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Freitag, 15. Februar 2013

Die Romantik im Bauingenieurwesen

Gestern abend auf dem Balkon kam mir, nachdem ich etwa zum gefühlten 23.000sten Male auf die gleiche Stelle des Hauses blickte, eine tiefgreifende Erkenntnis.



Klar, diese Stelle ist langweilig, sagt nichts aus, ist nicht einmal schön. Sie ist einfach vorhanden, und doch...

Nach einer Ausbildung irgendwo im Baugewerbe und mittlerweile 4,5 Jahren Studium im Bauingenieurwesen ist es oftmals so, ohne dass es mir direkt auffällt, dass ich ein Bauwerk (und sei es nur wie hier ein simples Mehrfamilienhaus) nicht einfach nur ansehe und denke: "Oh, ein Haus." Oder: "Oh, ein schönes Haus, mir gefällt dies und das." Oder die Negation dessen. Oder aber: "Man, eine hohe Decke hier in der Halle." Oder gar: "Die Hochhausfassade ist komplett aus Glas, das muss bestimmt warm werden im Sommer."

Nein, unterbewusst denke ich (mal von unten nach oben die erwähnten Punkte abgegrast): "Die Hochhausfassade muss aus Mehrscheibensicherheitsglas hergestellt sein. Ob die die Gläser nur aus Standardzulassungen ausgewählt haben? Oder ob sie die extra angefertigen haben und diverse Bruchtests machen ließen. Welche Beschichtung sie wohl gegen die Sonneneinstrahlung gewählt haben... Und wie effizient ist die? Wie zwingend mag wohl die Klimaanlage sein bzw. ist sie in erträglichem Maß nötig oder muss die im Sommer stark ackern, damit das Klima erträglich bleibt, was aber den EnEV-Nachweis irgendwie arg runter reißt."

Oder aber: "Das statische System der Deckenkonstruktion, wie trägt die wohl ab? Man, das sind echt mordsmäßiger Brettschichtholz Binderkonstruktionen. Die Verbindungen sehen gar nicht so massig aus, wie man das denken müsste, aber das liegt wohl am gewählten Lastabtrag, die Pfetten dienen nur der Auflagerung aus der Dachhaut, die steifen ja nichts aus. Dafür haben sie da die Stahlseildiagonalen angeordnet. Ja, tatsächlich wie in der Vorlesung gesagt: praktisch macht man ein Feld am Anfang, eins am Ende, das reicht bis ca. 40 - 60 Meter aus, ohne großartig komplizierte Nachweise." (So geschehen übrigens bei "Dieter Nuhr live in Hanau" Anfang 2011.

 Dieter Nuhr

August-Schärttner-Halle, Hanau

Oder gar: "An dem Haus gefällt mir, wie sie dies und jenes ineinander haben übergehen lassen. Wie wohl die baukonstruktiven Details da aussehen mögen? Wie haben sie die Durchdringung zum Anbau wohl angeschlossen? Und bei den riesigen Fenstern, meine Güte, ob der Wintergarten wirklich unmerklich ans Wohnzimmer anschließt, oder ob die in Sommer und Winter echte Temperaturprobleme haben? Die Abdichtung an der Stelle stell ich mir kompliziert vor. Noch komplizierter wohl die Dämmung. Ob das Dachgeschoss ausgebaut ist, oder ob sich bei der Höhe einfach nur eine Aufdeckendämmung befindet, der Dachraum unbeheizt ist?"

Und der letzte (bzw. oben erste) Punkt?

"Oh, ein Haus"?

Nein.

Wenn ich draußen auf dem Balkon stehe und dorthin sehe, ohne meinen Kopf wirklich einzuschalten (und bitte keine dummen Sprüche deswegen), dann zerfließt in meinem Kopf die Gesamtkonstruktion. Ich sehe die Fußpfette unten aus der Wand ragen und weiß, dass sie zwar durch Gewichts- und Witterungseinflüsse ein wenig tordiert (also verdreht) aussehen mag, das aber vollkommen egal ist im vorliegenden Ausmaß, weil die Auflast des Daches nicht so groß ist, dass sie dem Balken gefährlich werden könnte. "Wieso ist der überhaupt sooo riesig bemessen? Ein solcher Querschnitt hält doch vermutlich das 5-fache von den Einwirkungen aus. Die Wand ist verputzt, was die wohl für einen Putz gewählt haben, ob die richtig das Armierungsgewebe eingefügt haben? Was mag es für eine Wand sein? Wärmedämmziegel oder eher Mauerwerk mit Dämmschicht? Im Norden baut man eher aus Ziegeln mit Wärmedämmschicht drauf, die außen verklinkert werden. Da steht man im Süden nicht so drauf."

In meinem Kopf trägt sich ganz von allein Stück für Stück eine Schicht Ziegel nach der anderen ab, ich sehe die Auflager der Pfette, die Einbindung der Fenster (übrigens: GAAAANZ lausig!), sogar die Durchbohrung für die Außenlampe und wie sich der Dübel im Mauerwerk verhakt hat, unter dem Fenster die Fensterbank, oben drüber natürlich der Rollladenkasten, dann wieder Mauerwerk bis zur Deckenplatte, die Anschlusskonstruktion des Balkons, Aufbaukonstruktion des Bodens drinnen und draußen...

Und ganz automatisch sehen die demontierten Teile in meinem Kopf aus wie Legosteine. Nicht so knallig bunt, auch nicht ganz genauso kantig und präzise, aber doch mit eindeutiger Ähnlichkeit.

Auch, wenn ich das Bauingenieurwesen nur wählte, weil ich Spaß an der Technischen Mechanik in der Fachoberschule hatte und weder in den Maschinenbau, noch jeeemals wieder in die Elektrik wollte... mir stellt sich einfach die Frage, ob ich aufgrund meiner Vorliebe für LEGO (wie schon an vielen Stellen gezeigt) gar keine andere Wahl hatte, als im konstruktiven Ingenieurbau zu landen.

Donnerstag, 27. September 2012

Excel für Einsteiger

Mittlerweile sieht studieren mit Kind anders aus als noch im April gezeigt.

Jetzt gerade konnte ich mit Zelda auf dem Schoß noch zwei Zeilen Excel schreiben, aber sie wird zusehends unkonzentrierter. Bzw. wird sie vermutlich einfach wacher und der helle Monitor reizt sie, die von mir bewegte Mouse ist interessant und sie will auch unbedingt auf der Tastatur rumdrücken wie Papa.

Und sie macht grad in die Windeln. Beschissenes Excel.


Montag, 17. September 2012

Mein Vater war Glaser

So, da sitze ich mal wieder. Um mich herum haben die Unterlagen für Theorie II. Ordnung vor zwei Wochen Platz geschaffen, statt dessen liegen hier nun Unterlagen für Glasbau herum.

Übung 1 ist Theorie, die schieb ich noch vor mir her. Aber mal ehrlich: "Nennen Sie wichtige Begriffe aus DIN 18008"... Wer kommt auf solche Fragen?

Übung 2 ist so gut wie fertig. Mehr oder weniger. Ich spiel halt wieder seit Tagen mit Excel rum, weil eine Handrechnung ja zu schnell erledigt wäre... Gestern habe ich es nach zwei Abenden Arbeit endlich geschafft, dass die Winddruckbeiwerte korrekt mittels SVERWEIS ermittelt werden. Aber das war nicht der schwierige Teil. Schwer war nämlich, dass in der Übung eine Bushaltestelle gebaut werden soll, also ein Tragwerk mit nur drei Wänden. In die Frontseite greift der Wind voll rein.

Was nun also bei einer Handrechnung schnell erledigt und quasi trivial ist stellt sich mit Excel schwerer dar. Man nehme von den geschlossenen Seiten einfach den ermittleten Außendruckbeiwert und kombiniere ihn mit dem Beiwert, der sich aus dem Innendruck eines einseitig geöffneten Bauwerks ergibt.

Ja, klingt simpel. Sag das mal Excel ;)

Wie gesagt, das steht nun. Jetzt muss ich nur noch die halbe Bemessung des Daches eintippen und dafür sorgen, dass für die rechnerisch erforderliche Dicke des Glases (also beispielsweise 25,8 mm) die Excel noch auf die schnelle die richtige gewählte gängige Größe ausspuckt (also 27 mm). Aber das kann ja nicht ganz so schwer sein...

Und zur Not verschachtel ich einfach 10 bis 14 WENN-Funktionen, das ist zwar nervig, aber schneller gemacht als die Fehlersuche.

Übung 3 wird dann wohl etwas umfangreicher, da Isolierglas bemessen werden soll. Isolierglas ist so das typische Fenster im Wohnhaus, und wodurch zeichnet es sich aus? Richtig, durch einen gasgefüllten Hohlraum zwischen den Scheiben. Und wofür sind beengte Gase nunmal anfällig? Richtig, Temperaturen und Luftdruckveränderungen (z.B. geodätische Differenzen zwischen Herstellungs- und Einbauort).

Außerdem ist eine solche Scheibe an vier Seiten gelagert, was also ganz andere Berechnungsansätze erfordert als die Seitenscheiben, die nur oben und unten festgehalten sind.

Aber was solls. Immerhin sollte meine Schnee- und Windlastermittlung bei der Übung schnell gegessen sein :D

Montag, 9. Juli 2012

Die Arbeit hat mich wieder

Auf dem einen Monitor laufen der Editor, in welchem ich das *.lst-Dokument mit den von den Studenten ergatterten Punkten geöffnet habe auf der rechten, auf der linken Seite die zugehörige Exceltabelle, in welche ich die Punkte übertrage und in einer weiteren Spalte ein x für "Übung abgegeben", einen Strich für "keine Ausarbeitung abgegeben" und ein N für "Punkte aberkannt wegen fehlender Teilaufgaben" eingebe.


Auf dem anderen Monitor läuft Akte X, Staffel 5 und erfreut mich meines Lebens, da der Krebskandidat ja doch nicht tot ist...

Oder auch nicht.

Der zweite Monitor bleibt vorerst Wunschdenken. Ich hab derzeit zwar ein paar Mark an die Seite gelegt, aber ich darf nichts mehr ausgeben. Wir müssen ein Auto kaufen, somit ist für die nächsten mindestens 6 Monate alles Geld von mir, Yvonne und sogar das Kindergeld für Zelda verplant, um wenigstens eine gescheite Anzahlung hinlegen zu können. In dem Bereich, in dem wir bisher geschaut haben, sind nämlich viel zu viele Autos dabei, die zwar noch nicht ganz 100.000 km zusammen haben und auch nicht unbedingt älter als 6 Jahre sind, aber dummerweise merkt man ihnen doch schon an, dass sie bereits diverse Jahre einen Besitzer hatten.

Der Skoda Octavia, den Yvonne probegefahren ist, hat sich als Niete heraus gestellt, weil das Getriebe nicht mehr anständig synchronisiert ist. Der Synchronring müsste erneuert werden, das lohnt für den Händler aber nicht mehr.

Der Peugeot 407, den ich mir ausgeguckt hatte, stand bei einem für Yvonne nicht vertretbaren Händler (der typische unabhängige Gebrauchtwagenhändler eben; Südländer, Hinterhof, leicht verdreckt und unmotiviert), außerdem war die Kiste von innen reichlich schmuddelig und ein Raucherauto.

Der Ford Focus, den wir zusammen Probegefahren sind, war irgendwie komisch und hat ab Geschwindigkeiten oberhalb von 50 km/h Geräusche von der Hinterachse von sich gegeben, die etwas zu laut für unser Gefühl waren. Ab gleicher Geschwindigkeit fingen auch meine Eier in der Hose genüsslich an durch untypische Vibrationen zu schlackern. Und er war zu schwach auf der Brust, um uns begeistern zu können.

Dumme Ansprüche, und vor allem bei unserer Lage allesamt viel zu hoch gesteckt. Wir haben nur einfach keine Lust, auf die Nase zu fallen oder jetzt 3.000 €uro beim Kauf zu sparen, die aber in den kommenden Jahren mehrfach reinstecken zu müssen, weil die Kiste schon fertig ist.

Schwiegervater hat sich vor einigen Monaten Yvonnes Mitsubishi zu einem wirtschaftlichen Totalschaden fahren lassen. Kurz darauf nahm er ein Reh mit und die Cops wiesen ihn darauf hin, dass er sich auch einige Tage zuvor noch einen Hagelschaden geholt hat. Und damit man auch wirklich alles auskostet, hat er doch dummerweise vor zwei Wochen auch noch ein wenig Unglück beim Ausparken gehabt und noch mehr Dellen reingehauen. Aber langsam möchte er seinen geliebten Octavia auch mal wieder haben, was wir natürlich voll verstehen und unterstützen, aber uns unangenehm unter Druck setzt.

Heute gabs zum Abschluss in Glasbau noch einen Betriebsbesuch bei unserem Dozenten. Wir haben uns einen Pendelschlagversuch angeschaut und ein wenig über verschiedene Glassorten und deren Bruchverhalten sowie allgemeine Prüfverfahren gesprochen. Dabei haben wir Studenten eine echt miese Show geliefert... Ein Mitarbeiter übernahm unsere Gruppe, weil der Chef noch in Mannheim in einer Besprechung festsaß, und stellte uns kleinere Fragen zwischendurch. Meine Güte, was waren wir unwissend...

Echt peinlich.

Zum Abschluss wünschte uns Onkel HWN noch alles Gute für das Studium und meinte, wenn wir jetzt fertig werden würden, sähen unsere Berufseinstiegschancen äußerst gut aus. "Wenn Sie Fragen haben kommen Sie einfach vorbei. Und wenn Sie Arbeit suchen, kommen Sie auch einfach vorbei."

Da für mich ja noch ein Praxismodul für 3 Monate Vollzeit in einem Ingenieurbüro aussteht, werde ich das wohl mal im Hinterkopf behalten.

Danach ging es ab heim, bewundern wie wahnsinnig übermüdet mein Töchterchen war, später noch zwei Stunden Betreuung von Töchterchen, die so übermüdet war, dass sie anstatt zu schlafen die ganze Zeit einfach nur gebrüllt hat, und dann hab ich aus versehen zwischen einigen alten CDs noch was wieder gefunden, was mir noch ein wenig musikalische Stimmung eingebracht hat.

Doch da leider die GEMA mittlerweile alle Lieder bei YouTube blockiert, kann ich euch nicht TinTinOut feat. Emma Bunton mit "What I Am" zeigen, sondern steige auf einen anderen ultimativen Ohrwurm aus ähnlicher Zeit um - in einer live-Version, weil die Studioversion auch von der GEMA gesperrt wird.



Dummerweise war ich so verrückt, Yvonne zum Geburtstag noch einen H&M-Gutschein zukommen zu lassen, darum darf ich morgen leider nicht daheim bleiben, und mich mit den Massivbau Hausübungen befassen, sondern darf mit shoppen fahren.

...Yay!

Dienstag, 3. Juli 2012

Semesterferien

Ab morgen Nachmittag sind Semesterferien.

Zumindest für mich, rein offiziell gedacht. Die letzte Klausur in diesem Semester ist gestern geschrieben worden, morgen steht nur noch ein Beispiel von Prof. Walter an, also muss es so sein: morgen Nachmittag sind Semesterferien.

Kann man sich nun aber drüber streiten ;)

Offiziell ist die allgemeine Klausurphase in der ersten Woche der Semesterferien, und die allgemeine Klausurphase beginnt erst nächste Woche.

Und inoffiziell wird das mit den Ferien nicht viel werden, da durchaus einige Übungen ausstehen. Derzeit offen sind... eigentlich alle Fächer, die ich in diesem Semester gemacht habe Oo

Bis 30. Juli muss ich mich noch um die 4 Übungen zur Theorie 2. Ordnung im Massivbau kümmern. die 4. Übung davon hab ich von jemandem aus dem letzten Jahr mal gesehen. Das sind 57 Seiten...

Danach folgt wohl sinnvollerweise, wenn ich sowieso schonmal drin bin, die Hausübung in Theorie II. Ordnung. Also dem richtigen Fach dazu. Die ist irgendwie etwas umfangreicher, fürchte ich... Aber Onkel Johannes, verrückt wie der ist, hat die mal eben in ein paar Stunden (weil er keine Lust hatte Massivbau zu lernen) auf 5 Seiten Schmierzettelrechnung durchgemacht. Hallo? Das ist doch gar nicht möglich! Gut, Jo hat das Fach auch letztes Jahr schonmal gehört und ist ein geistiger Überflieger.

Glasbau, ja, Spaß... Hm, die dritte Übung hat er uns noch gar nicht zugeschickt. Oder er hat mich noch immer nicht in seinen Verteiler aufgenommen... Jetzt braucht er das auch nicht mehr. Obwohl es vielleicht noch ganz gut zu wissen wäre, wie es mit Montag aussieht. Wir wollen uns bei ihm im Betrieb treffen und ein wenig Glas zerstören... Hrr hrr. Die Übungen werden auf jeden Fall nicht unmöglich sein, nur einfach viel getippe im Taschenrechner, dann einen Eingangswert zum Prüfen ändern und alles nochmal neu... Wie gut, dass ich mein Excel hab.

Wir nehmen Besuche von den Omas dazu, vielleicht noch eine Woche in Hannover, ein wenig gammeln und schon ist der August vorbei.

Uuuuund Stahlbau bleibt dann für den September, great stuff. Prof. Tobias hat sich ja an einigen Stellen gut ins Zeug gelegt. Ich sollte mich da vielleicht auch langsam mal rein arbeiten, denn mit den ganzen zugehörigen Zeichnungen... Das wird echt eng!

Johannes hat sich, zusätzlich noch mit Unterstützung von Prof. Jürgen, an der TU beworben. Dann stünde ich natürlich allein da und wüsste gar nicht mehr, wo mir der Kopf steht. Aber das muss dann wohl mal so sein, aye?

Mittwoch, 23. Mai 2012

Script um Script

22.05.2012 - 7:05 Uhr

So sitze ich also seit 5:20 Uhr wieder hier, die kleine Dame liegt auf der Couch hinter mir und Mama versucht noch etwas Schlaf zu sammeln. In den vergangenen Stunden habe ich langweilige Scripte für das Thema "Verformungen" in Massivbau gedruckt (jede Woche neue Versionen oder das nächste Thema...) und WinCADES in Version 19.05 (enthält nun auch den Eurocode) installiert und mich kurz durch das Tool zu Rissbreitenberechnung geklickt.

So viel der Bauingenieur auch mit Stahlbeton zu tun hat: ich mag ihn nicht.

Sorry, tut mir ja wirklich leid, aber Komillitone Andy antwortete auf meine Frage, ob er auch Fach XYZ über Stahlbeton hören würde: "Nein, ich habe ein wenig Anspruch an mein Studium." Ich fand die Aussage treffend. An so vielen Ecken läuft einem der "Stb" über den Weg und auch, wenn man gar keine Lust darauf hat, kommt man eigentlich gar nicht um die Fächer herum, wenn man den Mastertitel konstruktiv bestreiten will. Dass andere Fächer verhältnismäßig rar gesäht sind erwähnte ich ja bereits.

So beispielsweise auch Holzbau 3 oder Energieeffizientes Bauen, die zwar im Modulkatalog stehen, der Dozent und Ex-Dekan aber bereits sein drittes "Forschungssemester" betreibt. Forschungssemester... Was forschen die denn bitteschön immer, nachdem sie ein Amt abgegeben haben?! Kommende Woche wurden wir zu einem Vortrag über ein Forschungssemester irgendeines Profs eingeladen.

"Das iPad in der Lehre".

Verarschen, oder was? Was will man denn da forschen? Wenn ich so an Daniel zurück denke, der sich ein iPad zulegte und dann das ganze Semester ständig damit surfte... War das auch sein Forschungssemester? Außerdem baut doch wohl nicht nur Apple Tablet-PCs.

Wie dem aber auch sei, mich nervt das Fach ein wenig, einfach aus dem Grund, weil ich den Baustoff nicht so toll finde. Und natürlich, weil es nicht ganz so trivial ist. Und die Vorlesungsqualität beim zugehörigen Prof seit TWL 1 im 1. Semester stetem Wandeln unterliegt. Die Eigenleistung steigt, die Vorlesungen verkommen mehr und mehr zu Diskussionsstunden über diverse Handhabungen, richtig "Vorlesung" wird selten betrieben.

Man verstehe mich nicht falsch, Eigenleistung soll ja auch erforderlich sein. Aber ein Bäh-Fach steigert die Motivation und Leistungsfähigkeit in der Freizeit nicht sonderlich.

Ich ließ mir sagen, kommende Woche will er die nächste Klausur schreiben... okay... Muss ja auch. Das Semester hat noch rund 8 Wochen (abzüglich 2 Wochen Klausurzeit), uns stehen noch 4 oder 5 abzuprüfende Themen offen... Da muss ich mich jedoch ernsthaft fragen, was er prüfen möchte. Die 90 Minuten Vorlesung letzte Woche haben bei mir nur ein riesiges Fragezeichen hinterlassen und ich könnte nicht einmal sagen, dass er wirklich Stoff behandelt hat.

Aber seis drum, ich werde ja sehen, was heute passiert. Es gibt Stimmen die dafür wetten, dass wir heute bereits nach 30 Minuten mit dem nächsten Thema beginnen.

Yay...

Glasbau finde ich da viel interessanter, auch wenn es sich dort in der Hausübung eigentlich nur um die Lastermittlungen dreht. Die Bemessung der Gläser selbst ist dann eigentlich nur noch Formsache, würde ich sagen.

Dienstag, 22. Mai 2012

Gesundheit

Donnerstag - 17. Mai 2012 - 04:44 Uhr - Vatertag


Gestern habe ich tatsächlich den Hintern ein wenig hoch bekommen und mich mit Glasbau beschäftigt.

Naja, beinahe zumindest. Aber ich habe im Arbeitszimmer gesessen, Unterlagen um mich herum liegen gehabt und Excel angeworfen. Ist das nichts?

Was ich getan habe ist, die Schnee- und Windlast durch Eingabewerte berechnen bzw. aus einer Liste heraussuchen zu lassen. Ist nun nicht so aufwendig, aber immerhin ist es ein Anfang. Schwierig wird es erst, wenn die Dachform ermittelt werden muss bzw. der maßgebende Windsog und -druck. Das ist immer lästig. Aber das werd ich wohl kaum mit Excel automatisieren, das geht über 20 Seiten im Schneider und wäre wohl doch etwas aufwendig... vielleicht...

Später.

Heute wollte ich spaßig weiter machen. Erst wundere ich mich, warum der Project Reloaded Webplayer nicht mehr geht, dann seh ich am Kaspersky Systemicon ein Ausrufezeichen, dann blinkt und blitzt es rot und schreit feurio! feurio! und ein Blick ins Protokoll zeigt, dass ich angeblich Malware habe.

Bei Schnee und Wind haben wir uns wohl eine Infektion eingefangen.

Wo kommt die denn bitte her? Was hab ich denn nun schon wieder gemacht? Keine zwielichtigen Seiten, keine fremden Datenträger, keine komischen Mails geöffnet (soweit ich weiß)...

Die Frage nach dem "wo liegt die denn" beantwortete Kaspersky mit dem Bildnis einer sich selbst in den Schwanz beißenden und auffressenden Schlange - angeblich liegt die Malware irgendwo in Kaspersky selbst.

Grmpf.

Da sitz ich also und überlege, was man da am döfsten macht. Mir werden auch noch drei weitere Meldungen angezeigt, die zwar alle als nicht so schlimm erscheinen, aber trotzdem rot unterlegt sind. Rot ist nicht gut, glaube ich.

Quarantäne? Ach ich weiß nicht...

Desinfizieren? Hm...

Was für ein Müll! Da kauft man teuren Schutz, und wenn es dann soweit ist, dass er nötig wird, traut man sich nicht seine Funktionen zu benutzen, weil man befürchtet, irgendwas unwiderbringlich zu zerstören.

GRMBL!

Tja, überlegen wir mal... Was würde MacGyver tun...?

Oh, Schneestreifen auf dem Monitor, hm hm... Oh, ein...

... bluesreen... (und nein, das da links ist nicht eine Seite aus dem Eurocode 2... den kann man doch gar nicht unentgeltlich ausdrucken...). Herrlich. Hab ich seit, äh, letzten Sommer nicht mehr gehabt, seitdem ich meinen Laptop nicht mehr benutze. Ich dachte schon, mit Windows 7 wurden Bluescreens abgeschafft und durch die tollen (und nicht hilfreichen) ich-sammel-Infos-über-das-Problem-Fenster abgelöst.

Sinngemäß deute ich das Problem so, dass das Fleckensalz zwar den Schmutz entfernen will, dabei aber auch das T-Shirt ein Loch abbekommt. Darum hat sich die Waschmaschine vorsichtshalber selbst ausgeschaltet. Wenn das das erste Mal vorkommt, soll ich die Waschmaschine nochmal wie gewohnt einschalten. Wenn es schonmehrfach vorgekommen ist, soll ich doch bitte alle Waschmittel, Kalkstopp-Tabs und Fleckenmittelchen heraus nehmen und die Wäsche damit waschen...

Ich soll tatsächlich Backups und Virensoftware abstellen, damit es gut läuft? Super. "Hey, ich hab ein schwerwiegendes Problem entdeckt!" - "Gut... Ignorier es."

Ich bin gespannt was jetzt passiert, nach dem reboot.

Sonntag, 20. Mai 2012

Alles neu macht der Mai

4.5.2012

Heute kam die neue Ausgabe der mb-news. Endlich gibt es neue Bemessungstafeln, die auch für die europäischen Normen ("Eurocode" bzw. "EC") passen. Nur insofern schade, dass ich meine anderen so sehr lieb gewonnen habe ;)


Jetzt kann es ja weiter gehen, diesmal gibt es sogar welche für den Stahlbau. Nicht schlecht.

Mal demnächst reinschauen, ich hoffe das erspart mir das große Suchen, was sich mit den nicht-mehr-ganz-so-neuen Normen geändert hat. Ursprünglich fand ich es gut, dass wir noch auf Grundlage der alten Normen die Vorlesungen gemacht haben. Aussage der Profs war, dass sich sowieso noch viel in den neuen Normen ändern wird, dass es keinen Sinn macht, die schon als Lehrgrundlage zu nehmen. Aber mittlerweile sehe ich das anders, wenn ich bedenke, dass wir nun einen Abschluss haben und Unterlagen, was wie gerechnet wird, die aber bereits zum Berufseinstieg nicht mehr up to date sind.

Habe heute gelesen, dass es auch eine neue Auflage der Bautabellen gibt. Die 20. müsste es jetzt sein. Scheibenhonig! Habe erst letztes Jahr die 19. Auflage gekauft und die eigentlich nur zweimal kurz für Stahlbau 2 benutzt (wobei auch hier nicht von "benötigt" gesprochen werden kann). Also waren das reichlich sinnlose 50 €uro Investition.

Hab es heute wenigstens geschafft die 1. Hausübung in Glasbau vorzubereiten. Habe also die Fragen abgetippt, formatiert und bin bereit, die Antworten einzugeben und zu drucken. Fehlen eben nur noch die Antworten :D

Freitag, 18. Mai 2012

Einstieg in den Master - Studieren mit Kind

Wie so oft ist es schwer, die angemessenen Worte zu finden, um ein gewichtiges Thema angemessen einzuleiten. In den vergangenen Tagen gab es häufig Momente, in denen mir ein gut gewähltes Vokabular einfach versagt blieb und die Verzückung überhand nahm.

Auf unserer langen Liste der Wünsche für uns und "sie", wie es werden sollte, welche Rituale wir begehen wollen und ähnliches mehr, ist am Ende nicht viel geblieben bis auf die Gewissheit, dass es auf anderem Wege das Beste für "sie" war. Und unsere Wunden dahinter werden heilen, sehr langsam aber garantiert.




Am Mittwochmorgen, 11. April 2012 um 1:31 Uhr durfte Zelda Maria das Dunkel der Pfalz erblicken und erfreut uns seitdem Tag und Nacht mit ihren 52 cm Größe, 35,5 cm Köpfchen, 3450g, Mamas Augen und Papas Haaren. Und jetzt freuen wir uns darauf, endlich in unsere Wohnung zurück zu kommen, die Tür zu schließen und nicht mehr dem 8 bis 12 stündlichen Schichtwechsel, sondern nur unserer Freude unterlegen zu sein.

Ein Niedersachse, ein Württemberger und ein Pfälzer fahren heim nach Hessen. 


- Sonntag, 15. April 2012, 6:48 Uhr -


Ja, und so kam es dann auch. Ich schreibe diesen Blog am 29. April um ca. 5:00 Uhr morgens, werde ihn aber bekanntlich später veröffentlichen lassen. Diese planbare Veröffentlichung ist schon cool. Wenn man nun auch mitteleuropäische Zeit wählen könnte und nicht bedenken müsste, dass es nach Google-Zeitrechnung erst der 28.4. um 20:00 Uhr ist.

Also.

Die Geschichte der Geburt und allem Drumherum, was schief lief und "improvisiert" werden musste, ist lang und nicht so leicht und fällt wohl eher in die Kategorie "p.P.". Jeder Arzt hat uns angeschaut, als ob wir Aliens wären, wenn wir erneut betonten, wie sehr uns die Situation mitnimmt. Nein, nicht ganz, von Ärzten haben wir allgemein wenig gesehen, es waren mehr einige wenige Schwestern und Hebammen der Asklepios Klinik (siehe "Standort"). Dennoch kann ich diese Klinik nur wärmstens für jede Geburt empfehlen. Die 1x0 km Anreise aus Darmstadt für uns haben sich gelohnt und unsere Interessen, denen wir aufgrund eines deutlich übertragenen Kindes nicht wie gewünscht im Geburtshaus Osan in Seeheim-Jugenheim nachgehen konnten, wurden hier eindeutig bestmöglich vertreten.

Wichtig ist, dass wir an besagtem 15. April 2012 endlich gesund heim kamen, mit unserer Maus unter dem Arm, in unsere "Studentenwohnung" (die mit ihren über 100 m², 4-Zimmer-Küche-Bad-Balkon-Keller-Garagenanteil und der Ausstattung nicht wirklich an eine Studentenwohnung erinnern mag) und damit begannen, die Welt aus ganz neuen Augen zu sehen.

Es mag kitschig oder gar theatralisch wirken, doch diejenigen unter euch mit Kindern werden das Gefühl nachvollziehen können. Es ist eine neue Welt, es ist ein ganz anderes Leben, und - ja - wenn du zwischen zwei Stillzeiten den Blick durch die Wohnung schweifen lässt und dich dabei "an die Zeit davor" erinnerst, kann es sehr gut vorkommen, dass du einen einzigen, riesengroßen Scherbenhaufen siehst.

Das ist normal.

Und das wird vergehen, auch wenn man es sich nicht vorstellen kann oder diese ewig gleichen alles-wird-gut-Floskeln nicht mehr hören kann.

Wie unsere Elke so schön sagte: die ersten drei Tage sind schrecklich, die ersten drei Wochen sind anstrengend, nach den ersten drei Monaten fängt es an Spaß zu machen. Eine Hebamme in der Klinik formulierte ähnliches: diese Friede-Freude-Eierkuchen Geschichten in denen besonders am Anfang alles rosa ist, von denen man erzählt bekommt, sind Bullshit. Die schönen Momente sind am Anfang nicht da, man muss sie suchen und viel dafür aushalten.

Erst gestern fragte mich ein alter Freund, ob mir das Vatersein schon Freude bereite und wie es um meinen Schlaf bestellt sei. Natürlich antwortete ich, dass alles rosa ist... Das stimmt auch irgendwie. Wenn Madamme drei Stunden auf dem Sofa geschlafen hat fühlt sich sogar eine volle Windel und Hungergeschrei irgendwie quietsch-pink und toll an. Man vergisst zu gern und zu schnell, dass es auch schier endlose, kack-braune und schwarze Stunden gibt.

... lächeln und winken.

Am schlimmsten waren allerdings die Tage in der Klinik, wenn alle 8 - 12 Stunden ein Schichtwechsel da war und jede Schwester eine andere Philosophie verfolgt (muss ja nichts schlechtes sein) und man zusätzlich zu seiner eigenen Hilflosigkeit auch noch in völlig fremder Umgebung ist.

Über meinen Schlaf kann ich mich kaum beklagen. Mittlerweile ;)

Auch wenn das meiste unserer Tagesabläufe eher improvisiert ist stellt sich dahinter langsam eine gewisse Regelmäßigkeit ein, die man kaum als solches erkennt, aber unbewusst dennoch auslebt. Kleinigkeiten sind bereits planbar.

Mein Vortrag, und somit der Abschluss meines Bachelorstudiums, fand am 26. März statt, also streng genommen am 1. Vorlesungstag. Die Einführungsveranstaltung in "Glasbau" habe ich also dadurch verpasst. Die gesamte 1. Woche lies ich nach dem Stress der vergangenen Wochen bereitwillig ausfallen, also ebenso "Spezielle Probleme des Massivbaus", das "Stahlbau Projekt" und "Theorie II. Ordnung". Eventuell wollte ich noch weitere Fächer besuchen, aber das verlief sich in den weiteren Wochen im Sande, zum einen aus zeitlichen Gründen, zum anderen nicht zuletzt wegen den Dozenten.

Der Geburtstermin war am 29. März, und so verbrachten wir die Zeit mit Warten. Die Tage verstrichen jedoch, ohne einen Fortschritt. Die ersten zwei Wochen wollte ich zumindest zuhause bleiben, doch in dieser Warteposition konnte ich mir auch nicht vorstellen, an den Vorlesungen teilzunehmen. Und somit warteten wir gemeinsam daheim...

Warten verbreitet Surealismus. Ungelogen. Du konzentrierst dich nur noch aufs Warten, hoffst darauf, "etwas" möge passieren. Doch durch das Warten auf dieses "etwas" verlierst du die Schwangerschaft und das lang ersehnte Kind aus den Augen. Du lebst in den Tag hinein, planen lohnt sich nicht (es kann schließlich jederzeit losgehen) und die einzigen Fixpunkte in deinem Alltag sind die zwei- bis täglichen Kontrollbesuche bei der Hebamme (bzw. im "regulären" Fall einer Krankenhausgeburt beim Frauenarzt). Alles andere geht unter und du weißt nach einigen Tagen nicht mehr, was eigentlich nach dem Warten sein wird.

Somit verstrich mehr als eine weitere Woche, ich verpasste weitere Vorlesungen und achtete auch nicht wirklich darauf. "Nächste Woche ist alles geschafft, dann kannst du nebenbei Unterlagen von Komillitonen einholen", dachte ich. Aber es geschah nichts.

Ostersamstag siedelten wir unter Tränen in die Klinik über. Der Befund von Yvonne mit ihren massiven Ödemen sah einfach nicht gut aus und kostete so viel Kraft, dass Elke uns davon überzeugte, dass wir auf den natürlicheh und heimischen Flair des Geburtshauses aus Sicherheitsgründen verzichten sollten, zumal es sich nicht abzeichnete, dass innerhalb der 10-Tage-Grenze die Geburt zu erwarten sei (bei Entbindungstermin + 10 Tage tritt das Geburtshaus zurück und überstellt aus Sicherheitsgründen an ein Krankenhaus. Elke wäre, sofern wir in eine hessische Klinik gegangen wären, unsere Beleghebamme geblieben und wäre bei einer Geburt mit uns im Krankenhaus gewesen, sie empfahl uns jedoch die Klinik in der Pfalz, die am ehesten unserer Philosophie entsprach). Nachdem wir morgens noch neue Sticks für mich und ein Wii-Spiel zum "rausschaukeln der Kleinen" gekauft und um 12 den Termin mit Elke hatten standen wir also gegen 15 Uhr wieder in unserer Wohnung und begannen in eilig meine Tasche zu packen, Yvonnes Tasche um einige weitere Klamotten zu füllen, die Wohnung grob zu reinigen und alles essbare einzufrieren und brachen gegen 16.30 Uhr auf.

Die Tage verstrichen, am Mittwoch wurde uns unser Schatz dann doch von den OP-Ärzten geholt und somit auch unser Wunsch kurz nach der Geburt nach hause zu fahren zerstört. Die Entlassung nach einem Kaiserschnitt ist regulär frühestens am 5. Tag, auf eigene Verantwortung nach dem 3. Tag möglich. Eine weitere Woche verstrich.

Mit einem 5 Tage jungen Säugling standen wir dann also in der Wohnung. Hat sie hunger oder volle Windeln? Rülpsen? Furzen? Gar alles gleichzeitig? Aus welchem Grund auch immer, sie fand genug Gründe um zu schreien und als Unwissende gingen wir immer die ganze Liste der "Lösungsmöglichkeiten" durch. Ca. alle 90 - 120 Minuten. Bis wir geringe Steigerungen der Zwischenzeit und unserer Effizienz verzeichnen konnten verging eine weitere Woche, in der ich wenigstens für "SpezProbz MB" das Rissbreiten-Script und die Hausübungen ausdruckte sowie die ersten 80 Seiten Bildpräsentation aus Glasbau.

In der vergangenen Woche begann ich endlich damit, zumindest die ersten 15 Seiten aus Massivbau zu bearbeiten und habe drei Tage für die erste von 5 zugehörigen Hausübungen geschafft. Ich hoffe die anderen gehen schneller, wenn ich erstmal wieder drin bin.

Immer, wenn wir anfangen von einer Regelmäßigkeit in Zeldas Schlafgewohnheiten zu sprechen, stellt sie sich darauf mit einem völlig anderen Rythmus ein. In dieser Woche liegt ihre Schlafenszeit zwischen 21:30 und 23:30 Uhr, ein Nachtmahl gegen 2:30 Uhr und die letzten drei Tage ist sie dann mit B. Eng. Papa zwischen 4 und 5 nach einem weiteren Snack ins Arbeitszimmer gewechselt. Auch jetzt liegt sie hinter mir auf dem Sofa, schwitzt sich in der rosa Polyester-Entchendecke von Oma (in der schon Mama ihre Säuglingszeit verbrachte) halb zugrunde und genießt es, bei jedem kleinen Grunzen oder unruhigem Zappeln die Hand auf die Brust gelegt zu bekommen, während sie darauf wartet, zwischen 7 und 9 wieder über Mama herfallen zu dürfen.

Mein Lernzeitfenster liegt also seit etwa 4 Tagen zwischen 4 und 8 Uhr morgens, wovon die erste Stunde für Kaffee und sinnloses in verbleibender Trance des Halbschlafs untergeht, die zweite Stunde bei vollem Bewustsein versehentlich vertrödelt wird und weitere 30 bis 60 Minuten dazu benötigt werden, bewusst den inneren Schweinehund abzumurksen.

Gar nicht so einfach.

Weitere Reize, neben Kind und Internet, erscheren das natürlich noch erheblich, da ich vor zwei Tagen zu meinem 29. Geburtstag von Yvonne einen Nintendo 3DS geschenkt bekommen habe. Aber nicht irgendeinen, sondern die limitierte Zelda-Edition (ultimativ, ehrlich), dazu noch Starfox (Yay!), in der Wii liegt seit einigen Tagen Pandora's Tower, ich will eigentlich Skyward Sword aus Pflichtschuldigkeit noch zuende spielen, Other M will ich die gleiche Chance gewähren, in meinem Schreibtisch liegt seit Dezember (oder so) Lego Harry Potter (Jahre 5-7) und natürlich lockt auch diverses anderes - beispielsweise will ich mal versuchen auf meinem XP-System Rollercoaster Tycoon zum Laufen zu bekommen, das das ja unter Windows 7 nicht möglich ist (Schweinerei! I KILL YOU!).

Aber nein, hier muss wohl mal etwas unternommen werden. Fernseherverkauf oder so... Strom abmelden... Irgendwie sowas.

Ich ließ mir nämlich berichten, dass in einer Woche die Klausur über Rissbreiten in Massivbau stattfindet. Und Ende Mai / Anfang Juni die Klausur in Theorie II. Ordnung. Die erste Hausübung in Glasbau wird auch in einer Woche fällig und vielleicht möchte Johannes auch gern mal mit unserem Stahlbau Projekt beginnen.



-( 1,5 Stunden Babypause )-



Somit stehe ich also wieder vor dem gleichen Dilemma wie jedes Semester: Aufraffen, wo doch gerade die neugewonnene Freizeitgestaltung so schön und spannend ist. Ab diesem Mal allerdings mit Addon.


So sieht das Stichwort "Studieren mit Kind" am praktischen Beispiel aus. Eine noch bessere Möglichkeit (ja nach Stimmung des Sprösslings) ist jedoch ein Tragetuch. Schön eng vor die eigene Brust gebunden und gehalten schläft die Maus einige Stunden und Papa hat beide Hände frei zum lernen.

Heute bin ich hundemüde. Ich war heute um 4 durchaus gewillt nicht mit ihr aufzustehen, obwohl es so geplant war. Leider machte meiner Faulheit die Liegeposition einen Strich durch die Rechnung und ich konnte meinem Rücken keine weitere Minute im Bett gönnen. Als Fazit bin ich jetzt recht übermüdet, mag mich aber nicht mehr hinlegen, weil ich sonst den halben Tag verschlafe.

Außerdem habe ich heute noch keinen Finger für die Übungen krum gemacht, was ich dringend ändern sollte.

Tagsüber lernen, hm, das passt nicht so recht mit meiner Stimmung zusammen. Nachdem Yvonne aufgestanden ist verspüre ich wenig Lust weiter zu lernen. Es fühlt sich einfach angenehmer an, wenn wir zusammen im selben Raum sind, auch wenn wir nichts zusammen machen. Sitzt sie hinter mir auf der Couch im Arbeitszimmer wirkt das aber irgendwie beklemmend, und im Wohnzimmer mag ich nicht lernen, sich dort auszubreiten ist unpraktisch.

Also auch hier wieder den eigenen Trott überwinden, sonst wird das nichts.

Die nächsten Tage werden auch nicht so recht frei für Lernerei einzureden sein. Nachher kommt eine Komillitonin von Yvonne, morgen muss ich wohl kurz zur Hochschule und mich um meinen HiWi-Arbeitsvertrag kümmern, Dienstag sind wir bei Yvonnes Eltern, Mittwoch gehe ich mal zur Vorlesung und nehme im Anschluss gleich Arbeit mit nach hause (wobei ich noch aus dem Wintersemester eine Hausübung Stahlbau korrigieren muss, das ging irgendwie unter).

Wenn also nicht jetzt, wann denn bitteschön dann?

In diesem Sinne: bis demnächst.