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Donnerstag, 16. Februar 2012

History Blog #211

Die Reihe "History Blog" besteht aus Kopien aus meinem eigentlichen und aktuellen Blog, in dem ich alles raus lasse. Die Blogs, die von dort hier herüber wandern, drehen sich ausschließlich im weitesten Sinne um das Studium und sollen einen Einblick auf mein Leben bis zum Studienabschluss an der Hochschule Darmstadt vermitteln.

Bis ich die Gegenwart erreiche wird hier täglich ein History Blog neu veröffentlicht.



Erstveröffentlichung: Dienstag, 22. März 2011 - 15:57


Ursprünglicher Blogtitel: "Und danach."



So, was gibts von der Klausur-Front zu berichten?

Ich hab fleißig losgelegt, musste nur zweimal äußerst kurzzeitig mit Übersichtsproblemen kämpfen, allgemein hatte ich aber ein eher gutes Gefühl bei der Bearbeitung.

Wie es meistens so ist: wenn ich nach der Klausur einfach so heim gehen würde ohne mit irgendjemandem zu sprechen wäre mein Gefühl richtig gut. Dummerweise bin ich nicht sofort gegangen.

Aufgabe 1, die Aussteifung, hat mich 60 von 120 Minuten gekostet und ich habe sie nur für einen (wenn auch den wesentlich aufwendigeren und somit Punkte-relevanteren) Lastfall berechnet.
Nach der Klausur wurde mir dann aber ein "Lesefehler" der Aufgabenstellung aufgezeigt. Die Aufgabe lautete wohl, man solle eine Wand für zwei Lastfälle nachweisen, also alle nötigen Kräfte und Spannungen berechnen. Ich habe die Wand aber bemessen, also nur den einen Lastfall aus Zeitdruck berechnet und berechnet, wieviel Stahl in die Wand muss, damit sie in alle Richtungen hält, nicht knickt, nicht reißt etc. Was ich getan habe ist nicht falsch, aber es war schlicht nicht gefragt...

Die Plattenbemessung kam mir gleich etwas komisch vor, ich habe nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt.
Nach der Klausur wurde mir von Komillitonen verdeutlicht, dass ich das nicht sonderlich richtig gemacht habe, außerdem habe ich nur etwa ein Drittel gemacht, bei dem ich mir sicherer war als bei dem Rest.

Aufgabe 3 war eine Stütze. Die sind "grundsätzlich" ganz einfach, haben aber Macken und - vor allem - ich habe sie nicht geübt, daher habe ich nur die Kräfte berechnet, für die sie bemessen werden muss. Da ich das aber auch erst ganz am Ende der Zeit getan habe kam ich auch gar nicht mehr weiter.

Aufgabe 4, Durchstanzen von der Stütze aus Aufgabe 3... "Durchstanzen" müsst ihr euch einfach so vorstellen: nehmt ein Stück Pappe und legt es auf einen Bleistift. Soweit ja kein Problem. Wenn ihr nun aber oben draufdrückt ist irgendwann der Punkt erreicht, an dem der Stift durch die Pappe piekst. Wären das eine Decke und eine Stütze wäre klar, dass das Obergeschoss den Abgang macht. Also muss die Decke so mit Stahl armiert werden, dass sie nicht ab- bzw. ausreißt.
Während Aufgabe 1 26 Punkte schwer war gab diese Aufgabe nur 7 Punkte, dementsprechend auch der Arbeitsaufwand. Nach nicht allzu viel Zeit war ich damit fertig, wusste zwar, dass ich etwas falsch gemacht hatte, dachte aber, dass der Rest meiner Rechnungen richtig sein dürfte.
Nach der Klausur dann ein Komillitone: "Naja, es war wieder sehr viel, aber man muss eben wissen, was man wählt." Der Prof: "Ja richtig, zum Beispiel die Stütze S1 nicht auf Durchstanzen nachzuweisen."
Über unseren Köpfen tauchten bei dieser Formulierung Fragezeichen auf, daraufhin die Frage von ihm, wie viele Teilnehmer die Stütze denn nachgewiesen haben. gut 70 % der Hände recken sich in die Höhe.
"Wieso das denn? Die kann nicht durchstanzen... Da ist doch ein Unterzug drunter!"
(Stellt euch vor es läge ein Stift quer auf dem anderen Stift von vorhin und die Pappe liegt wiederum dort oben drauf. Da reißt nix...)
Kurz gesagt: eine halbe Minute Aufwand, eine Zeile geschrieben und schon ganz schnell 7 Punkte verdient... Mal ehrlich, das sit fies, aber schon geil, dass er das durchzieht. Hätte man nur mal mit rechnen müssen, dass so etwas in einer Klausur vorkommen kann. Aber ob ich mich dann getraut hätte das hinzuschreiben und dann sein zu lassen?
7 Punkte... das ist mehr als die Hälfte von dem, was ich beim letzten Versuch überhaupt bekommen habe ^^

Die nächste Aufgabe war schon wieder Durchstanzen. Ein wenig komisch... Aber es kam zuuufälligerweise ein Fall dran, auf den er uns gestern noch einmal in der Fragestunde hingewiesen hatte, weil ihm aufgefallen war, dass dieser weder in seinem Script steht, noch in der DIN. Mal schauen, was daraus wird. Den Rechenfehler aus Aufgabe 4 habe ich einfach übernommen, also schleppt sich auch hier eine Kleinigkeit durch, was ärgerlich ist.

Die letzte Aufgabe, Mauerwerk, hab ich mir nicht einmal angeschaut. Weder in der Klausur, noch beim Lernen.
Nach der Klausur wurde mir gesagt, dass sie sehr schön und einfach gewesen sein soll, da sie näherungsweise identisch mit einem unserer Vorlesungsbeispiele war... Na und?

Tja, dann waren plötzlich 120 Minuten um. Nach der Abgabe bangte ich noch einige Zeit, was ich denn übersehen haben könnte oder an was ich falsch gelesen habe, denn: Habt ihr mich etwas von Fundamenten aufzählen hören?

Meine großen Themen, auf die ich mich vorbereitet hatte, waren Aussteifung und Fundamente. Doch nein, tatsächlich: kein einziges Fundament wurde in der Aufgabe abgefragt. Kein Einzelfundament, kein Streifenfundament, weder für Durchstanzen bewehrt noch unbewehrt, ganz und gar nie nichts.

Fand ich fies, aber ich kam mit allem anderen auch soweit zurecht. Abgesehen von den o.g. Schusseligkeiten.

Also um durchgefallen zu sein habe ich einfach viel zu viel gerechnet. Zwar mit einigen Fehlern, aber doch müsste ja auch noch was richtiges dabei sein. Was aber letzten Endes wirklich daraus wird... ist mir heute ziemlich egal. Jetzt bin ich einfach nur froh, meinen Hintern auf dem Sofa gebettet zu wissen - Statik kommt dann erst morgen.

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