Das Semester beginnt.
Das bedeutet, dass wohl auch in naher Vergangenheit Semesterferien waren, aber so richtig "Ferien" wie zu Beginn des Studiums erwartet waren das nun auch nicht.
Kind, klar, da bleibt nicht viel Zeit für tagelanges Gammeln etc., aber auch, dass man die erste Hälfte der Ferien damit beschäftigt ist, Übungen und Abgaben nachzureichen, macht den Freizeitkonsum nicht wirklich quantitativer.
Aber ich will mich ja gar nicht beschweren, zumindest heute nicht. Ich stellte gestern nur eine Konstante zwischen mehreren Semestern fest: Anfang des Semesters ist man noch stets vollgefüllt mit Illusionen, was man alles wie auf die Reihe bekommt bzw. was man sich nebenbei so vornimmt und gern tun würde.
So hatte ich vor ca. einem Jahr gerade so richtig Erfolge bei Gran Turismo 5 zu verzeichnen (wohl eher persönliche als ernstzunehmende) und brachte den Karriere-Modus weit voran, näherte mich den letzten Stufen an Herausforderung, den Langzeitrennen.
Etwa im Oktober hatte ich Yvonnes Kommilitonen René vorgewarnt, dass es ca. Ende November soweit sein könnte, dass ich endlich bei den 24 Stunden Rennen angekommen sein werde und wir uns da gemeinsam die Tage um die Ohren hauen könnten.
Da hatte ich die Rechnung wohl ohne das Semester gemacht, denn schlagartig sauste meine Spielzeit über wenige Tage in den Keller bis nahezu auf null. Es ergab sich irgendwie nicht mehr und meine Abend- bzw. Nachtstunden, die ich dafür vorher aufgewendet hatte, verschwanden in einem Wust aus Hausübungen.
Ich glaube seither habe ich, außer auf meinem 3DS, kaum mehr etwas nennenswertes gespielt.
Armer alter Mann.
Und auch jetzt bin ich gerade voller Schaffensdrang, habe gestern nach kurzer Spielzeit überlegt, ich könne die Abendstunden anstatt zum Sterben auf dem Sofa doch wieder einmal zum Spielen benutzen und vielleicht gar irgendwann die 24 Stunden von le Mans eines Tages tatsächlich angehen.
Aber nicht bei der Leistung, die ich gestern (nach immerhin einjähriger Pause) ablieferte. Da sollte ich gleich in der Box bleiben.
Zuerst einmal steht heute Brückenbau an, morgen ein Meeting mit Johannes, Mittwoch das Holzbauprojekt und dann müsste ich auch deutlich einmal zusehen, dass die 6. Übung in Plastizität mal etwas wird. Ein lästiges Übel mittlerweile. Schade eigentlich, denn obwohl sich der Prof Mühe gibt, euphorisch für das Themengebiet ist und seine Hilfe zumindest theoretisch immer anbietet fühlt man sich mit dem ganzen Zeug doch eher nur allein gelassen und es zieht sich wie Kaugummi. Und den Arbeitsaufwand für ein Level B habe ich glaube ich schon lang überschirtten.
Der Bachelor (B. Eng., Prüfungsordnung 2006) sowie Master of Engineering (M. Eng., Prüfungsordnung 2011), die Hochschule Darmstadt und das Studienfach Bauingenieurwesen - von einem "Insider" über diverse Semester berichtet. Alles rund um das Studium, also ein wenig Alltag, ein wenig Anforderungen, ein wenig Angst, ein wenig Lob, ein wenig Gemecker, ein wenig finanzielles, die Studentenwohnung und mit Kind studieren.
Sonntag, 6. Oktober 2013
Illusionen
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