentlichen und aktuellen Blog, in dem ich alles raus lasse. Die Blogs, die von dort hier herüber wandern, drehen sich ausschließlich im weitesten Sinne um das Studium und sollen einen Einblick auf mein Leben bis zum Studienabschluss an der Hochschule Darmstadt vermitteln.
Bis ich die Gegenwart erreiche wird hier täglich ein History Blog neu veröffentlicht.
Erstveröffentlichung: Donnerstag, 21. Juli 2011 - 7:27
Ursprünglicher Blogtitel: "Sommerpause"
Das obligatorische Sommerloch scheint Einzug gehalten zu haben. Hier ist es vergleichsweise still, ich habe seit gestern keine Mails mehr kontrolliert und heute morgen gerademal eine müde Spam-Mail erhalten (obwohl ich normalerweise, seitdem ich mich mal irgendwo angemeldet habe um für Lily einen Blick in die Betriebsanleitung ihres Fernsehers zu werfen, täglich mindestens fünf Kreditangebote, zwei Gutscheine und zwei bis vier weitere Werbemails in meinem Studentenpostfach habe) und auch ansonsten wirkt alles im Raum Darmstadt sehr verpennt. Wir waren Samstag im Loop5 und hatten in jedem Laden genug Bewegungsfreiheit. Um genau zu sein sogar so viel, dass uns in jedem Laden ein bis drei Verkäuferinnen gefragt haben, ob wir Hilfe benötigen.
Aber so ist das eben. Der Sommer ist da und die Herren der Schöpfung sitzen wahrscheinlich in irgendwelchen Cafés und bewundern die Regen-gegerbten, Rost-braunen Mädels, die von Shop zu Shop tingeln um im Sommerschlussverkauf die neueste Wintermode zu erstehen. Etwas anderes kann ich mir zumindest nicht vorstellen. Wer sollte bei solch einem herrlichen Wetterchen denn auch etwas anderes als Wintermode kaufen? Und gestern ließ ich mir sagen, dass es vorläufig dabei bleiben soll.
Im Gegensatz zur Technischen Universität dauern bei uns die Kontrollen der Klausuren nicht nur zwei bis zehn Tage sondern von vorn herein eben mal zwei bis zehn Wochen (und das ist leider nicht übertrieben). Die Holzbaupräsentation ist noch immer nicht eingetragen, obwohl der Ex-Dekan das unbedingt noch vor/während der Hauptklausurzeit abarbeiten wollte um genau das zu tun - aber bei dem hat auch die Kontrolle einer Klausur dreieinhalb Monate gedauert. Geotechnik dauert, nach Aussage des Profs, noch mindestens zwei Wochen und Massivbau wird sich auch noch hinziehen. Lediglich "der Neue" hat sich in Stahlbau 2 schön ins Zeug gelegt und nach nur eineinhalb Wochen die Ergebnisse veröffentlichen können.
Also wieder abwarten, an das Gute glauben und weiter machen. Ist ja nicht so, dass ich zuuu viel Langeweile hätte.
Der übliche Tagesablauf sieht derzeit so aus, dass ich abends zwischen 18 und 22 Uhr den Laptop in die Steckdose haue, ihn morgens zwischen 6 und 7 Uhr einschalte und dann mit in die Hochschule schleppe. Die Nacht am Strom benötigt er trotz voll geladenem Akku, wenn ich überhaupt eine Chance haben will ihn zum Laufen zu bekommen. Eine Erklärung kann ich nicht liefern, das muss man einfach gesehen haben, um es zu verstehen. Ein neuer Akku brachte keine Verbesserung (somit konnte ich den wieder zurück geben und habe mir 70 €uro gespart), aber nun auch noch auf gut Glück ein neues Netzteil auszuprobieren... Ach nee.
Vorgestern hatte ich die Prozedur vergessen. Das Ende vom Lied war dann, dass ich den ganzen Tag nicht mit ihm arbeiten konnte, sondern die Hochschulrechner nutzen musste. Die sind für Windows 7 absolut unterdimensioniert (Boot-Dauer runde 4 Minuten, vom Einloggen bis zur Nutzungsmöglichkeit des Betriebssystems sollte man auch nochmal gute 10 Minuten vergehen lassen!) und sind von den Einstellungen her einfach echt ätzend. Und, was man nicht vergessen darf: ein für meine/unsere Arbeit erforderlicher Teil der Software funktioniert nicht, weil natürlich auf Laufwerk C nichts und niemand eine Schreibberechtigung besitzt. Die Pläne kann ich also an dem Rechner zeichnen, alle Lasten auf das Bauteil legen, dann alles auf einen Stick ziehen, bei meiner Komillitonin am Laptop durchrechnen lassen, wieder auf den Stick ziehen und dann kann ich erst bei mir weiter machen.
Das ist uneffektiv.
Wir haben uns diese Woche echt rein gehängt, viel geschafft und können, mit ein wenig Glück, heute die Projektarbeit abschließen. Dazu fehlt uns noch die Bodenplatte, die Fundamente und dann noch die Horror-Aufgabe von einigen Bauteilen Bewehrungspläne zu zeichnen (also mittels Software einzuzeichnen, wo welcher Stahl hin kommt, wie lang er sein muss, welche Abstände alles haben soll/muss etc.). Ich hasse den Schrott, aber zu ändern ist es wohl nicht.
Insgesamt habe ich diese Woche aber eines festgestellt: ich bin scheinbar nicht blöd. Na gut, das wusste ich vorher schon. Aber besagte Komillitonin hat in so ziemlich allen Fächern bessere Noten als ich, doch wir haben festgestellt, dass mir eigentlich immer nur mein Kopf im Weg steht. Ich denk zu weit, grundsätzlich. An so vielen Stellen, an die sie sich einfach ran gesetzt hätte und drauf los gewerkelt hätte, gab es bei mir Überlegungen und Annahmen, bei denen sie dann zugeben musste so weit gar nicht gedacht zu haben, es vergessen hatte oder falsche Gedankengänge hatte und wir dann erstmal einige Zeit diskutieren mussten, bis wir auf die unserer Meinung nach richtige Lösung bzw. Herangehensweise gekommen sind. Also nicht, dass ohne mich alles falsch wäre! Aber in vielen Klausuren hatte ich einfach das Gefühl nicht so recht zu wissen, was denn nun wirklich tatsächlich Sache ist, dementsprechend Zeit verloren oder in die falsche Richtung gearbeitet habe. Da mangelt es einfach an Erfahrung bzw. an Wissen, weil in Vorlesungen ja auch nicht alles berücksichtigt werden kann.
Ab morgen muss ich dann wohl oder übel einiges an Stunden auf der Arbeit nachholen. Ich war seit zwei Wochen schon nicht mehr da und kann mich ehrlich gesagt schon kaum mehr dran erinnern, an welcher Stelle ich was gemacht habe. Aber ich vermute, dass zwischenzeitlich ein Kollege an meine Sachen dran gesetzt wurde und ich somit sowieso nicht mehr weiß, wo ich weiter machen soll.
So, ich will euch mal nicht weiter quälen
Wir riechen uns die Tage. Angenehme Woche noch.
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