Pro Semester sind nach Regelstudienzeit und Prüfungsordnung 30 Creditpoints (CP) fällig. Diese werden nach dem ECTS (European Credit Transfer System) berechnet, heißt soviel wie: Zur Vergleichbarkeit aller Studiengänge in Europa wird ein Fach mit X CP berechnet, jeder CP bedeutet 30 Stunden je Semester an Arbeitsaufwand.
Level C Module für einen Masterstudiengang haben regulär 2,5 CP =75 h/Semester = 90 min Vorlesung/Woche + kleines Referat / Ankreuztest / Fachgespräch. Die Studienordnung fordert davon 4 Stück bzw. 10 CP. Aussage (sinngemäß): Katalog C Module kannst du in jedem Fachbereich der Welt machen, solang es kein Bauingenieurwesen ist.
Da sollte man meinen, dass es an der Hochschule Darmstadt genug Fachbereiche gibt und somit auch genug Auswahlmöglichkeiten, um sich die C-CP zusammenzusammeln... Aber - wie erwähnt - bleibe ich dann doch wieder nur beim FBA hängen, der allerdings nicht einmal in der Lage ist, einen sinnvollen Modulkatalog auf die Beine zu stellen (also ALLE Fächer aufgelistet, Beschreibung dazu, Voraussetzungen, Literatur, Aufwand, Leistungsnachweis, Anforderungen, etc.). Und aus einer quietschbunten und unübersichtlichen pdf, die sie scherzhaft "Stundenplan" nennen und in welcher auf zwei DIN A4 Seiten zeitgleich alle Fächer der Studiengänge Bachelor Architektur, Master Architektur, Bachelor Innenarchitektur und Master Innenarchitektur befindlich sind und die man weder in s/w noch farbe ordentlich und vor allem lesbar ausdrucken kann, versuche ich dann doch tatsächlich meine letzten 2 fehlenden C-Module herauszuangeln und in unseren familiären Zeit- und Stundenplan einzubinden.
Über den Arbeitsaufwand von Fächern des Level A habe ich mich ja vor zwei Semestern anhand des Beispiels "Spezielle Probleme des Massivbaus" schon aufgeregt. Regulär 7,5 CP =225 h/Semester = 180 min Vorlesung/Woche + Hausübungen (zumindest in Vertiefungsrichtung K) + dicke Klausur. Die Studienordnung fordert davon 4 Stück bzw. 30 CP.
Diese 4 Stück habe ich bereits. Bzw. mit Noten versehen sind es gar nur zwei einzige... In SpezProbz MB fehlt mir das Thema Rissbreiten mit zugehörigen Übungen sowie Teilklausur (was übrigens heute mittag um 12 losgeht und Anfang Mai in besagter Teilklausur gipfelt), Baudynamik konnte ich mangels Lernzeit nicht abschließen und muss versuchen, im Sommer den Quereinstieg zu schaffen. Außerdem habe ich noch Theorie II. Ordnung und SpezProbz Stahlbau abgeleistet.
Angenommen ich wäre mit einer der erhaschten Noten nicht zufrieden und würde ein weiteres A-Modul als Ausgleich ablegen wollen... Das einzige K-A-Modul (ja, welch Wortwitz in der Abkürzung, den kA = keine Ahnung), das überhaupt noch angeboten wird, nennt sich "Spannbeton 2", und keine 10 Pferde können mich dazu bringen, mir das Fach noch anzutun. Mich nervt Stahlbeton langsam, mich nervt der Prof mit seiner Schönlingsart, gepaart mit nicht sonderlich hoher Kompetenz, und in diesem Semester hab ich "mangels" Betreuungszeit für unsere Tochter sowieso keine Zeit, mir Freitags da zwei Blöcke anzutun.
Prof. Detlef sagte einmal:
"Entgegen dem weit verbreiteten, und sich hartnäckig haltenden, Irrglauben, wird bei uns an der Hochschule kein K-Master angeboten. Ebensowenig ein W-, V- oder B-Master. Angeboten wird nur ein allgemeiner Masterstudiengang des Bauingenieurswesens. Es "fehlen" also nicht aus irgendeinem Vertiefungsbereich Fächer oder der Modulkatalog sei zu dünn, denn wenn Sie nicht nur bei den Konstruktiven, sondern auch den 3 anderen Vertiefungen in den Stundenplan schauen, ist unser Angebot tatsächlich immens groß!"
Ja... Auszug Prüfungsordnung, wobei besonders (3) hier genannt werden sollte:
§ 5 Erforderliche Punkte für den Abschluss
(1)
Für den erfolgreichen Abschluss des Studiums sind 90 Punkte (im Folgenden mit CP = Credit Points) gemäß dem European Credit Transfer System (ECTS) zu erwerben.
Hierbei sind aus den Katalog A-Modulen 30 CP,
aus den Katalog B-Modulen 20 CP
und aus den Katalog C-Modulen 10 CP
nachzuweisen.
Darüber hinaus werden durch das Abschlussmodul 30 CP erworben.
(2)
Die Studierenden können die Inhalte des Studiums der angestrebten persönlichen Profilbildung entsprechend im
Rahmen des Curriculums frei bestimmen.
(3)
Durch den Nachweis von mindestens 65 CP aus Modulen eines Studienschwerpunkts kann im Rahmen dieses Studiengangs ein wissenschaftlicher Schwerpunkt gesetzt werden. Dieser kann im Abschlusszeugnis auf Antrag ausgewiesen werden.
Mir stellt sich jetzt anhand eines Studienganges mit 90 CP, von denen allein 30 CP die abschließende Masterthesis einnimmt, die Frage, ob und wie entschieden wird, dass eine Masterthesis einer Vertiefungsrichtung zugeordnet wird, da anders ja keinerlei "Spezialisierung" möglich wäre.
Zuletzt bleiben dann noch B-Module. Regulär 5,0 CP = 150 h/Semester = 180 min Vorlesung/Woche + Übungen / Zwischenreferate / Sonderaufgaben + kleines Referat / Ankreuztest / Fachgespräch.
Insgesamt habe ich den K-Modulplan mittlerweile so weit abgegrast, dass ich mit Fug und Recht behaupten kann: es gibt nichts mehr, was mich interessiert. Wobei "gibt" in diesem Fall der Interpretation als "wird (...) angeboten" unterliegt. Übrig bleibt Spaß wie "Beton und Umwelt" oder ähnliches... Und natürlich noch weitere Sachen, die mich interessieren, die aber gar nicht erst angeboten werden. Energieeffizientes Bauen zum Beispiel, wobei Prof. Detlef da ganz deutlich sagte, dass es eine Karteileiche sei, die noch nie angeboten wurde und nur aufgrund der potentiellen Möglichkeit aufgeführt wurde... wobei dann doch kein vorrätiger Professor die Möglichkeit einer Lehre darin habe. Yay! Das Holzbau Projekt gäbe es auch noch, ist jetzt neu und blitzt und blinkt. Wird aber erst im Wintersemester erstmalig angeboten, da sich Prof. Tobias sonst die eigene Kundschaft für sein Stahlbau Projekt streitig machen würde. Letzteres hatte ich ja auch einmal begonnen, aber ich werde es in diesem Semester mangels Betreuung nicht abschließen.
Also ein Blick über den Tellerrand. Bei den Verkehrsvertiefern interessiert mich ganz und gar nichts... sorry. Bei den Wasserleuten auch nicht wirklich. Die Bauwirtschaft sollte mir für immer gestohlen bleiben mit ihrer Paragraphenreiterei, das stand schon im 1. Semester für mich fest, aber hier werden wenigstens noch einige Fächer angeboten, die namentlich einen praktischen Nutzen haben. Aber auch nicht viele.
So sitze ich jetzt beispielsweise in "Bauen im Bestand", obwohl ich die Befürchtung (anhand meiner Erfahrungen mit Prof. Axel) habe, dass es hier ausschließlich für den Dozenten darum geht, irgendwie die Zeit rumzukriegen und Bezahlung zu erhalten (seine Weckfunktion bimmelt grundsätzlich 10 Minuten vor Vorlesungsende, was zu einem schlagartigen Abbruch seiner "Vorträge" führt, er kommt auch regelmäßig zu spät, ist etwas zu unflätig für meinen Geschmack, was in seinen Augen wohl "Witz" sein soll... Vielleicht erinnert sich der eine oder andere Leser ja an meine Schilderungen bezüglich dem schreeecklichen PAusVors vor einigen Jahren - der ist das). Die erste Veranstaltung bestärkte mich in dieser Befürchtung eigentlich nur. Dummerweise gibt das Fach nur 2,5 CP und somit sitz ich wieder da und darf mir noch ein "halbes" anderes Fach suchen.
Wie der Zufall wollte stolperte ich aus der Vorlesung ohne Pause in einen "Seminarraum" (der mir aufgrund seiner Sonnenzuwendung und dementsprechender permanenter Fenster- und Türöffnung und seinen nur 5 x 5 Meter messender Fläche sofortigst brechende Kopfschmerzen bereitete) in die Einführungsveranstaltung zu "Nachhaltiges Bauen", auch ein B-B-Modul mit nur 2,5 CP. Das wurde seltsamerweise gar nicht im Stundenplan aufgeführt, ich bemerkte es nur versehentlich durch Hörensagen...
Ich hatte gehofft, dass die Dozentin, die sowieso auf eine Veranstaltung in mehreren Teilblöcken aus war um Mitte Mai bereits den Modulabschluss zu erreichen, beispielsweise 2 Termine an zwei Samstagen vorschlagen würde. Ich meine, was gibt es denn besseres? Im Raum saßen 14 oder 15 Leute, aus diversen Semestern, aus verschiedenen Schwerpunkten... Da gibt es schlichtweg keinen gemeinsamen Termin, den man finden kann.
Nun stelle ich mir gerade die Frage, wie ich es politisch korrekt ausdrücken und dennoch meinem Ärger Luft machen kann... Sagen wir einfach, dass ich allein für den Vorschlag der Samstage von 8 der Rauminsaßen beinahe zu Kreuze getragen wurde, obwohl diese Personen mit dem Christentum aufgrund der eigenen Herkunft bis auf die Kreuzzüge um das Jahr 1000 nichts gemein haben.
Warum machen solche Leute... Ach, schon okay, ich kenne die Antwort schon. Die Vertiefen Bauwirtschaft, weil es da schöne Anzüge und weenig Dreck gibt, man große Reden schwingen kann und alle Welt behauptet, dass man heutzutage in der Bauwirtschaft das dicke Geld im Bauingenieurswesen machen kann. Letzteres stimmt wohl, wenn ich mir die unterschiedlichen Klamotten und Autos unserer Profs ansehe.
Nun, äh, ja, vermutlich wird auch das Fach also nicht klappen, denn wenn die Dozentin den Donnerstagstermin beibehält - irgendwie - kann ich nicht. Die Tagesmutter arbeitet nur bis 14 Uhr und macht bereits jeden Mittwoch eine große Ausnahme für uns, ich muss dann also um 14 Uhr aus Bauen im Bestand heraus und quasi durch Raum und Zeit diffundieren, um zeitgleich mein Töchterchen abzuholen... Das wird spannend.
Was dann noch aussteht ist das Praxismodul, ein Level C und die Masterthesis, dann bin ich angeblich fertig.
Was?!
Das kann ich gar nicht glauben.
Jedes Mal, wenn ich darüber nachdenke, wird der Gedanke unglaubwürdiger.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen