Der Bachelor (B. Eng., Prüfungsordnung 2006) sowie Master of Engineering (M. Eng., Prüfungsordnung 2011), die Hochschule Darmstadt und das Studienfach Bauingenieurwesen - von einem "Insider" über diverse Semester berichtet. Alles rund um das Studium, also ein wenig Alltag, ein wenig Anforderungen, ein wenig Angst, ein wenig Lob, ein wenig Gemecker, ein wenig finanzielles, die Studentenwohnung und mit Kind studieren.
Donnerstag, 7. Juni 2012
White noise
Das ist weißes Rauschen. Und so klingt es. Und so lässt es sich definieren. Und ob man es glaubt oder nicht: es gibt Seiten, die mit so etwas Geld verdienen, nämlich beispielsweise durch den Verkauf von Apps für diverse Endgeräte, die dann dieses weiße Rauschen, auf Wunsch aber auch braunes oder lila Rauschen abspielen.
Es gibt Menschen, denen fällt es beispielsweise nach dem Umzug aus der Stadt in eine ruhigere Gegend schwer, sich nachts ohne den gewohnten Lärm zurechtzufinden. Oder Menschen, die bei Regen besser einschlafen. Das Plätschern eines Baches soll ja auch sehr beruhigend sein.
Und für all diese und weitere Menschen wurden solche Apps geschrieben. Gibts auch noch mit Schnörkeln drumherum, beispielsweise Sleeptimer etc.
Ich persönlich finde weißes Rauschen nach einigen Minuten ziemlich doof. Es wird lästig. Lästig ist es bereits am Anfang, aber nach einigen Minuten hämmert es sich quasi in meine Gedanken und füllt den großes Leerraum in meinem Kopf vollständig aus.
Und trotzdem hab ich eine solche App. Nicht die der oben propagierten Seite, sondern eine kostenlose. Diese da.
Die gibts im Appstore von Google auch zum Anschauen. Und die kann nicht nur weißes Rauschen (wobei ich übrigens seit diversen Absätzen überlege, ob es sich bei "weißes Rauschen" um einen Eigennamen handelt und das 'w' dementsprechend großgeschrieben gehört), sondern auch Gewitter, Regen, Plätschern, Dingens, Bummens, Hottentotten und - mein favorite! - Eisenbahngeräusche. Das klassische Rumpeln von gusseisernen Radreifen auf schlanken, warmverformten Schienensträngen...
Nein. Ich brauch das nicht zum Einschlafen. Aber Kinder fahren auf sowas tierisch ab. Nicht im Sinne von Partystimmung, sondern im Sinne von cooldown. Merkt euch meine Worte: wenn sich ein Baby so richtig in Rage schreit und die Eltern sich gegenseitig bereits dabei helfen die Schlaufen um die Hälse zu knüpfen, weil sie einfach schon alles seit Stunden durchprobiert haben (tragen, schaukeln, wickeln, füttern, kuscheln, warmhalten - viel mehr Optionen hat man bei einem Kind gar nicht, wobei auch das Kuscheln nur ein Addon für die Eltern ist, dem Baby ist das völlig Wurst) und das Kind trotzdem schreit wie am Spieß - weißes Rauschen kann helfen.
Es gibt auch andere Varianten. Zum Beispiel riet uns die Apothekerin, es mit einem Fön gegen die Bauchschmerzen zu versuchen. Die Wärme würde ihr gut tun und das Rauschen sie beruhigen - trotz erheblicher Lautstärke. Die Lautstärke macht dem Kind gar nichts, denn stellt euch einmal vor wie es ist, wenn ihr tierisch hungern müsst und euer Magen laut knurrt. Und nun stellt euch vor, ihr liegt in einer Fruchtblase, das linke Ohr direkt gegen den Magen gepresst, das linke Ohr am massiv agilen Darm und alle anderen Richtungen sind vom ordentlich pumpenden Blutkreislauf eingehüllt, der durch die Adern pulsiert - da stört euch kein Geräusch mehr später!
Und besagtes weiße Rauschen soll angeblich am bekömmlichsten sein, da es die größte Bandbreite aufweist - mir reicht jedoch auch lila Rauschen um mich irre zu machen.
Nun, wieso gehört das Thema in einen Studiums-Blog?
Nicht etwa, weil sich der moderne Student über seine technische Ausstattung definiert und ich gelegentlich abends auf mein Smartphone verzichten muss - damit komme ich klar.
Ich möchte an dieser Stelle nur darauf hinweisen, dass weißes Rauschen vielleicht auf Babys und andere Zielgruppen beruhigend wird, für den Bauingenieur allerdings unglaublich wenig dienlich, gar kontraproduktiv, ist, wenn man sich dabei mit speziellen Problemen des Massivbaus befassen muss.
Unverträglich, tierisch unverträglich.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen